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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor
Autoren: Suzanne Frank
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darunter tiefste Dunkelheit gähnte, gegen die sich die Kammer darüber beinahe hell ausnahm. Das Knirschen hörte auf, und Chloe machte einen Satz, weil Cheftu ihr die Hand auf den Arm gelegt hatte. »Sollen wir?« fragte er, dann traten sie behutsam einen Schritt vor, um die Fackel über das Loch zu halten. Sie konnten zwei Stufen erkennen, die in einer Drehung nach unten führten. Sonst nichts.
    Mit zusammengebissenen Zähnen, um nicht vor Angst damit zu klappern, trat Chloe den Weg nach unten an, Cheftus warme Hand auf einer Schulter, der ihnen mit hoch erhobener Fackel leuchtete. »Bleibt die Kammer offen, falls wir wieder raus müssen?« fragte Chloe gepreßt in der totalen Dunkelheit.
    Cheftu dachte nach. »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht solltest du lieber oben warten, während ich hier unten alles prüfe. Auf diese Weise gehen wir sicher.«
    »Nein«, widersprach Chloe fest. »Entweder machen wir das hier zusammen oder überhaupt nicht.«
    Cheftu stand schweigend ein paar Stufen über ihr. »Dann warte kurz, während ich sie festzuklemmen versuche, damit wir hier unten nicht in der Falle stecken, hau?«
    »Fünf Minuten, Cheftu.« Sie blieb still stehen, während er die Treppe wieder hinaufstieg. Es war, als wäre die Plage der Dunkelheit erneut über sie gekommen. Die Stufen führten in einer Wendeltreppe nach unten, so daß sie nicht in die obere Kammer hochblicken konnte. Sie schluckte angestrengt. Irgendwie hatte sie das Gefühl, daß etwas nicht stimmte. Cheftu hatte sich eigenartig verhalten, mal voller Zuneigung, mal in sich gekehrt. Zu leicht hatten sie Thuts beste Soldaten abgehängt. Wie Cheftu sagen würde, es reimte sich nicht zusammen.
    Sie hörte Schritte über ihr.
    »Chloe?«
    »Ich bin noch da«, sagte sie, während er bereits zu ihr herunterkam und die Fackel ihre dunklen Ängste zurückdrängte. Dann lag seine Hand wieder auf ihrer Schulter, und sie stiegen weiter hinab. Und noch weiter, immer tiefer in die Dunkelheit hinein. Die Stufen waren glitschig, und zum Festhalten hatten sie ausschließlich einander. Dann ging es nicht mehr tiefer; sie waren unten angekommen. Ein Luftzug löschte die Fackel.
    Cheftu blieb dicht neben ihr stehen, zog sie in seine Arme und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals. »Ich liebe dich, ma chérie« , flüsterte er. Sie faßte um seine Taille, spürte die granitharten Muskeln, die sie festhielten, die von kaltem Schweiß klebrige Haut. Da stimmte noch mehr nicht, als sie angenommen hatte. Fast meinte sie, in der Dunkelheit ein Schlurfen zu hören.
    Er löste sich von ihr und drehte den Kopf zur Treppe hin.
    »Also los«, sagte er und zog sie hinter sich her, während sie sich durch die Kammer tasteten. Chloe kam sich klein vor. Sie hörte Cheftu hantieren und hielt erstaunt die Luft an, als die Fackel die Dunkelheit vertrieb.
    Die Kammer war klein, aber exquisit. Sie waren an der Südwand hinuntergestiegen, und rechts von Chloe befand sich eine Wand mit einem Gemälde des Nachthimmels, auf dem die Konstellationen verzeichnet waren. Links befand sich eine mit hieroglyphischen Schriften bedeckte Mauer, und schon trat Cheftu hinzu und las lautlos, aber mit bewegten Lippen, was darauf geschrieben stand.
    Chloe genau gegenüber befand sich die Tür.
    Um genau zu sein, war es ein tiefer Alkoven, der durch die umgebenden Gemälde eindeutig gekennzeichnet wurde. Mit im Hals schlagendem Herzen ging sie darauf zu und machte sich daran, die Zeichen zu lesen. Die Bilder erzählten eine Geschichte, die Geschichte einer Priesterin, die ein unbekannter Gott gesegnet und aus der Nachwelt hergebracht hatte, damit sie seine Neter -Macht erfuhr, bevor er sie … wohin nur? … schickte, damit sie Zeugnis davon ablegte. Es war eine typisch ägyptische zweidimensionale Zeichnung, doch Chloe spürte eine Gänsehaut, als sie bemerkte, daß die dunkelhäutige, schwarzhaarige Frau grüne Augen hatte.
    Friede senkte sich über sie … derselbe Friede, der sie hierher gelockt hatte, um sich benutzen zu lassen, das schon, doch als Werkzeug mit freiem Willen, das jederzeit auch ablehnen konnte. Bestimmt hauchte eine Stimme in ihrem Kopf.
    Cheftu stand jetzt hinter ihr, und sie konnte ihn erstickt nach Luft schnappen hören. »Das bist du. Das ist deine Geschichte«, flüsterte er.
    Die Gänsehauthügel auf ihrer Haut waren groß wie Erbsen.
    »Ja«, bestätigte sie auf englisch.
    »Ich soll also zurückkehren.« Wieder hörte sie verstohlene Schritte über ihnen. »Komm mit mir«, flehte
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