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Thorns of Darkness 01 - Dark

Thorns of Darkness 01 - Dark

Titel: Thorns of Darkness 01 - Dark
Autoren: Cathy McAllister
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    Dark

    Mein Schädel dröhnte. Ich wünschte, ich wäre nicht aufgewacht, ehe dieser entsetzliche Kater verschwand. Aber jetzt, wo ich einmal wach war, würde dieses Hämmern in meinem Kopf mich natürlich nicht wieder einschlafen lassen. Abgesehen von dem Schmerz hatte ich das Gefühl, einen Schwamm im Kopf zu haben. Gott, wie ich dieses Gefühl hasste.
    Ein Stöhnen drang durch die Stille und ich registrierte, dass es von mir kam. Meine Augen wollten sich noch nicht öffnen. Es fühlte sich an, als hätte jemand sie mit Sekundenkleber festgeklebt. Doch selbst durch die geschlossenen Lider konnte ich erkennen, dass die Sonne gnadenlos in mein Hotelzimmer schien. Ich brummte unwillig. Hatte denn niemand diese verfluchten Vorhänge zugezogen? Ich kniff die Augen zusammen und drehte mich auf die andere Seite, um der störenden Helligkeit zu entgehen. Mein Körper kollidierte mit etwas Warmem, Weichem. Vorsichtig öffnete ich die Augen zu Schlitzen und starrte auf die Person neben mir. Oder besser die zwei Personen, denn es waren zwei Frauen, die da in meinem Bett lagen. Groupies. Ich konnte mich nicht einmal daran erinnern, sie mit auf das Zimmer genommen zu haben. Die Party gestern war wild gewesen und ich hatte mehr als nur einen über den Durst getrunken. Dunkel konnte ich mich an den Namen der Blonden erinnern, sie begleitete unsere Truppe schon eine Weile. Zuletzt hatte sie eigentlich immer Soda am Hals gehangen. Doch an die Brünette hatte ich keinerlei Erinnerungen. Wo kam die her? Filmriss. Schon wieder!
    „Verdammt!“, fluchte ich leise.
    Ich hatte dieses Leben schon viel zu lange geführt und es kotzte mich mit jedem Mal mehr an. Was nutzte es mir, dass ich die schönsten Frauen vögeln konnte, wenn ich mich hinterher nicht einmal daran erinnern konnte? Das war kein Leben mehr, das ich länger führen wollte. Die letzten zwei Monate waren hart gewesen. Unsere Tour durch Europa und Asien hatte mich ausgelaugt. Vor vier Tagen war das letzte Konzert gewesen und wir wollten uns hier in Berlin noch ein wenig von der Tour ausruhen, doch diese Partys waren nicht das Richtige, um neue Kraft zu tanken. Ich musste hier raus. Ich hatte das alles so satt. Vor allem die Groupies gingen mir auf die Nerven. Das ständige Gezicke unter ihnen ermüdete mich.
    Es klopfte und Sodas Stimme erklang durch die Tür.
    „Hey, Dark, pennst du noch? Mach auf, Bruder.“
    „Verpiss dich!“, rief ich krächzend.
    „Hey, schmeiß die Mädels raus und werd klar, Mann. Wir haben zu reden.“
    Ich rollte mich unwirsch herum und stieg umständlich aus dem Bett. Nackt wie ich war, wankte ich zur Tür und riss sie auf. Soda hielt sich in gespielter Geste die Hand vor die Augen.
    „Hey, Alter! Kannst du dir nicht was anziehen? Ich muss mir dein Gehänge nicht ansehen, oder?“
    „Fick dich!“, knurrte ich und wandte mich ab, um mich anzuziehen.
    Soda war hinter mir ins Zimmer getreten und schloss die Tür. Sein Blick glitt zu meinem Bett und er schüttelte den Kopf.
    „Wenn du so weitermachst, wirst du noch böse enden.“
    „Hey, ich benutze Gummis, okay?“, verteidigte ich mich. „Also spiel hier nicht den Moralapostel. Als wenn du unschuldig wärst.“
    Soda schritt zum Bett und stieß Tina, die Blonde, etwas unsanft an.
    „Tina, Zeit zum Aufstehen. Kommt Mädels, bewegt eure hübschen Hintern aus dem Zimmer. Wir haben hier was Privates zu bereden, ja?“
    Die beiden Frauen brummten missmutig, doch sie öffneten die Augen und setzten sich auf. Sie erhoben sich und suchten ihre Kleidung zusammen, um sich anzuziehen. Ich wandte den Blick ab und starrte aus dem Fenster. Ich hatte keine Ahnung, was Soda mit mir zu bereden hatte, doch ich für meinen Teil hatte einen Entschluss gefasst. Wir hatten unser neues Album aufgenommen und die Tour abgeschlossen, jetzt war ein günstiger Moment gekommen, um eine Auszeit nehmen.
    Ich hörte, wie die Frauen das Zimmer verließen und Soda sich hinter mir eine Kippe ansteckte. Er kümmerte sich nicht um Rauchverbote. Der Qualm drang zu mir herüber und reizte meine Nase. Ich rauchte nur, wenn ich besoffen war. In nüchternem Zustand fand ich Zigaretten ekelhaft.
    „Musst du schon wieder rauchen?“, fragte ich angepisst.
    „Schlecht geschlafen, oder was?“
    „Hmpf.“
    „Ich wollte mit dir über Thorns of Darkness reden“, begann Soda.
    „Und?“
    „Ich denke, wir könnten mal ʼ ne kleine Pause einlegen. Ich fühl mich ausgelaugt“, verkündete Soda.
    „Ja, das habe ich auch heute
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