Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor
Autoren: Suzanne Frank
Vom Netzwerk:
antwortete er schwer.
    »Um durch die Tür in die Nachwelt zu treten, steht hier, müssen wir Priester oder Priesterin des Ordens von RaEmhetep sein, am dreiundzwanzigsten Tag, dreiundzwanzig mal drei.«
    »Wir haben uns geeinigt, daß damit wahrscheinlich nicht nur der dreiundzwanzigste Tag, sondern auch die dreiundzwanzigste Stunde und die dreiundzwanzigste Minute gemeint ist.«
    Chloe spürte, wie es in ihr vor Aufregung brodelte.
    »Im Verlauf Ptahs im Osten«, murmelte er. »Auf der Darstellung darüber wird gezeigt, wie der Nachthimmel aussehen muß.«
    »Und tut er das heute nacht?«
    »Ganz genau.« Seine Stimme klang belegt. »Nur das mit dem ›gebetsvollen Gehorsam in der dreiundzwanzigsten Türe‹ verstehe ich nicht.«
    »Gehorsam?« fragte Chloe. »Ich dachte, es heißt ›Gebet‹.«
    »Nein. Das hier ist ein älterer Dialekt. Die Symbole unterscheiden sich geringfügig von unseren heute.« Er blinzelte zur Decke auf. »Die Glyphen unterscheiden sich ebenfalls von denen, die normalerweise verwendet werden.«
    »Cheftu!« zischte Chloe aufgeregt. »Als du in der Kammer warst, im Jahre 1806, hast du dich da verbeugt oder so, bevor du durchgekommen bist?«
    »Natürlich nicht. Wieso sollte ich, an einem so heidnischen Ort …?« Er verstummte. »Warte mal. Da lag ein Stück Silber auf dem Boden …«
    »Hast du dich hingekniet, um es aufzuheben?«
    »Ja. Ich hatte mir die Hand aufs Herz gelegt. Es hat wie wild geschlagen, weil ich meinte, etwas entdeckt zu haben.«
    »Das ist es!« triumphierte Chloe. »Ich wollte nicht, daß mein Rucksack zu Boden fällt, deshalb bin ich in die Knie gegangen!« Sie schauten beide an die Decke, wo ein Strichmännchen auf einem Bein kniete, den Arm vor der Brust gekreuzt und die Linke ausgestreckt. »Ich hatte genau diese Haltung eingenommen«, hauchte Chloe.
    »Ich auch.«
    Chloe spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. »Und wo ist jetzt die dreiundzwanzigste Türe?«
    »Ich muß näher hin«, sagte Cheftu. »Auf dem Türsturz da oben ist noch etwas hingezeichnet. Kannst du mir eine Räuberleiter machen?«
    »Ich werde es versuchen«, sagte Chloe und verschränkte die Finger ineinander.
    Er schlüpfte aus seinen Sandalen, und Chloe lehnte sich in die Ecke, wo sie stöhnend sein Gewicht auf ihre Hände lud und dabei so kräftig wie möglich nach oben drückte. Er fand eine Nische für sein Knie und beugte sich nach hinten, um nach oben blicken zu können, die Fackel hoch über seinem Kopf balancierend.
    »Ich kann dich nicht mehr lange halten«, keuchte Chloe, die ihre strapazierten Rückenmuskeln spürte, mit zusammengebissenen Zähnen. Sie stöhnte erleichtert auf, als er wieder herabsprang. »Hast du was entdeckt?«
    »Ja. Die Tür hat Hathor-Hörner und eine Scheibe und ist rot angemalt. Ich weiß nicht, ob damit eine richtige Tür gemeint ist, vielleicht gibt es hier irgendwo auch nur eine so bemalte Wand. Wo hat Imhotep den Priester noch mal beobachtet?«
    Chloe durchwühlte hektisch ihr Gedächtnis. »In einem Raum unter der Erde in der Nähe des Papyruslagers.« Sie blickte auf den Plan und wünschte sich einen roten Punkt mit der Aufschrift »Sie befinden sich hier«.
    Cheftu mit seinem unfehlbaren Gedächtnis hatte ihr den Plan bereits aus der Hand genommen; er blickte auf den Boden. »Das Bild zeigt Gehorsam. Auf den Boden blicken und nach etwas fassen.« Er kniete nieder.
    »Eine Falltür?«
    »Ich bin nicht sicher, aber nachschauen kann nicht schaden.« Sie krabbelten über den Boden, tasteten mit den Fingern die Ritzen zwischen den Steinen ab, suchten nach einem Spalt. Chloe strich mit den Fingerspitzen über einen Stein und zuckte gleich darauf mit einem leisen Aufschrei zurück.
    »Hast du dir weh getan?«
    »Es ist nur ein Schnitt.«
    »Woher?«
    »Heiliger Osiris! Ich glaube, hier ist sie!« sagte Chloe.
    »Gib mir die Fackel!«
    Sie nahm die Fackel in ihre zitternden Hände und leuchtete den Boden ab. Der metallische Glanz war stumpf geworden. Cheftu schabte den Dreck ab; es war ein flacher Hebel aus dünn gehämmerten Elektrum, der offenkundig seit unzähligen Jahren nicht mehr benützt worden war.
    »Wie funktioniert er?« frage Chloe.
    »Mal sehen«, antwortete er und drückte mit aller Kraft. Nichts geschah.
    Doch nach ein paar Sekunden hallte ein lautes Knirschen durch die Halle, und Chloe spürte, wie der Boden zu beben begann. Sie sprang schnell auf den Nachbarstein und sah dann, wie der Boden genau unter der Zeichnung zurückwich und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher