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TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

Titel: TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
Autoren: Neu Tiffany
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peinlich, dass ich am liebsten im Erdboden versunken wäre. Du bist ja sicher, weil du verheiratet bist, wieder ein Baby erwartest und dich auf der anderen Seite des Kontinents befindest. Wahrscheinlich hast du längst vergessen, wie Mom ist.“ Julie zog sich die Pumps aus und begann ihre Kostümjacke aufzuknöpfen, während sie den Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt hatte.
    „Was? Tut mir leid. Ich ziehe mich gerade aus. Ja, das Telefon hat in dem Moment geläutet, als ich von der Arbeit kam. Wart eine Minute.“ Sie legte den Hörer beiseite, zog ihre kurzärmelige Jacke und den engen Rock aus und anschließend noch das Seidentop und ihren BH. Endlich fühlte sie sich wieder frei.
    Nur im Slip setzte sie sich im Schneidersitz aufs Bett und telefonierte weiter. „Okay, ich bin wieder da. Ja, ich hole dich morgen vom Flughafen ab. Ankunftszeit … Ausgang … Fluglinie … Ich habe alles notiert. Susan, ich werde im September dreißig. Ich arbeite in einer führenden Position bei einer der größten Banken Floridas und habe Aussicht, Vizepräsidentin zu werden. Das alles spricht doch dafür, dass ich eine erwachsene, selbständige Frau bin. Ach, hör schon auf. Karriere, Karriere, Karriere … Was? Oh, bitte, fang bloß nicht wieder mit der biologischen Uhr an. Du klingst langsam wie Mom … Kann ich mir denken, dass du das nicht hören willst. Sag mal, ist Tommy schon aufgeregt, weil er bald mit dem Flugzeug fliegen darf?“
    Julie lachte. „Dieser kleine Lausejunge. Ich kann es gar nicht erwarten, ihn zu sehen. Morgen Abend werden wir viel Spaß haben. Oder das Ganze wird ein Albtraum, wenn man bedenkt, wie viele Verwandte zu Nanas fünfundachtzigsten Geburtstag anreisen. Ich weiß. Trotzdem, ich freue mich riesig, euch alle zu sehen. Ja, Dad holt Dan und Joan heute ab. In Ordnung, bis bald. Gib Ben und Tommy einen Kuss von mir. Bye.“
    Nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte, streckte Julie die Beine aus und ließ sich rückwärts aufs Bett fallen. Die Augen geschlossen, lag sie still da. War es möglich, dass ihre Familie recht hatte und sie selbst unrecht? Würde sie ihre Entscheidung, zuerst Karriere zu machen, bevor sie heiratete und Kinder bekäme, später bereuen? Sie dachte über ihr Leben nach. Abgesehen davon, dass sie sich manchmal ein wenig einsam fühlte, war sie eigentlich recht glücklich. Aber die Beförderung würde sie noch viel glücklicher machen.
    Julie musste zugeben, dass die Aussichten sehr gut für sie standen. Wenn sie befördert wurde, wäre sie die erste Frau, die in die Führungsschicht der First Southern Bank gelangte. Alle ihre Kolleginnen ermutigten sie und erzählten ihr ständig, wie stolz sie auf sie seien und dass sie mit ihrem Erfolg zukünftigen Frauen den Weg in leitende Positionen ebnen würde.
    Zukünftigen Frauen. Julie legte eine Hand auf ihren Bauch. Versonnen ließ sie die Finger kreisen und versuchte sich dabei vorzustellen, was es für ein Gefühl wäre, wenn neues Leben in ihr wachsen würde. Mit einem Mal empfand sie Sehnsucht. Wer behauptete eigentlich, dass sie nicht gleichzeitig Karriere machen und eine Familie haben konnte? Andere Frauen schafften das doch auch. Sie musste dazu bloß den richtigen Mann finden.
    Mikes Gesicht erschien vor ihrem geistigen Auge, und um es zu verscheuchen, zwang sie sich, sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Die ganze Woche war hektisch gewesen, und sie war müde. Wie wäre es wohl, wenn sie heute Abend zu Mann und Kindern nach Hause gekommen wäre und nun kochen und Hausarbeit machen müsste? Nein, diese Vorstellung gefiel ihr überhaupt nicht. Nackt hier herumzuliegen und ihrer Müdigkeit nachzugeben mochte vielleicht selbstsüchtig sein, aber es war auch sehr angenehm.
    Verträumt blieb sie liegen und stellte sich gerade erneut Mikes Gesicht vor, als es plötzlich laut an der Wohnungstür klopfte. Julie erschrak. Wer, um alles in der Welt, mochte das sein? Sie hörte eine Männerstimme ihren Namen rufen.
    „Ich komme!“ Rasch griff sie nach ihrem Bademantel am Fuß des Bettes und zog ihn an. Während sie durch den Flur zur Tür lief, ging sie im Geist die kurze Liste der Männer durch, die möglicherweise an einem Freitagnachmittag bei ihr anklopfen könnten. Nicht zum ersten Mal wünschte sie sich ein Guckloch an ihrer Wohnungstür.
    „Hallo? Wer ist denn da?“, rief sie.
    „Julie, bin ich froh, dass Sie zu Hause sind. Ich bin es – Mike De Angelo. Öffnen Sie bitte.“
    Mike De Angelo? Sie kannte
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