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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit
Autoren: Aileen P. Roberts
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akzeptieren.« Sie dachte kurz nach. »Vielleicht ist es ja diese Magd aus König Greedeons Schloss …«
    Tröstend legte Rijana einen Arm um sie. »Du wirst schon noch eines Tages den Richtigen finden.«
    Saliah seufzte erneut und warf Rudrinn einen sehnsüchtigen Blick zu, als dieser gerade mit sicheren Schritten vom Ruder zu den Segelmasten lief, um diese zu kontrollieren. Er lachte und winkte den beiden Mädchen zu.
    »Ich hasse es, wenn er so etwas tut«, jammerte Saliah. Später aßen alle außer Tovion, der das Ruder führte, gemeinsam unter Deck und lobten Saliahs Kochkünste.
    »Dafür, dass du in einem Adelshaus aufgewachsen bist, kannst du gut kochen«, witzelte Broderick. »Fast so gut wie Kalina.« Betrübt fügte er hinzu: »Jetzt kann ich sie doch nicht so bald sehen.«
    »Danke, hoher Herr«, entgegnete Saliah mit gekünstelter Stimme, wohl um ihn von seinen düsteren Gedanken abzulenken. »Normalerweise koche ich nicht für das einfache Volk, aber bei so edlen Kriegern …«
    Broderick setzte sein typisch breites Grinsen auf und schlug
Rudrinn auf die Schulter. »Siehst du, gleich wird sie wieder hochnäsig. Ich sag’s dir, lass dich nie mit einer Adligen ein! Ein bodenständiges Mädchen wie meine Kalina, das ist das Richtige.«
    Zur Überraschung aller sprang Rudrinn auf und rief mit wütendem Gesicht: »Würde ich sowieso nicht.« Er lief zur Luke. »Ich löse Tovion ab.«
    »Was ist denn mit dem los?«, fragte Broderick verwirrt.
    Keiner konnte Rudrinns Verhalten so richtig verstehen. Saliah warf Rijana einen vielsagenden Blick zu und flüsterte, während die Männer sich über das Bierfass hermachten: »Siehst du, er würde mich niemals wollen.«
     
    Die Tage auf dem Meer zogen sich quälend lang dahin. Langsam wurden alle ungeduldig.
    »Wann sind wir denn endlich auf den Pirateninseln?«, fragte Falkann eines Abends gereizt. Krampfhaft versuchte er, den Blick von Rijana und Ariac abzuwenden, die Arm in Arm in der kleinen Kajüte saßen und sich verliebt anblickten. Er konnte das noch immer nicht mitansehen, auch wenn er sich immer wieder bemühte, seine Eifersucht unter Kontrolle zu halten.
    »Es ist nicht mehr weit«, sagte Rudrinn beruhigend, während er an einem Stück hartem Brot herumkaute. »Wenn du die Ayrenn-Inseln am wenigsten erwartest, dann tauchen sie in deinem Blickfeld auf.«
    »Toll«, knurrte Falkann und stieß seinen Dolch in ein Stück verdorbenes Fleisch, das sie beiseitegelegt hatten.
    »Rudrinn wird sie schon finden«, meinte Saliah aufmunternd, woraufhin Rudrinn sie sogar mit einem Lächeln bedachte, was sie mit Freude erfüllte.
    Allerdings brauchten sie noch weitere fünf Tage, bis plötzlich wie aus dem Nichts eine Gruppe von bewaldeten Inseln auftauchte.

    Broderick, der gerade im Aussichtskorb saß, rief gleich aufgeregt: »Land, ich sehe Land!«
    Die anderen rannten sofort zum Bug und konnten nach einer Weile ebenfalls die Inseln in der Ferne erkennen.
    Rudrinn fuhr sich nervös über die Lippen.
    »Jetzt wird es ernst.« Voller Konzentration steuerte er auf die erste Insel zu.
    Es dauerte nicht lang, bis fünf Piratenschiffe, teilweise mit zerrissenen Segeln, vor ihnen auftauchten. Die Sieben griffen sofort zu ihren Waffen.
    »Unternehmt nichts, bevor ich es euch sage«, befahl Rudrinn.
    »Sollen wir uns etwa aufspießen lassen?«, knurrte Falkann, der mit einiger Beunruhigung die vielen Piraten mit Säbeln und Entermessern bewaffnet sah, die sie gerade einkreisten.
    »Vertraut mir!« Rudrinn ließ den Anker werfen und ging mit erhobenen Händen nach Backbord.
    »Seid gegrüßt, Piraten der Ayrenn-Inseln.« Er schlug sich mit der linken Hand auf die rechte Schulter.
    Ein Mann mit grau-schwarzem, wildem Bart und einer Augenklappe steuerte sein Piratenschiff ganz nah an die ›Meernixe‹ heran und sprang an Bord. Statt einer rechten Hand hatte er einen Haken am Arm.
    »Was soll das?«, flüsterte Ariac nervös und schob Rijana hinter sich.
    Sie drückte beruhigend seine Hand. »Vertrau Rudrinn.«
    Alle waren angespannt. Die schätzungsweise hundert Piraten wären wohl selbst für Thondras Kinder zu viel, sollten sie ihnen feindlich gesinnt sein.
    »Sei auch du gegrüßt«, erwiderte der Pirat überrascht, schlug sich selbst auf die linke Schulter und verbeugte sich leicht.
    »Möge das Meer mich verschlingen und Rammatoch mich verfluchen, wenn ich jemals die Gründe der Piraten verrate«, rief Rudrinn daraufhin.

    Der andere Pirat lachte rau auf, und die anderen
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