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Tiffany Duo Band 0133

Tiffany Duo Band 0133

Titel: Tiffany Duo Band 0133
Autoren: Susan Sizemore Virginia Kantra Linda Turner
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kommen würde. Ihr erster Impuls war, sich nicht vom Fleck zu rühren. Andererseits – gab es denn nichts, was sie tun konnte? Hope verabscheute es, passiv auf den Tod warten zu müssen und nichts unternehmen zu können. Sie wollte das Unrecht rächen, das ihre Angehörigen erlitten hatten. Denn schließlich war es ihre Schuld, dass sie tot waren.
    Vorsichtig öffnete sie die Tür der Toilette, in der sie sich bisher versteckt hatte. Direkt vor ihr führte eine schmale, steile Treppe auf das Oberdeck. Dahinter erstreckten sich die luxuriösen Passagierkabinen der Yacht. Hope überlegte kurz, ob sie sich in einem der Schlafzimmer verstecken sollte, aber dort konnte man sie genauso leicht finden wie in ihrem bisherigen Versteck. Wenn es ihr gelang, eins der Boote der Angreifer zu kapern, konnte sie vielleicht entkommen. Sie wusste zwar nicht, wie man ein Motorboot steuerte, aber alles war besser, als untätig darauf zu warten, dass sie entdeckt wurde. Mit klopfendem Herzen stieg sie die ersten beiden Stufen der Treppe hoch, doch dann erstarrte sie plötzlich, denn direkt neben ihr erklangen laute Stimmen.
    “Tiger”, sagte jemand überrascht. “Du bist ja ganz schön früh dran.”
    “Ich bin immer pünktlich, das weißt du doch, Santiago”, erwiderte ein anderer Mann ungerührt. “Kannst du mir verraten, was hier passiert ist?”
    Er klingt arrogant und selbstsicher, dachte Hope bei sich. Die Stimme war tief und sehr männlich. Wie er wohl aussehen mochte? Doch dann verbot sie sich diesen Gedanken wieder. Dieser Mann war kein rettender Engel, sondern ein moderner Pirat. Er schien die Mörder ihrer Familie zu kennen, wahrscheinlich waren es Geschäftsfreunde von ihm. Sie hasste ihn schon jetzt.
    “Das Boot trieb friedlich im Wasser, als wir es gefunden haben”, entgegnete Santiago. “Einen so hübschen Fang wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Deshalb haben wir uns die Yacht geschnappt. Und ich habe mir einen Plan ausgedacht.”
    “Du brauchst ein größeres Boot?”
    “Richtig geraten, Tiger. Wir ändern einfach die Regeln.”
    “Cardenas macht die Regeln, das weißt du genauso gut wie ich.”
    Die Stimme des Mannes, der Tiger genannt wurde, klang kühl, fast verächtlich und sehr misstrauisch. Im Gegensatz dazu schien Santiago bester Laune zu sein. Aber Hope registrierte die Spannung, die in der Luft hing. Sie wusste plötzlich mit unumstößlicher Gewissheit, dass etwas Schreckliches passieren würde.
    “Vergiss Cardenas. Du hast es jetzt mit uns zu tun, Tiger.”
    “Das glaube ich kaum.”
    “Wie du willst. Dann beschlagnahmen wir einfach dein Boot, genau wie die Yacht hier, und behalten das Geld. Wie findest du das?”
    “Du willst mein Boot beschlagnahmen?” Tiger lachte, es war kein angenehmes Lachen.
    “Du hast richtig gehört.”
    In diesem Moment ertönte eine laute Stimme.
    “Pass auf, Tiger!”
    Und die Schießerei begann von Neuem.
    Hope hielt sich die Ohren zu, sie zitterte am ganzen Leib. An Deck war die Hölle los, Schreie und Schüsse erfüllten die Luft. Doch dann vernahm sie wieder ein lautes Motorengeräusch.
    “Santiago und seine Männer machen sich aus dem Staub!”
    “Lasst sie ziehen”, rief Tiger inmitten des ohrenbetäubenden Lärms.
    Hope hörte noch mehr Schüsse, Männer liefen in Panik über das Deck. Ihr war klar, dass dies möglicherweise ihre einzige Chance zur Flucht war. Obwohl sie schreckliche Angst hatte, eilte sie die Treppe hinauf. Niemand bemerkte sie in dem ganzen Chaos, als sie sich schließlich hinter einen Liegestuhl kauerte. Nicht weit davon entfernt war ein großes Boot vertäut. Plötzlich bemerkte sie das grellrote Motorboot, das sich eilig von der Yacht entfernte. Am Steuer stand ein dunkelhaariger Mann mit scharfen Zügen, der sich noch einmal zur Yacht umdrehte und sie prüfend betrachtete, bevor das Boot davonschoss.
    Ohne nachzudenken, lief Hope einfach los. Sie hatte fast die Reling erreicht, als ein Messer nur wenige Zentimeter neben ihr ins Deck einschlug. Sie stolperte und griff dann blind nach dem Messer. Sie hätte zwar selbst nicht zu sagen vermocht, was sie mit einer Waffe machen wollte, denn natürlich konnte ein Messer nichts gegen Pistolen ausrichten. Aber es schien ihr wie eine winzig kleine Chance zum Überleben. Doch leider hielt sich dieses Gefühl nicht lange, denn im nächsten Moment schlug ihr jemand das Messer aus der Hand. Es landete in hohem Bogen auf Deck.
    Nun hatte Hope nichts mehr, womit sie sich
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