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Timeout Statt Burnout

Timeout Statt Burnout

Titel: Timeout Statt Burnout
Autoren: Ruediger Standhardt , Cornelia Loehmer
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beides habe im Arbeitsalltag nichts verloren. Solche Ansichten werden in der modernen Führungskräfteliteratur als rückständig und verantwortungslos bezeichnet, da insbesondere Dienstvorgesetzte mit dieser Ansicht ihre Fürsorgepflicht für ihre Angestellten verletzen. Die rapide ansteigenden Fälle von Burnout, innerer Kündigung und vorzeitigem Ruhestand belegen die unbedingte Notwendigkeit, einen Arbeitsstil zu etablieren, in dem Zeiten von Innehalten, Auftanken und Entspannen selbstverständlich sind.
    Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass es auch in ganz »gewöhnlichen« Arbeitszusammenhängen möglich ist, dem steigenden Dauerstress mit Angeboten zum achtsamen Innehalten entgegenzuwirken. Als Einstieg haben wir die Progressive Muskelentspannung gewählt, denn sie ist eine leichterlernbare und ausgesprochen effektive Methode zur Stressbewältigung. Die Progressive Muskelentspannung (PME) nach Edmund Jacobson ist seit 1987 Bestandteil der psychosomatischen Grundversorgung in allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Durch die systematische Schulung der Achtsamkeit sensibilisiert die PME für das Zusammenspiel von Muskeltonus, Lebensgefühl und Gedankenwelt und stärkt so die Fähigkeit, eigenverantwortlich zu mehr innerer Ruhe sowie seelischer und körperlicher Ausgeglichenheit zu gelangen. Die Progressive Muskelentspannung ist eine alltagstaugliche Methode zur Stressbewältigung, mit der die Achtsamkeit geschult wird. Aus unserer jahrelangen Erfahrung in der Kursleitungsausbildung wissen wir, dass es darüber hinaus möglich ist, Menschen ohne jegliche Vorerfahrung so in die Methode der Progressiven Muskelentspannung einzuführen, dass sie bereits in der fünftägigen Ausbildung das achtsame Innehalten als »Lebensstil« erleben und einüben.
    Petra M., Teilnehmerin des zweiten Ausbildungsdurchgangs, hat ihre Erfahrungen mit der PME-Kursleitungsausbildung und der Implementierung an ihrem Arbeitsplatz 2011 zu Papier gebracht.
    »
Was?! Du willst Kursleiterin für Progressive Muskelentspannung werden?
«
, fragten mich meine Kolleginnen an meiner Dienststelle, als ich den Fortbildungsantrag ausfüllte.
»
Ja, ich!
«
, antwortete ich überzeugt.
    Als ich einige Zeit zuvor die Ausschreibung im Weiterbildungsportal
unserer Dienststelle las, spürte ich sofort eine Resonanz. Genau das wollte ich machen. Mich professionell ausbilden lassen zur Kursleiterin für Progressive Muskelentspannung, um dann Kolleginnen und Kollegen während der Arbeitszeit an unserer Dienststelle in diesem Verfahren anleiten zu können. Gesundheitsfürsorge am Arbeitsplatz

das gefiel mir!
    Kurz vor Beginn der siebentägigen Weiterbildung besorgte ich mir im Buchladen noch schnell ein paar Bücher über PME und informierte mich in Internetsuchmaschinen über diese Entspannungsmethode. So fühlte ich mich theoretisch
»
bestens « vorbereitet, als ich am ersten Tag der Multiplikatorenausbildung ins Seminarhotel kam.
    Doch während der Ausbildung passierte viel mehr als das Erlernen einer Methode und deren Vermittlung. Die Ausbildung entpuppte sich als Reise zu mir selbst. Gleich zu Beginn hatte ich ein AHA-Erlebnis,

Kursteilnehmer schätzten meine Stärken und Schwächen als Leiterin eines Kurses ein, ohne mich zu kennen

und sie lagen auch noch richtig! Sehr hilfreich fand ich auch die Selbstreflexion
»
Anspannung und Entspannung in meinem Leben
«
. Ich war überrascht, unter welcher Anspannung ich tagtäglich stand und spürte dann, wie sich während der Ausbildungswoche das Gefühl von Entspannung endlich wieder einstellte. Sogar meine Körperhaltung und meine Ausstrahlung veränderten sich im Laufe der Tage

das war für mich vorm Spiegel sichtbar. Die Reise zu mir selbst ging jedoch noch weiter. Sei es durch die Themen, die wir in Kleingruppen oder im Plenum erarbeiteten, durch die vielen Impulse, die gegeben wurden, oder das gegenseitige Anleiten der Progressiven Muskelentspannung in Dreiergruppen. Immer wieder ging es
darum, einfach hinzuspüren und wahrzunehmen. In der Zeit der Ausbildung wurde mir wieder bewusst, was mir eigentlich im Leben wichtig ist und was in der Hektik des Alltags untergegangen war. Wenn ich anfangs noch dachte
»
Gruppenarbeit!

Ich hasse Gruppenarbeit!!!
«
, dann musste ich am Ende der Ausbildung gestehen, dass die Gruppenarbeitsphasen nicht nur ausgesprochen bereichernd waren, sondern sogar richtig Spaß machten. Am Ende der Ausbildung konnte ich sagen:
»
Ich bin
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