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Tiffany Duo Band 0133

Tiffany Duo Band 0133

Titel: Tiffany Duo Band 0133
Autoren: Susan Sizemore Virginia Kantra Linda Turner
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halten.”
    “Wenn Sie glauben, dass ich Angst vor Ihnen habe, täuschen Sie sich”, erwiderte sie finster.
    Aber Tiger konnte sie mit dieser Haltung nicht beeindrucken.
    “Natürlich haben Sie Angst vor mir”, erwiderte er. Einen Moment lang sah es fast so aus, als würde er lächeln.
    Ihre Blicke trafen sich, und ohne nachzudenken, zog er sie an sich. Er konnte ihr Herz durch den dünnen Stoff ihrer Bluse klopfen hören. Hope sah ihn mit großen Augen an, ihre Wangen waren gerötet. Ich habe noch nie so blaue Augen gesehen, dachte Tiger bei sich. Er hatte das Gefühl, als könnte er darin versinken.
    Die Straße war eng und voller Menschen. Zu beiden Seiten standen Häuser in Pastellfarben, die Farbe blätterte bei manchen schon ab. Schattige Seitenstraßen verliefen in alle Richtungen. Die Blumenkästen unter den Fenstern quollen über vor tropischen Blüten, laut priesen die Obstverkäufer ihre Waren an. Die Luft war voller Fliegen, das allgemeine Stimmengewirr war sehr laut, und die Sonne brannte auf ihre Köpfe hinab.
    Aber Tiger nahm nichts von alldem wahr. Er hatte nur Augen für Hope. Ohne genau zu wissen, was er tat, streckte er die Hand aus und strich ihr über das Haar. Doch als er sie küssen wollte, stemmte sie sich mit den Händen gegen seine Brust und versuchte, sich freizumachen. Er hatte das Gefühl, als hätte sie ihn geschlagen. Bestürzt ließ er sie los und trat einen Schritt zurück.
    “Hören Sie auf, mich so anzustarren!”, fuhr Hope ihn wütend an.
    Er griff erneut nach ihrer Hand. “Eigentlich wollte ich mehr, als Sie nur anzusehen.”
    “Ja, das kann ich mir vorstellen”, gab sie zurück.
    “Aber diese Stimmung haben Sie mir gründlich verdorben.”
    “Prima! So soll es auch bleiben.”
    “Ach, kommen Sie schon. Ich hatte nicht das Gefühl, als würden Sie sich sträuben.” Darauf entgegnete Hope nichts mehr. Aber wenn Blicke töten könnten, wäre es mit ihm in diesem Moment vorbei gewesen.
    Tiger wusste, dass er es sich nicht leisten konnte, leichtsinnig zu sein. Er durfte seine Männer nicht allzu lange allein lassen. Wie versprochen hatte er ihnen einen Tag frei gegeben und jedem zweihundert Dollar ausgehändigt, damit sie sich nach Herzenslust vergnügen konnten. Vater Felipe würde dafür sorgen, dass Hope die Insel in weniger als vierundzwanzig Stunden verließ. So würde sie wenigstens nicht in seine Geschäfte mit hineingezogen. Aber bis dahin war er gezwungen, Zeit mit ihr zu verbringen. Und das wurde zusehends schwieriger. Denn sein Verlangen nach ihr wuchs mit jeder Minute. Er kam sich dabei ziemlich albern vor – wie ein verliebter Teenager.
    Jetzt hatten sie es endlich bis nach Isla Sebastian geschafft, aber er war der Erfüllung seines Auftrags für den Geheimdienst der Marine kein bisschen nähergekommen. Tiger verfluchte Santiago, der ihn in solche Schwierigkeiten gebracht hatte. Und er verfluchte Hope, weil er sie begehrte. Und weil sie ihn nie richtig kennenlernen, sondern nur als einen etwas lächerlichen Piraten mit dem Namen Tiger im Gedächtnis behalten würde.
    “Wohin gehen wir überhaupt?”, fragte sie da.
    Tiger ignorierte sie. Er marschierte einfach weiter und sah dabei starr geradeaus. Irgendwann reichte es Hope. Sie blieb einfach auf der Stelle stehen und weigerte sich, auch nur einen weiteren Schritt zu machen.
    “Möchten Sie, dass ich Sie trage?”, fragte Tiger mit hochgezogenen Augenbrauen.
    “Natürlich nicht.”
    “Dann kommen Sie schon!”
    “Ich denke ja gar nicht daran.”
    “Sie sind ein verwöhntes, dummes kleines Ding, wissen Sie das?”
    Hope funkelte ihn wütend an.
    “Ach, ja? Ich will Ihnen einmal etwas sagen, Sie lächerlicher Operettenpirat! Sie kennen mich nicht, und Sie wissen auch überhaupt nichts von mir. Nur weil meine Familie wohlhabend ist, brauchen Sie noch lange nicht zu denken, dass ich – “ Plötzlich brach sie mitten im Satz ab und biss sich auf die Lippen. Zu ihrer Schande registrierte sie, dass sie Tränen in den Augen hatte. Verdammt! Warum konnte dieser Mann sie nicht endlich in Ruhe lassen?
    “Also noch einmal”, wiederholte sie. “Wohin bringen Sie mich?”
    Tiger zögerte kurz, doch dann entschloss er sich, es ihr zu sagen.
    Aber in diesem Moment erklang ein Schuss. Trotz des Lärms in der Straße klang er sehr laut. Die Menschen schrien und stoben auseinander.
    Tiger packte Hope bei der Hand und flüchtete mit ihr in die nächste Seitenstraße. Ein zweiter Schuss verpasste sie nur um
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