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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor
Autoren: Suzanne Frank
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Schule gehen. Nimm stets ein paar Kugelschreiber mit – damit kannst du beim Feilschen den Preis runterschrauben.«
    Sie wußte, wie erbärmlich ich beim Feilschen war.
    »Cool«, sagte ich.
    Gerade als ich meine Tasche schulterte, kam ein Taxi quietschend vor uns zum Stehen, und ich kletterte hinter Cammy in den Fond. Sie gestikulierte und diskutierte mit dem Fahrer, dann fuhren wir los, wobei er sich alle Mühe gab, das uralte Vehikel in unter einer halben Stunde von Null auf Tempo 50 zu beschleunigen. Wir fuhren auf der Hauptstraße nach Süden, parallel zum Fluß.
    Luxor besteht aus zwei Städten, wobei die eine wie das moderne Spiegelbild der anderen wirkt. Während es im »touristischen« Teil rund um die antiken Tempelstätten von Luxor und Karnak Hotels, Restaurants, Läden und ein paar Nachtclubs gibt, besteht der »ursprüngliche« Teil aus windschiefen Häusern, Moscheen und einem Gewirr enger Gäßchen voller kleiner barfüßiger Fußballspieler. Wir jagten an ein paar Kaleschen vorbei, die am Fluß entlang dahinklepperten, entfernten uns ein paar Straßen vom Suk und fuhren durch die labyrinthischen Gassen, bis wir schließlich abrupt vor einem halbverfallenen Hotel stehenblieben, auf dessen Markise in Leuchtschrift eine Kartusche prankte.
    Ich konnte es nicht glauben.
    Das Wort »schmuddelig« wurde dieser Unterkunft nicht einmal entfernt gerecht. Dennoch machte sich meine Erschöpfung bemerkbar, und im Moment kümmerte es mich weniger, wo wir übernachten würden, als wann ich mein Gesicht waschen und mich ein wenig hinlegen konnte. Wir hatten uns für »ursprünglich« versus »touristisch« entschieden, aber zu diesem Zeitpunkt hätte ich auf einem Kamel geschlafen, wenn es nur lang genug gewesen wäre. Ich schleifte meine Taschen aus dem Taxi und wartete, bis Cammy gezahlt hatte.
    Ich zog eine Braue hoch. »Hier wohnen wir?«
    Cammy lächelte. »Ja. Ein irres Hotel. Es hat einen Dachgarten mit der phantastischen Reproduktion einer Ramses-Statue …«
    Jawohl, ich war wieder im Nahen Osten.
    »Kann man die Türen abschließen?« fragte ich.
    Cammy pries immer noch die nicht mit Geld aufzuwiegenden, nichtalltäglichen Vorzüge dieses Hotels. Ich hob die Hand. »Okay, okay. Ich bleibe hier, solange du dabei bist, aber sobald du in den Bus zu deinem Außenposten in der Wüste steigst, ziehe ich um in den edelsten Vier-Sterne-Kasten, den ich kriegen kann!«
    Mit einem Lächeln und einer grandiosen Geste öffnete sie die Tür. »Ich hätte nichts anderes von dir erwartet, meine zivilisierte kleine Schwester.«
    Ein Nickerchen brachte meine Lebensgeister zurück. Wir zogen uns um, schlossen die windschiefe Tür ab, die nicht einmal dem halbherzigen Tritt eines Sechsjährigen standgehalten hätte, und machten uns auf in die ägyptische Nacht.
    Der Himmel war tiefer geworden. Goldene Finger woben Lila, Magenta-, Fuchsienrot und zartes Rosa zu einem Teppich, der in das sternenbesetzte Mitternachtsblau blutete. Ich mummelte mich in meine Jacke, um mich gegen die kühle Luft zu schützen, denn die Temperatur war gefallen. Wir fuhren in einer Kalesche ans Flußufer, wo unzählige Kreuzfahrtschiffe angelegt hatten und Myriaden von Lichtern auf das dunkle Wasser streuten. Sowie wir in das Hotelrestaurant traten, wurden wir zu einem Tisch geführt, wo wir alle Speisen je einmal bestellten, nur die Oliven zweimal. Ich schaute auf und sah erwartungsvoll meine aufgekratzte Schwester an.
    »Du platzt ja gleich. Die Aufregung strahlt von dir aus wie eine Aura. Was ist los? Hat es irgendwas mit dieser kryptischen Bemerkung zu tun, du hättest einen längerfristigen Job?«
    Cammys Augen wurden groß. »Ich? Aufgeregt?«
    Im Gegensatz zu meinem ist Cammys Gesicht ein offenes Buch. Mom und Dad haben ihr nie verraten, wer was zu Weihnachten oder zum Geburtstag bekommen sollte, weil sie kein Geheimnis länger als zehn Minuten für sich behalten konnte.
    »M-hm«, antwortete ich um eine Olive herum.
    »Du solltest aufgeregt sein, du wirst bald mit einer sehr berühmten Person verwandt sein.«
    Ihre marineblauen Augen sprühten.
    »Hast du ein zweites Grab von König Thut gefunden?« fragte ich unbekümmert.
    »Vielleicht«, erwiderte sie selbstgefällig. Sie verspeiste ein Stück Pita und beobachtete mich dabei. Sie hatte schon immer einen Hang zur Dramatik gehabt.
    »Wirst du es mir erzählen oder wartest du lieber, bis ich vor Neugier gestorben bin, Cammy?«
    »Es ist eine komische Sache.«
    »Komischer als dein Affe?« Ihr
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