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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit
Autoren: Aileen P. Roberts
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Sommersonne ins Gesicht scheinen ließen. Es war nicht viel zu tun. Rudrinn stand am Steuer, und die Segel waren in der richtigen Position.
    Rijana betrachtete Ariac nachdenklich. Er sah jetzt wieder gesund aus, seine Haut hatte ihre normale Farbe zurück, und er war auch nicht mehr so abgemagert wie noch vor kurzer Zeit.
    »Was ist denn?«, fragte er lächelnd.

    »Ich freue mich, dass es dir wieder gut geht«, erwiderte sie und umarmte ihn.
    Ariac gab ihr einen Kuss und seufzte. »Ja, das habe ich nur euch zu verdanken.« Liebevoll streichelte er Rijana über die langen hellbraunen Haare. Mit ihren neunzehn Jahren war sie vier Jahre jünger als er selbst, und er freute sich schon sehr drauf, sie im nächsten Sommer in der Steppe heiraten zu können.
    Wenn alles gut geht, dachte er bei sich, doch dann schob er die düsteren Gedanken weit weg.
    Broderick tauchte mit hochrotem Kopf aus der Luke auf und blickte sich kurz um. »Ariac, kannst du mir mal helfen?«, rief er. »Ich habe ein Fass mit Bier gefunden, aber ich bekomme es nicht allein aus dem verdammten Lagerraum.«
    »Ja, natürlich«, rief er zurück. Dann gab er Rijana noch einen Kuss und stand auf.
    Rijana schloss die Augen, während sie sich den salzigen Wind um die Nase wehen ließ.
    Kurz darauf kam Saliah zu ihr und ließ sich neben sie fallen. »Ich habe uns eine Suppe gekocht. Wenn du möchtest, kannst du nachher etwas essen.«
    »Gerne. Wie sieht es denn mit den Vorräten aus?«
    »Nicht allzu gut.« Saliah verzog ihren hübschen, wohlgeformten Mund. »Mal abgesehen von dem Fass mit Bier, das Broderick und Ariac gerade durch die Gegend schleppen.«
    »Es ist schön, dass ihr ihn jetzt akzeptiert.«
    Saliah nickte und blickte Rijana ernst an. »Ich mag ihn wirklich, auch wenn er immer ein wenig misstrauisch wirkt.«
    »Er hat eben schlechte Erfahrungen gemacht.«
    Saliah nahm ihre Hand und lächelte. »Es freut mich, dass ihr euch verlobt habt. Ich glaube, dass ihr sehr gut zusammenpasst.«
    Rijanas Blick fiel auf Falkann, der gerade zum Bug des Schiffes schwankte, um in den Aussichtskorb zu klettern.

    »Für ihn ist es nicht ganz einfach.« Saliah wusste, dass Falkann schon seit langer Zeit in Rijana verliebt war, und sie hatte auch mitbekommen, wie schwer er akzeptieren konnte, dass sich Rijana für Ariac entschieden hatte.
    »Ich weiß, aber was soll ich denn tun?«, fragte Rijana verzweifelt, doch Saliah schüttelte den Kopf.
    »Du kannst nichts tun. Man kann sich schließlich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt.« Bei diesen Worten stieß Saliah einen tiefen Seufzer aus.
    Überrascht blickte Rijana sie an. »Sag bloß, du hast dich auch wieder verliebt.« Während ihrer ersten Schlacht gegen König Scurr war Saliahs Geliebter, ein junger Krieger aus Balmacann, getötet worden.
    »Wie kommst du denn darauf?« Saliah lief knallrot an.
    »Ich kenne dich schon zu lange, als dass du mir etwas vormachen könntest.«
    »Aber versprich mir, niemandem etwas zu verraten!«
    »Natürlich sage ich nichts.« Gespannt beugte sich Rijana vor.
    Saliah druckste noch eine Weile herum und sagte dann traurig: »Ach weißt du, er mag mich sowieso nicht.«
    »Wer?«
    »Rudrinn.« Saliah wurde noch röter.
    »Oh!«, rief Rijana überrascht und blickte zu Rudrinn am Ruder.
    »Aber du darfst ihm auf keinen Fall etwas sagen!«, rief Saliah erschrocken.
    »Natürlich nicht.« Nachdenklich musterte Rijana den jungen Piraten. Irgendwie hatte sie in Rudrinn immer einen großen Bruder gesehen, aber sie musste zugeben, dass er ein gutaussehender, stattlicher Mann geworden war. Eigentlich fiel ihr das erst jetzt so richtig auf. Trotz allem waren die beiden sehr unterschiedlich, der freche, ungehobelte Rudrinn und die perfekte, wohlerzogene Saliah.

    »Hat er denn nie gezeigt, dass er sich für dich interessiert?«, fragte Rijana.
    Traurig schüttelte Saliah den Kopf. »Er ist immer so abweisend zu mir. Wenn ich ihn etwas frage, fährt er mich meistens ungeduldig an. Manchmal ist er aber auch sehr lieb zu mir, ach, ich weiß auch nicht.« Sie seufzte tief. »Außerdem habe ich aus Broderick herausbekommen, dass er angeblich unglücklich in ein Mädchen verliebt ist, aber auch Broderick weiß nicht, wer sie ist.«
    »Komisch«, sagte Rijana mit gerunzelter Stirn, »so etwas hat Rudrinn mir gegenüber auch mal angedeutet. Soll ich ihn nicht einfach mal …«
    Energisch schüttelte Saliah den Kopf. »Nein, wenn er sich nicht für mich interessiert, dann muss ich das wohl
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