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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition)
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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auch in Wiltshire Estates eingetroffen. Die meisten Untoten stolperten durch die Büsche und über die Wege des Golfplatzes. Vielleicht weil Golfer oft älteren Jahrgangs und somit langsam waren? Oder schmeckten sie den Zombies einfach besonders gut? Wer zum Teufel konnte das wissen. Aber selbst aus mehreren hundert Metern Entfernung durch Bäume hindurch und über Zäune hinweg war es offensichtlich, dass sich Hunderte von Untoten in dem riesigen Klubhaus, auf den Fairways, den Brücken und in den Bunkern versammelt hatten.
    In der Dunkelheit der Nacht ähnelten sie Insekten, die scheinbar ziellos durch die Finsternis schwärmten.
    Ihr Anblick war mehr als verstörend. Die Katastrophe hatte offenbar den ganzen Ort mit seinen nicht enden wollenden Einbahnstraßen und kurvigen Alleen so gut wie aussterben lassen. Je länger Philip und seine Leute durch die menschenleere Siedlung kurvten, desto mehr sehnten sie sich nach dem preisgekrönten Lifestyle, der hier nirgendwo mehr zu finden war. Es hätte ihnen schon wenig gereicht, um sich etwas zu erholen und die Batterien wieder aufzuladen.
    Sie hatten gehofft, dass sie die Nacht hier verbringen konnten, um den nächsten Tag frisch und erholt in Angriff zu nehmen.
    Also wählten sie das große, im Kolonialstil erbaute Haus am Ende der Green Briar Lane. Es schien weit genug vom Golfplatz entfernt zu sein, sodass die Zombies sie hoffentlich gar nicht erst bemerken würden. Außerdem hatte es einen großen Garten, und der hohe Zaun machte einen soliden Eindruck. Es stand leer. Als sie leise über den Rasen zum Nebeneingang schlichen – das Auto vor dem Haus war nicht abgeschlossen, und der Schlüssel steckte im Zündschloss –, um einer nach dem anderen durch ein Fenster ins Innere zu klettern, wurden sie sogleich willkommen geheißen. Beim ersten Knarzen aus dem oberen Stockwerk befahl Philip Nick, sämtliche Äxte und Pickel aus dem Kofferraum des Suburban zu holen.
    »Ich sage es noch einmal: Wir haben alle erwischt«, verkündet Philip nun und versucht, seinen Bruder zu beruhigen, der am Frühstückstisch in der Küche Platz genommen hat.
    Brian antwortet nicht, sondern starrt auf seine Schüssel Cornflakes. Daneben steht eine Flasche Hustensaft, die Brian bereits zu einem Viertel geleert hat.
    Neben ihm sitzt Penny vor einer Schale Cap’n Crunch. Ein kleiner Stoffpinguin, so groß wie eine Birne, wacht über ihr Essen, und ab und zu hält sie dem Tier einen Löffel hin und tut so, als ob sie mit ihm teilen würde.
    »Wir haben das ganze Haus durchkämmt, jeden Zentimeter«, fährt Philip fort und reißt die Küchenschränke auf: bis obenhin voll mit allen erdenklichen Delikatessen. Mit ihren Kristallgläsern, Weinregalen, handgemachten Pastas, ausgefallenen Marmeladen und Gelees, Gewürzen, von denen Philip noch nie gehört hat, teuren Likören und unzähligen Kochutensilien gleicht die Küche einem Schlaraffenland. Der riesige Gasherd ist blitzsauber, und der riesige Kühlschrank mit dem großen Eisfach ist bis zum Rand mit exklusivem Fleisch, Früchten, Brotaufstrichen, Milchprodukten und kleinen weißen Pappschachteln mit den Überresten einer chinesischen Mahlzeit gefüllt. »Vielleicht war der Junge ja gerade bei Verwandten oder so«, meint Philip und bemerkt eine Flasche Bourbon auf einem der Regale. »Könnte bei den Großeltern gewesen sein, oder er hat bei Freunden übernachtet. Alles ist möglich.«
    »Mann! Seht euch das an!«, ruft Bobby Marsh begeistert. Er steht vor der Vorratskammer und betrachtet zufrieden die Schätze, die sich darin stapeln. »Das ist ja wie bei Charlie und die Schokoladenfabrik! Kekse, Pralinen … Und das Brot ist sogar noch fast frisch.«
    »Brian, wir sind hier sicher«, versucht Philip seinen Bruder zu beruhigen und schnappt sich die Flasche Bourbon vom Regal.
    »Sicher?« Brian Blake starrt auf den Tisch. Er hustet und schüttelt sich.
    »Das habe ich doch gerade gesagt. Und ob du willst oder nicht – ich habe mir gedacht, dass …«
    »Schon wieder einer weg!«, sagt eine Stimme aus einer Ecke der Küche.
    Nick. Seit zehn Minuten zappt er nervös auf einem kleinen Flachbildschirmfernseher, der neben der Spüle unter einem Küchenschrank angebracht ist, durch die Fernsehkanäle, um die Nachrichten zu durchforsten. Es ist dreiundzwanzig Uhr fünfundvierzig und an der Zeit, die Nachrichten auf Fox 5 aus Atlanta einzuschalten. Doch der Sender hat sich gerade in Rauschen aufgelöst. Das Einzige, was sie außer den nationalen
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