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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit
Autoren: Aileen P. Roberts
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beseitigt den heftigsten Kater und macht dich stark für die Frauen«, riet Kapitän Norwinn und tätschelte die hübsche Rothaarige am Hintern, die gerade Schüsseln mit Haferbrei auf den Tisch stellte. Dann schob er Broderick eine merkwürdige, dunkle Flüssigkeit hin.

    Broderick trank sie in einem Schluck aus, spuckte aber gleich die Hälfte davon wieder auf den Boden.
    »In Thondras Namen, was ist das denn?«
    Kapitän Norwinn lachte dröhnend. »Die Eier eines Ebers mit Mangrovenwurzel verquirlt.«
    Plötzlich nahm Brodericks Gesicht eine ungesund grüne Färbung an, und er würgte.
    »Ha, das war doch nur ein Scherz!«, rief der Kapitän und sein Grinsen erinnerte sehr an das von Rudrinn.
    Broderick grinste erleichtert, doch Norwinn fügte rasch hinzu: »Mangrovenwurzeln sind gar nicht drin!«
    Nun brachen alle bis auf Broderick in Gelächter aus, selbst Saliah, die sich mit den rauen Sitten nicht wirklich anfreunden konnte, aber Brodericks angeekeltes Gesicht war einfach zu komisch.
    Nachdem sie gegessen hatten, machte Rudrinn den anderen ein Zeichen, dass er mit seinem Vater allein reden wollte.
    Er druckste eine Weile herum und erzählte schließlich ein wenig verlegen, dass er einer der sieben Kinder Thondras war. Norwinns Gesicht verlor für einen Augenblick jegliche Farbe. Er schwankte zu einem der verstaubten Regale, holte eine Flasche hervor und trank sie in einem Zug leer. Dann blickte er Rudrinn noch einmal an und setzte sich wieder.
    »Deswegen bist du nie zurückgekommen«, stammelte er.
    »Es tut mir leid«, sagte Rudrinn entschuldigend. »Ich wollte, aber dann hatten wir irgendwelche Aufträge, und ich konnte meine Freunde doch nicht allein lassen.«
    Mit nachdenklichem Gesicht nickte Norwinn. »Es sind gute junge Leute. Etwas zu wohlerzogen für meinen Geschmack, aber sehr anständig.« Plötzlich grinste er schon wieder. »Dieser Broderick hätte einen ordentlichen Piraten abgegeben. Er kann saufen wie einer von uns!«
    Rudrinn grinste und betrachtete seinen Vater genauer. Er hatte sich nicht sehr verändert.

    »Vater, wir sind hier, weil wir eure Hilfe brauchen.« Rudrinn wurde ernst. »Wir haben uns von Camasann und König Greedeon abgewandt und beschlossen, unseren eigenen Weg zu gehen, um Scurr zu bekämpfen.«
    »Guter Entschluss«, verkündete Norwinn zustimmend. Dann schlug er seinem Sohn auf die Schulter. »Ihr könnt auf uns zählen. Wenn es gegen Greedeon und Scurr geht, sind wir dabei.«
    Erleichtert nahm Rudrinn den Rum entgegen, den sein Vater ihm hinhielt, um anzustoßen. Das war einfacher gewesen, als er gedacht hatte.
    Als er später seinen Freunden davon erzählte, meinte Broderick zufrieden: »Das ist gut. Dann sollten wir wohl bald wieder aufbrechen.«
    Rudrinn war einverstanden, obwohl er ein wenig traurig wirkte. »Sie werden sich hinter der Teufelskralle bereithalten. Sollten wir Hilfe brauchen, müssen wir nur einige Piraten vom Festland zu ihnen schicken.« Er grinste. »Aber das dürfte kein Problem sein, denn es treiben sich immer welche in den Tavernen herum.«
    »Kennt denn kein Pirat eine vernünftige Beschäftigung? Was tun die Menschen denn hier den ganzen Tag lang? Ich habe nicht gesehen, dass sie etwas Sinnvolles machen wie Gemüse anbauen und ernten.« Saliah blickte sich kritisch um.
    »Sie nehmen sich das, was sie brauchen«, erwiderte Rudrinn mit zusammengezogenen Augenbrauen.
    Saliah schnaubte empört. »Ach ja? Auch wenn sie von den Adligen stehlen, macht es das noch lange nicht besser. Schließlich schädigen sie die armen Menschen, die für die Lords arbeiten, dadurch ja wohl auch.«
    Wütend funkelte Rudrinn sie an. »Davon verstehst du nichts.«
    Nicht weniger zornig kam Saliah nun auf ihn zu, die Hände in die Hüften gestemmt. »Ich verstehe aber so viel, dass deine
Leute alle versoffene, grobe und ungehobelte Rüpel sind, die den Ländern nur schaden.«
    Rudrinn lief knallrot an, rang die Hände, wandte sich dann wütend ab und stürmte ohne ein weiteres Wort davon.
    »Ich hätte ihn wirklich für zivilisierter gehalten.« Empört blickte Saliah ihm hinterher.
    Rijana nahm ihre Freundin am Arm. »Du hast ja irgendwie Recht, aber trotzdem, ich kann Rudrinn auch verstehen. Er ist eben mit dieser Art zu leben aufgewachsen. Die Piraten denken sich anscheinend nichts Böses dabei, wenn sie Handelsschiffe überfallen.«
    Saliah schüttelte stur den Kopf, aber Rijana stieß sie grinsend an. »Außerdem finde ich die Piraten lustig. Auch wenn ihre Späße
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