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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor
Autoren: Suzanne Frank
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wenn sie starben, würde sich Ägypten dabei ihr Gold und ihre Schätze einverleiben und dadurch noch kräftiger werden.
    Er würde ein Imperium errichten, ein mächtiges Imperium, das sich weit über die Landesgrenzen seiner Vorväter erstreckte. Thut wußte ohne den Funken eines Zweifels, daß er von diesem Augenblick an bei all seinen Unternehmungen erfolgreich sein würde. Er lächelte grimmig und dachte an die Wesenheit, die ihm solches Vertrauen verlieh. Er hatte seine Zeit als Werkzeug des Unbekannten abgedient und war nun frei, sein Leben ganz nach seinen Wünschen zu gestalten.
    Bebend vor Erschöpfung, schloß er die Augen.
    Morgen würde für Ägypten eine neue Ära beginnen.
    Die Dunkelheit verschlang mich. Es war stockfinster wie in der tiefsten Nacht. Langsam setzte ich mich auf und hielt die Hand an den dröhnenden Schädel, der sich anfühlte wie halb abgesäbelt. Mein Orientierungssinn war flöten: ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wo ich sein mochte. In absoluter Stille spielten sich in meinem Kopf die letzten Bilder aus dem Tempel ab … und bei ihrem Anblick zerfraß mich tödlicher Schmerz. Haii , Cheftu! O Gott, Cheftu!
    Dann erstarrte ich, denn der Geist einer Stimme hallte voll und samtig durch das Schwarz, das mich umgab.
    »Chloe?«

NACHWORT DER AUTORIN
    Es gibt so viele Theorien über den Auszug der Kinder Israels und ihren Weg durch die Wüste, über den damals herrschenden Pharao und die Anzahl der fliehenden Israeliten, wie es Archäologen und Theologen gibt. Der Bibel zufolge erbaute Salomon seinen Tempel 480 Jahre nach dem Auszug aus Ägypten. Damit fiele der Exodus in die achtzehnte Dynastie und die Lebenszeit und Regentschaft Hatschepsuts.
    Pharao Hatschepsut herrschte als Mann, obwohl sie eine Frau war. Anfangs regierte sie gemeinsam mit ihrem Halbbruder; nach dessen Tod ging sie eine Ko-Regentschaft mit dem Kind Thutmosis III. ein, den sie nach kurzer Zeit vom Thron verdrängte, um sich selbst als Hatschepsut I. zu krönen. Historisch brachte ihre Regentschaft eine Zeit des Friedens und des Wohlstands, in der alte Grabmale wiederhergestellt und neue Kontakte zu anderen Ländern geknüpft wurden. Offenbar standen Priesterschaft und Adel hinter ihr, was zu jeder Zeit großes politisches Gewicht hatte.
    Niemand weiß mit Gewißheit, wie ihre Herrschaft endete. Es gibt keine Leiche, und ihr Grab ist leer. Man weiß nur, daß Thutmosis, aus welchem Grund auch immer, während seiner Regentschaft versuchte, sie aus der Liste der Könige zu tilgen und alles auszuradieren, was an ihre Taten erinnerte. Wieso? Eifersucht liegt als Antwort nahe, ist jedoch als Motiv zu schwach für die rituelle Zerstörung, die Thutmosis befahl – und wahrscheinlich andere Könige nach ihm auch.
    Eine vorstellbare Erklärung wäre, daß während ihrer Herrschaft etwas so Schwerwiegendes vorgefallen war, daß Ägypten nur wiederhergestellt und aufgerichtet werden konnte, indem man sie und ihre Regentschaft vollkommen tilgte. Nur unter solchen Umständen hätte es dazu kommen können, daß die systematische Zerstörung ihrer Monumente geduldet wurde. Wenn man diese Tatsache mit den zeitlichen Vorgaben des Exodus kombiniert … und den überlieferten wundersamen oder auch nur angsteinflößend starken und prompt eintretenden Plagen, die das Land verwüsteten … hat man eine mögliche Erklärung.
    Ja, die Plagen lassen sich durch die Wissenschaft erklären. Das blutige Wasser sind Rotalgen; die Fische sterben, und die Frösche fliehen an Land. Der Nahrungsmangel läßt sie verenden, wodurch sich Fliegen, Mücken und Läuse vermehren. Diese infizieren das Vieh; das Vieh infiziert die Menschen. Eine Sonnenfinsternis, eine Heuschreckenplage – keine Seltenheit in Afrika –, Hagel, und schließlich opfern die Ägypter aus Angst ihre eigenen Kinder, um ihre Götter gewogen zu stimmen. Die Sklaven dürfen gehen.
    Doch trotz all dieser rationalen, wissenschaftlichen Erklärungen … die zeitliche Abfolge bleibt ein Mysterium. Die Dauer der Plagen und die Kontrolle darüber sind etwas, das weder Pharao noch sein gesamter Hof erklären konnten, genausowenig wie wir es heute können.
    Über Senmuts weiteres Schicksal ist uns ebenfalls nichts bekannt. Fünf Jahre vor dem Ende von Hatschepsuts Regentschaft verschwindet er von der Bildfläche. Ohne Kommentar. Ohne Leichnam. Seine Schoßtiere, von denen er eine erkleckliche Anzahl besaß, wurden mumifiziert und begraben. Seine Familie wurde in den Gräbern beigesetzt,
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