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TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

Titel: TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
Autoren: Neu Tiffany
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wehgetan?“
    „Nein, haben Sie nicht. Sie sind einfach aufgeregt. Wir brechen besser auf.“ Julie ging zur Tür, öffnete sie und schaute nach hinten, ob Mike ihr folgte. Er war ihr dicht auf den Fersen. Im nächsten Moment hatte er sich an ihr vorbeigeschoben und war jetzt draußen.
    Sie verschloss die Wohnungstür hinter ihnen. Dann lief sie los, um Mike einzuholen. Als er stehen blieb, blieb sie neben ihm stehen. Suchend blickte er die Providence Road hinunter. Wie meistens herrschte reger Verkehr, und pausenlos brausten Autos vorbei. Eine knappe Viertelmeile nördlich führte der Brandon Boulevard auf die Indianapolis Fünfhundert. Mike brauchte nicht laut auszusprechen, was er gerade dachte. Julie wusste es auch so. Kinder hatten hier kaum eine Chance, nicht angefahren zu werden.
    Um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, legte sie die Hand auf seinen nackten Arm.
    Mike zuckte leicht zusammen und blickte sie dann an.
    „Ihm geht es gut, Mike. Daran müssen Sie fest glauben. Wahrscheinlich ist er jetzt längst wieder zu Hause und sieht sich noch einen Zeichentrickfilm an. Wir könnten doch dort zuerst nachsehen.“
    Er nickte und ging sofort mit großen federnden Schritten Richtung Süden, vorbei an den vielen moosbehangenen Eichen, die den Häuserblock umringten. Barfuß zu sein, schien ihm keine Probleme zu bereiten, denn er umrundete, ohne langsamer zu werden, die Autos, die vor den blauen, mit Stuck verzierten Gebäuden parkten. Rasch ließ er Julie hinter sich und bog um die Ecke eines angrenzenden Hauses.
    Der Mann muss von einer Gazelle abstammen, sagte sich Julie und stöhnte innerlich. Sie stützte mit den Händen ihre wippenden Brüste ab, da sie wieder einmal keinen BH trug, und joggte hinter ihm her. Während sie versuchte, ihn einzuholen, war sie gleichzeitig bestrebt, nicht ihre Ledersandaletten zu verlieren. Ihr Respekt vor der Kondition eines FBI-Agenten wuchs gewaltig, als sie Mike endlich wieder vor sich entdeckte. Methodisch lief er im Zickzackkurs in dem Irrgarten zwischen den Gebäuden hin und her, die den Wohnkomplex bildeten, und hielt überall Ausschau nach seinem Sohn.
    Bei der letzten Häuserreihe, als ihr schon ganz schwindelig war und sie sich völlig außer Atem gegen eine Wand lehnte, trat er in den ersten Hauseingang und riss eine Wohnungstür auf.
    „Aaron!“, rief er laut. „Bist du hier drinnen, mein Junge?“
    Julie legte eine Hand auf ihr klopfendes Herz und lauschte. Nach einigen endlosen Sekunden tauschten Mike und sie einen Blick. Nicht ein Laut war zu hören.
    „Wo haben Sie denn schon nachgesehen, Mike?“
    „Überall. Beim Pool, in der Sauna, im Fitnessraum, bei den Tennisplätzen, im Verwaltungsbüro, bei den Mülltonnen. Bei Ihnen. Überall.“
    Das war tatsächlich überall. Julies Miene wurde sorgenvoll. „Hat er vielleicht irgendwelche gleichaltrigen Freunde, die hier in der Nähe wohnen?“
    Mike schüttelte den Kopf. „Nein. Der arme Junge ist ja niemals zu Hause. Wenn ich ihn bei seiner Tagesmutter abhole, ist es schon spät. Er verbringt den Tag bei der Frau eines Kollegen und deren Kinder in Tampa. Deshalb kennt er hier niemanden, außer mir und Ihnen.“
    Eine unerwartete und nicht ganz selbstlose Freude erfüllte sie. Da kam ihr ein ernüchternder Gedanke. „Was ist mit seiner Mutter? Wo lebt sie? Könnte er nicht versuchen, zu ihr zu gelangen?“
    „Nein“, antwortete Mike, „sie ist beim Drachenfliegen in Holland. Seit Aaron auf der Welt ist, ist er fast ausschließlich bei mir gewesen. Er weiß, dass er sie hier in der Gegend nicht finden kann.“
    Dann ist er also geschieden, dachte Julie. Aber Drachenfliegen in Holland? Das klang irgendwie merkwürdig. Doch würde Mike sie in so einer Situation auf den Arm nehmen? „Ich sage das nur ungern, aber es wird bald dunkel. Was sollen wir jetzt tun?“
    Er sah erst sie an, dann zum Abendhimmel und stieß einen leisen Fluch aus. Schließlich lehnte er sich, die Stirn auf den Arm gelegt, gegen den Türrahmen. Julie biss sich auf die Unterlippe. Sie konnte seine Sorge so intensiv nachempfinden wie noch bei keinem Menschen zuvor.
    Voller Anteilnahme ging sie zu ihm und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. Mike überraschte sie, indem er sie daraufhin in die Arme nahm und fest an sich drückte. An ihn geschmiegt stand sie nun da und hatte das Gefühl, in seinen Armen perfekt aufgehoben zu sein. Sie legte die Wange an seine kräftige, muskulöse Brust und merkte deutlich, wie angespannt und
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