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Tiffany Duo Band 0133

Tiffany Duo Band 0133

Titel: Tiffany Duo Band 0133
Autoren: Susan Sizemore Virginia Kantra Linda Turner
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MacNeills schweifen ließ, rutschte ihr das Herz in die Hose. Sie waren alle auf der Veranda versammelt, um Sean willkommen zu heißen: der coole Con und seine schöne schwangere Frau; Patrick, steif vor beschützerischem Stolz; Kate, mit Sorge in den Augen. Die unausgesprochene Botschaft, die sie vermittelten, war eindeutig.
    Um zu Sean zu gelangen, musste sie erst an ihnen vorbei.
    Sie wollte ihnen sagen, dass sie keine Bedrohung für ihren fest gefügten Familienkreis war. Sie war hier, um zu sagen, was sie zu sagen hatte, und dann würde sie wieder gehen. Was anschließend passierte, stand allein bei Sean.
    Sie nahm ihre ganze Entschlusskraft zusammen. Sie hatte schließlich auch Verstärkung dabei, oder?
    “Okay, Leute.” Sie schaltete auf Parken. “Alles aussteigen.”
    “Wo ist Sean?”, fragte Lindsey.
    “Ich sehe ihn”, schrie Chris aufgeregt.
    Da. Er stand hochgewachsen im Schutz der Veranda, neben der Verandaschaukel. Er war unrasiert, und sein Arm war mit diesem komischen blauen Apparat, den er schon im Krankenhaus getragen hatte, an der Brust fixiert. Er sah müde aus, stellte Debbie besorgt fest, und so aufregend, dass ihr der Atem stockte.
    “Wir haben uns Sorgen um dich gemacht”, rief Chris ihm entgegen, während er die Verandatreppe hinaufrannte. “Mom hat gesagt, dass der Arzt dir eine Kugel aus der Schulter rausholen musste. Haben sie sie dir mitgegeben? Kann ich sie sehen?”
    Sean nahm Chris in Empfang und legte seinen gesunden Arm um ihn. “Die Kugel ist bei der Polizei, Kumpel. Aber ich zeig dir später, wo sie mich genäht haben.”
    Der Junge grinste. “Cool.”
    Lindsey hielt sich im Hintergrund und nagte besorgt an ihrer Unterlippe. “Kommt der Arm wieder in Ordnung?”
    Debbie spürte, wie ihr bei dem Bild, das sich ihr bot, die Tränen kamen – der große, dunkelhaarige Mann mit dem Jungen an seiner Seite und das dunkelhaarige Mädchen, das sich ein wenig ängstlich im Hintergrund hielt.
    Sean ging vor Lindsey in die Hocke, sodass er ihr in die Augen schauen konnte. “Ja”, sagte er mit absoluter Sicherheit.
    Lindsey nickte beruhigt. “Und warum kommst du dann nicht nach Hause?”
    Debbie sog den Atem ein. Nun, das war ehrlich. Sean schaute über Lindseys Kopf zu Debbie, als ob sie die Antwort hätte. Verdammt. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihrem Kniefall so viele Zeugen beiwohnen würden. Aber sie konnte es nicht mehr länger hinausschieben.
    “Con”, sagte Kate plötzlich. “Warum gehst du nicht mit Val und den Kindern in die Scheune, um nach Wollknäuel zu schauen?”
    “Gute Idee”, sagte Con belustigt. Er zog seine schwangere Frau aus der Schaukel hoch. Dann schlenderten sie Arm in Arm davon, und die Kinder stürmten vorneweg.
    “Patrick, kannst du mir in der Küche helfen?”, fuhr Kate fort.
    “Du willst, dass ich dir in der Küche helfe?” Patrick klang, als ob er seinen Ohren nicht trauen wollte, und Debbie erinnerte sich daran, dass Kate nicht kochen konnte – oder wollte.
    Sie warf ihm einen entschlossenen Blick zu. “Im Haus. Sofort. Bitte.”
    Ihr Mann zuckte die Schultern. Die beiden verschwanden im Haus, aber vorher hörte Debbie Patrick noch brummen: “Vermutlich denkst du, dass er alt genug ist, um sich um sich selbst zu kümmern.”
    Kates Lachen driftete auf die Veranda. “Alt genug, um zu wissen, was er will.”
    Und dann war Debbie, die immer noch vor der Veranda stand, mit Sean allein. Das Schweigen war drückend. Ihre Handflächen waren feucht. Sie war keine Spielerin, und der Einsatz war schrecklich hoch.
    Sie räusperte sich. “Ich mag deine Schwägerin.”
    Sean beobachtete sie wachsam. “Ich auch.”
    Sie wollte ihn anschreien, dass er sofort von der Veranda herunterkommen und sie küssen solle, dass er ihr etwas Unerhörtes oder Zweideutiges ins Ohr flüstern, dass er sie ganz fest halten oder zum Lachen bringen solle.
    Sie wollte, dass er ihr den nächsten Schritt erleichterte.
    Aber Debbie wusste, dass es nicht das war, was sie beide brauchten. Irgendwann vielleicht, aber nicht jetzt. Für Sean war es wichtig, dass sie sich zu ihm bekannte, ohne eine Sicherheit zu haben. Und für sie war es wichtig, dieses Risiko einzugehen.
    “Ich will, dass wir zusammen sind”, hatte er gesagt, aber das war auch schon alles gewesen. Sie würde sich das, was sie wollte, nehmen müssen, genau so wie sie es sich an jenem Abend im Wald mit ihm genommen hatte, diesmal jedoch nicht nur einmal, sondern für immer.
    Oder besser gesagt,
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