Timeout Statt Burnout

achtsamen Innehaltens. Besonders bewegend war das Ritual der Stabsübergabe der Senioren an die Junioren. Diese letzte Familienkonferenz war der krönende Abschluss des dreijährigen Nachfolgeprozesses und gleichzeitig ein ausgesprochen bewegender Tag in der Firmengeschichte Russ.
    Unmittelbar nach der offiziellen Stabsübergabe im Familienkreis wurden alle Führungskräfte und Mitarbeiter des Unternehmens ausführlich über die Veränderungen in Kenntnis gesetzt und hatten ausreichend Möglichkeit, die anstehenden Fragen im Gespräch mit den Junioren und Senioren zu klären.
»
Durch das Coaching ist uns bewusst geworden, wie wichtig es ist, den Betrieb transparent zu führen und für ein offenes Gesprächsklima zu sorgen
«
, so einer der Junioren im Gespräch mit den Mitarbeitern.
    Ich empfinde große Dankbarkeit für die sieben Jahre, die ich das Familienunternehmen Karl Russ begleiten durfte. Ich danke besonders den vier Gesellschaftern für das Vertrauen, die Offenheit und die Kontinuität in unserer Zusammenarbeit. Ich weiß sehr zu schätzen, für sie nicht nur der Coach gewesen zu sein, sondern immer auch
»
säkularer Seelsorger
«
und
»
Hofnarr « .
    In dieser Position konnte ich so manche offenherzige und nicht selten auch provokative Rückmeldung
     geben. Die Bereitschaft, sich nicht zu verstecken, sondern sich mit ihrem ganzen Menschsein offen zu zeigen, ist einzigartig für ein Unternehmen! Die
     Verleihung des Siegertitels an das Autohaus Karl Russ im Bundeswettbewerb
»
Erfolgreicher Stabswechsel
«
war
     daher nicht wirklich überraschend. Seine Anerkennung brachte der Bundeswirtschaftsminister bei der Preisübergabe am 1. Februar 2011 mit den Worten zum
     Ausdruck:
»
Die Preisträger haben gezeigt, wie Unternehmensübergabe familienintern vorbildlich gestaltet werden kann. Sie sind
     ausgezeichnete Beispiele für einen gelungenen Generationswechsel im Mittelstand.
«
Arbeit und Leben: Jetzt! – Die Fish-Philosophie
    Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die gute Gründe haben, an einer Arbeit festzuhalten, die sie nicht mögen. Dass es möglich ist, in jede berufliche Tätigkeit mehr Lebensfreude und Leichtigkeit zu bringen, zeigt die »Fish-Philosophie«. 32
    Der Dokumentarfilm »Fish« wurde von John Christensen ganz spontan bei seinem Besuch des Fischmarktes in Seattle gedreht. Christensen war einfach nur begeistert von den Fischverkäufern, die in der feucht-kalten Halle am Pike-Place-Market ihre körperlich schwere Arbeit mit viel Spaß verrichten. Sie sind fröhlich, haben Freude am Anpreisen, Abwiegen und Verkaufen ihrer Ware, sind im spielerischen Kontakt mit ihren Kunden, sie singen und lachen und haben ihre speziellen Verkaufsrituale. Der Filmwurde über Nacht zum meistverkauften Video im Business-Bereich, erst im Nachhinein erschien das sogenannte »Fish-Buch«, in dem die Autoren der positiven Arbeitseinstellung auf den Grund gehen.
    Die Fish-Philosophie beschreibt vier Faktoren, die einen direkten Einfluss auf unsere verborgenen Energiequellen haben. Die Hinweise sind so konkret und pragmatisch, dass auch Sie jederzeit und an jedem Ort mit der Umsetzung anfangen können – am besten: Jetzt!
    1. Die eigene Einstellung wählen
    Die Fischhändler des Pike-Place-Marktes stehen sehr früh auf, ihre Arbeit ist körperlich anstrengend und das Arbeitsumfeld wenig einladend. Dennoch entscheiden sich die Männer in jedem Moment dafür, ihre Arbeit positiv zu betrachten.
    Auch Sie wählen die Einstellung zu Ihrer Arbeit. Es liegt in Ihrer Verantwortung, ob Sie innerlich »Ja« oder »Nein« zu Ihrer Arbeit sagen. Und Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellung jederzeit zu verändern. Entscheiden Sie sich für eine akzeptierende Haltung!
    2. Präsent sein
    Egal was sie tun, die Fischhändler sind mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit dabei. Kunstfertig und mit Sorgfalt zerlegen sie ihre Ware, sie sind in Kontakt mit ihren Kollegen, sie nehmen zu jedem Kunden Blickkontakt auf und hören ganz genau zu.
    Auch Sie können jedem Moment Ihrer beruflichen Tätigkeit ungeteilteAufmerksamkeit schenken. Es liegt in Ihrer Hand, ob Sie Ihre Arbeit mechanisch verrichten oder sich zu 100 Prozent der gerade anstehenden Aufgabe widmen. Öffnen Sie sich für die Präsenz in jedem Augenblick!
    3. Spielen
    Die Fischhändler haben offensichtlich Spaß bei ihrer Arbeit. Sie sind spontan, kreativ und erfinden spielerische Rituale, die sie mit Freude ausführen. Wenn man ihnen zuschaut, springt der Funke