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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder
Autoren: Aileen P. Roberts
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Camasann, die dem Licht zugewandt waren, hofften eines Tages die Sieben in ihrer Schule zu finden, um sie zu starken Kriegern zu machen, die ihnen treu dienten. Es gab eine Legende, die besagte, dass nur dann das Gute siegen würde, wenn alle Sieben und ihre Schwerter vereint wären.
    Sollte hingegen derjenige, dessen Geist Kââr beherrschte, alle Sieben vereint haben, würde die ewige Dunkelheit über alle Länder hereinbrechen. Soweit es beim Steppenvolk bekannt war, war eine von Scurrs herausragendsten Fähigkeiten, andere mit einem magischen Bann belegen zu können und sie für seine finsteren Zwecke zu missbrauchen. Die Schlagkraft der Sieben, gepaart mit Scurrs Bösartigkeit, würde dann zu einem schrecklichen Werkzeug verschmelzen, welches die Länder in Angst und Unterjochung ersticken würde.
    Auch heute, im Jahre 4317 seit dem langen Winter, brodelte es in den Königreichen. Die Länder bekriegten sich, neideten sich ihre Reichtümer, und besonders König Scurr terrorisierte seine Nachbarn. Orks, Trolle und Wesen der Finsternis sammelten sich in Ursann, wie man vermutete, und König Greedeon, der die Schule der Krieger in Camasann unterstützte, war angeblich einer der Wenigen, die noch für Recht und Ordnung sorgten.

    Die warmen Frühlingstage im Lager zogen sich dahin, bis endlich die Händler erschienen, die mit ihren großen Wagen über die Handelsstraße fuhren. Die Arrowann machten gute Geschäfte und waren zufrieden. Eigentlich sollte es nun zurück in die Steppe gehen, wo die Steppenleute den ganzen Sommer durch das menschenleere Land ziehen würden. Doch dann verkündete ein junger Mann der Arrowann, dass er ein Mädchen aus dem Wolfsclan heiraten wollte, sodass sich die Abreise wegen der Hochzeit um einige Tage verschob. Es war eine ausgelassene und fröhliche Zeit. Der Wolfsclan und die Arrowann, die schon seit jeher in Freundschaft miteinander verbunden waren, legten ihre Zelte zu einem einzigen großen Lager zusammen.
    Mitten in diese fröhlichen Feiern platzte eines Morgens eine merkwürdige Gruppe von Männern. Es waren bewaffnete Krieger, alle in dunkelgrüne Umhänge gehüllt, auf denen Runen aufgestickt waren. Hinter den fünf berittenen Männern kam ein Planwagen, vor den zwei prächtige schwarze Pferde mit wallenden Mähnen gespannt waren. Auf dem Kutschbock saß ein älterer Mann mit halblangen braunen Haaren und einem leicht ergrauten Bart.
    Die Steppenleute kamen aus ihren Zelten und beobachteten den Zug mit einer Mischung aus Neugier und Unbehagen. Die Ältesten wussten, wer das war. Es handelte sich um die Zauberer und ihre Krieger von der Insel Camasann, die wieder auf der Suche nach neuen Kindern für ihre Schule waren. Doch vor allem wollten sie endlich die Sieben finden, die Kinder Thondras, die schon so viele Jahrhunderte nicht mehr gesichtet worden waren. Die Steppenmenschen hatten eigentlich weder mit den Zauberern noch mit König Scurr viel zu schaffen und kümmerten sich nicht darum. Sie waren seit vielen Jahren nicht mehr auf die sogenannten »Sucher« gestoßen. Beim einfachen Volk waren weder die von Camasann noch die von König Scurr sehr beliebt. Den Menschen
machte die Vorstellung Angst, dass eines ihrer Kinder vielleicht einer der Sieben sein sollte, denn denen war von jeher ein gefahrvolles Leben und meist ein schlimmes Schicksal beschert. Kaum einer hatte jemals viel mehr als seinen dreißigsten Geburtstag erlebt. Die Königsfamilien und Adelshäuser dagegen schickten ihre Kinder meist schon ab dem sechsten Lebensjahr freiwillig zur Insel der Zauberer. Für sie wäre es eine Ehre, wenn eines ihrer Kinder einer der Sieben wäre.Vor König Scurrs Suchern dagegen hatten alle Angst, denn die Ausbildung in Ursann, in den Ruinen der Burg von Naravaack, war gnadenlos und unglaublich hart.Viele junge Männer und einige Frauen waren währenddessen gestorben. König Scurr fragte nicht lange, sondern nahm sich, was er wollte. Während den jungen Männern auf der Insel Camasann die Wahl gelassen wurde, als Krieger zu bleiben oder nach Hause zu gehen, wenn sich mit siebzehn Jahren herausstellte, dass sie nicht zu den Auserwählten gehörten, so behielt König Scurr alle bei sich. Nur die jungen Frauen ließ er töten, denn sie waren für ihn wertlos. König Scurrs Armee war gefürchtet. Es waren grausame Krieger, die durch jahrelange Gehirnwäsche und brutale Ausbildungsmethoden Scurr und seinem Schergen Worran bedingungslos gehorchten. Alle Menschen hofften, dass König
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