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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit
Autoren: Aileen P. Roberts
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gesegelt. Diese verdammten Zauberer haben uns nicht vorgelassen. Dann kam so ein alter Sack mit dunkelgrauen Haaren und so einem Stab mit Runen.« Rudrinns Vater rülpste laut und fuhr dann fort: »Und sagte zu uns: Euer Sohn wurde bei einer Schlacht getötet, pah. Ich hätte dieser Ratte mit diesem beschissenen Stock gleich seinen arroganten Kopf von den Schultern schlagen und ihm seinen Zauberstab in den Arsch schieben sollen!« Kapitän Norwinn schleuderte seinen Dolch mit für seinen Zustand überraschender Präzision an die Wand – direkt in das Bild eines Segelschiffs.
    Broderick, der darunter saß, schluckte hastig, bevor er nach oben blickte.
    »Hawionn«, sagte Rudrinn zu den anderen, die seine Vermutung teilten.
    »Was fällt dem Kerl eigentlich ein?«, grölte Norwinn und schüttete seinen ganzen Becher mit Rum in einem Zug herunter.
    »Er wollte uns alle von unseren früheren Leben fernhalten«, erklärte Rudrinn, aber dann winkte er ab, denn sein Vater schnarchte bereits auf dem alten Holztisch. »Wir sagen es ihm morgen.«
    »Meinst du, morgen wird er wieder nüchtern sein?« Kritisch blickte Tovion auf die vielen betrunkenen Piraten, die alle in irgendwelchen Ecken oder über Tischen hingen.
    Rudrinn lachte und nickte. »Das ist noch harmlos. Er hat schon ein ganzes Fass Rum alleine geleert.«

    »Oh!«, rief Rijana und blickte fassungslos auf Rudrinns Vater, der im Schlaf grunzte und schließlich auf den Boden fiel.
    Kurzentschlossen packte Rudrinn ihn am Arm, dann schleifte er ihn hinaus. »Wo wohnt mein Vater?«, fragte er einen nicht völlig hoffnungslos betrunkenen Piraten.
    Der deutete vage nach rechts. »Dort, wo die meisten Weiber zu finden sind.«
    Kopfschüttelnd folgten Rudrinns Freunde ihm nach draußen. Leichter Nieselregen hatte eingesetzt. Sie fanden eine Hütte, in der drei Frauen saßen, die ein wenig irritiert wirkten, als sie den betrunkenen Kapitän und die sieben jungen Leute sahen.
    »Wohnt der Kapitän hier?«, fragte Rudrinn.
    Die Frauen bestätigten dies. Saliah betrachtete empört ihre leichte Bekleidung, die mehr offenbarte, als sie verhüllte.
    »Heute werden eure Dienste wohl nicht mehr benötigt.« Grinsend verbeugte sich Rudrinn. Dann verschwanden die Frauen rasch nach draußen.
    Er ließ seinen Vater auf ein knarrendes Bett fallen und wandte sich dann seinen Freunden zu. »Wir sollten nebenan schlafen. Morgen werden wir weitersehen«, schlug er vor. Dann ging er in den Nebenraum, der mit Schatztruhen, Stoffen und sonstigem Krempel zugestellt war.
    »Wir können sogar auf feinstem Tuch schlafen«, sagte Rudrinn mit gespielt arrogantem Unterton und holte einige edel gewebte Decken und Seidentücher hervor.
    Rijana blickte staunend auf die vielen wertvollen Gegenstände, während Saliah kritisch die Augenbrauen zusammenzog.
    »Das haben sie alles gestohlen!«
    »Nur solchen Ratten wie Greedeon«, knurrte Rudrinn.
    »Trotzdem«, empörte sich Saliah, »sie können doch nicht einfach …«
    »Dann schlaf auf dem blanken Boden, wenn das deinem
adligen Hintern lieber ist«, fuhr Rudrinn sie an und wickelte sich in einige Seidentücher.
    Saliah blieb mit offenem Mund stehen. Falkann flüsterte beruhigend: »Er meint das nicht so.«
    »Tut er doch«, erwiderte sie verletzt und rollte sich, in ihren Umhang gewickelt, auf einem Teppich zusammen.
    Rijana ging zu ihr und streichelte ihr tröstend über die seidigen blonden Haare. »Sei nicht traurig, er ist betrunken und durcheinander«, flüsterte sie.
    Saliah stieß einen verächtlichen Laut aus. »Er ist eben doch nur ein verfluchter, ungehobelter Pirat«, rief sie so laut, dass es auch jeder hörte.
    Aus Rudrinns Richtung kam ein lautes Schnauben, ohne dass er etwas erwiderte.
    Bald waren die Freunde eingeschlafen. Am nächsten Morgen hatten alle, die zu viel von dem Rum getrunken hatten, einen üblen Kater.
    Rudrinn schwankte mit halb geöffneten Augen nach draußen und steckte erst mal den Kopf in das nächste Wasserfass. Als er in die Hütte seines Vaters trat, stand eine Frau am Feuer und kochte Haferbrei. Rudrinns Vater saß bereits am Tisch und lachte ihn kopfschüttelnd an.
    »Verträgst wohl nichts mehr, seitdem du unter den feinen Herren lebst.«
    Rudrinn verzog das Gesicht. »Mag sein.«
    Er setzte sich hin, und nach und nach kamen auch die anderen, wobei Saliah ihn mit Nichtbeachtung strafte und Broderick bei jedem auch nur annähernd lauten Geräusch zusammenzuckte und das Gesicht verzog.
    »Hier, trink das, das
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