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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder
Autoren: Aileen P. Roberts
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her.
    »Thondras Kinder sind seit über tausend Jahren nicht mehr erschienen. Was soll das Ganze mit mir zu tun haben?«
    Warga war noch immer fassungslos. Sie konnte es nicht glauben.

    »Das weiß ich nicht, Ariac. Entweder bist du einer von ihnen, oder du wirst zumindest mit ihnen kämpfen.« Die Hexe warf erneut die Runen, die nun in einer anderen Formation liegen blieben. Sie blickte Ariac ernst an und sagte: »Du wirst die Steppe verlassen. Du wirst ein starker Krieger werden, und ich sehe Liebe und Tod in deiner Zukunft.«
    »Niemals werde ich die Steppe verlassen!«, schrie Ariac empört und sprang auf. Dann stieß er mit dem Fuß die Runen beiseite. »So ein Blödsinn! Das ist doch alles nicht wahr!«
    Er stürmte aus dem Zelt an seinen Schwestern vorbei, die ihm etwas hinterherriefen, doch darauf achtete er nicht.
    »Nur weil du nicht daran glaubst, wird es sich nicht ändern«, murmelte Warga und blickte nachdenklich auf die uralten Runen, die sie schon von ihrer Großmutter und diese von der ihren geerbt hatte.
     
    Ariac wusste gar nicht, warum er plötzlich so heftig reagiert hatte. Vielleicht lag es an den merkwürdigen Träumen, die er seit einiger Zeit hatte. Sie waren immer verwirrend und undeutlich. Er sah Schlachten vor sich, sterbende Menschen und finstere Wesen, und immer hatte er ein Schwert in der Hand. Aber die Arrowann kämpften nicht mit Schwertern. Sie hatten Bögen, Dolche, Lanzen und Messer, aber keine Schwerter.
    Ariac war weit in die Steppe hinausgelaufen, blickte in den mit Sternen übersäten Frühlingshimmel und atmete die klare frische Luft tief ein.
    Ich werde der nächste Anführer der Arrowann und für immer in der Steppe bleiben, sagte er sich immer wieder. Dann ging er langsam wieder zu den anderen zurück.
    Seine Schwestern wollten natürlich wissen, was die Hexe gesagt hatte und warum er so wütend hinausgestürmt war, doch er verriet nichts. Nicht einmal als Lynn ihn aufzog, reagierte
er. Er wollte Wargas Worte so schnell wie möglich vergessen.
    In den folgenden Tagen, als die Arrowann auf die Ankunft der fahrenden Händler warteten, war Ariac seltsam in sich gekehrt. Nicht einmal der Besuch einiger hübscher Mädchen vom Wolfsclan konnte ihn aufmuntern. Wenn Warga ihm über den Weg lief, schien sie ihn immer mit Blicken zu durchbohren, doch Ariac ignorierte die Hexe, so gut er konnte. Er wollte von den Verrücktheiten der Alten nichts wissen. Unauffällig und heimlich erkundigte er sich trotz allem bei den anderen Jägern des Clans genauer über die Kinder Thondras. Man erzählte ihm, dass sie angeblich seit der ersten Schlacht immer dann wiedergeboren wurden, wenn die Finsternis erstarkte und sich ein Schatten über die Länder legte.
    Die vergangenen drei Schlachten hätten sie immer verloren, weil einer zum Verräter geworden sei. Entweder weil der Herrscher über Ursann einen der Sieben auf seine Seite gezogen hatte, oder es war um Frauen oder Macht gegangen. Die letzte Schlacht war über tausend Jahre her, und auch damals waren Thondras Kinder unterlegen. Wieder waren sie von einem der ihren verraten worden. Seitdem waren sie nicht wiedergeboren worden, wohl weil Thondra ihnen zürnte. Es hatte in den Orkkriegen im Jahre 3350 und danach immer Schlachten der Menschen gegeben, in denen die Kinder Thondras hätten gebraucht werden können, aber der Kriegsgott schickte keine Hilfe. In den letzten dreitausend Jahren seit dem letzten Sieg der Sieben in den Schattenkriegen war ein Wettstreit zwischen dem jeweiligen Herrscher von Ursann (dieses Land hatte immer nur grausame Herrscher hervorgebracht) und den Zauberern von Camasann, einer Insel im Süden, ausgebrochen. Das ganze Land wurde regelmäßig nach Kindern durchsucht, die seltene Fähigkeiten im Umgang mit dem Schwert besaßen. Diese wurden dann
in den Schulen in Ursann oder Camasann ausgebildet, bis sie siebzehn Jahre alt waren.
    Die jeweiligen Oberhäupter der Schulen, momentan waren es der grausame König Scurr in Ursann und Zauberer Hawionn in Camasann, hielten die magischen Schwerter der Sieben unter Verschluss. Das von Dagnar und Nariwa war allerdings seit dem letzten Krieg verschollen. Wenn unter den Schülern einer der Sieben war, so würde eines der magischen Schwerter erglühen und ihn als ein Kind Thondras auszeichnen, sobald er das siebzehnte Lebensjahr erreicht hatte. König Scurr besaß zwei Schwerter, die Zauberer drei. Sowohl Scurr, der sich der Finsternis verschworen hatte, als auch die Zauberer von
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