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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition)
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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Lebensmittelläden verkaufen noch etwas zu essen, und das Stromnetz und die Ampeln funktionieren auch noch genauso wie Polizei und sonstige Infrastruktur, an deren dünnen Fäden die Zivilisation hängt.
    Philip macht sich jedoch Sorgen, dass ein Stromausfall verheerende Folgen haben könnte.
    »Ich schlage vor, wir werfen sie in den Müllcontainer hinter der Garage«, flüstert er kaum hörbar und zerrt zwei Plastikbündel den Holzzaun entlang in Richtung der riesigen Garage. Er will alles so rasch und so leise wie möglich hinter sich bringen. Sie dürfen bloß keine Zombies auf sich aufmerksam machen. Kein Feuer, keine lauten Geräusche und vor allem keine Schüsse, wenn es nur irgendwie geht.
    Hinter dem zwei Meter hohen Zaun aus Zedernholz befindet sich ein schmaler Kiesweg, der zu den großen Garagen hinter den Höfen führt. Nick schleppt eine Leiche bis zum hohen Hoftor, einer soliden Konstruktion aus Planken mit einem geschmiedeten Griff. Er lässt den Sack fallen und öffnet.
    Hinter dem Zaun wartet eine weitere Leiche auf ihn – diesmal aufrecht stehend.
    » VERDAMMT ! ALLE MANN AUFPASSEN !«, ruft Bobby Marsh warnend.
    »Halt deinen Mund!«, zischt Philip ihn an und reißt sich den Pickel vom Gürtel, während er auf das Gartentor zusprintet.
    Nick zuckt zurück.
    Der Zombie wirft sich mit aufgerissenem Kiefer auf ihn, bereit zuzubeißen. Nur um wenige Zentimeter verfehlt er Nicks Brust. Das Geräusch der in der Luft zusammenschnappenden gelben Zähne ähnelt dem Klacken von Kastagnetten. Im Mondlicht kann Nick deutlich erkennen, dass er es mit einem Mann zu tun hat, der einen zerrissenen Izod-Pullover, eine Golfhose und dazu passende teure Schuhe trägt. In seinen milchigen Augen spiegelt sich fahl das Sternenlicht wider: Das war mal ein Großvater.
    Nick erhascht noch einen Blick auf das Monster, bevor er rückwärtstaumelnd mit dem Hintern auf dem üppig wachsenden Kentucky Bluegrass landet. Der tote Golfer wankt durch den Spalt im Tor auf den Rasen, als ein fliegendes, rostiges Stück Metall im Mondlicht aufblitzt.
    Philips Pickel gräbt sich tief in den Kopf des Untoten und spaltet die Schädeldecke des Alten, ehe er die dichten, fasrigen Membranen der harten Hirnhaut durchdringt und sich in die gallertartige Masse seines Scheitellappens gräbt. Es hört sich so an, als ob man Stangensellerie zerbricht. Eine bräunliche Flüssigkeit spritzt hervor. Die insektenhafte Entschlossenheit im Gesicht des Alten ist plötzlich verschwunden und verwandelt sich in ein verblüfftes Staunen.
    Der Zombie sackt in sich zusammen.
    Philip reißt an dem Pickel, der tief im Schädel steckt. Er versucht es noch einmal, aber die Spitze hat sich verhakt. »Schließ das gottverdammte Tor! Sofort! Aber sei bloß leise«, faucht Philip panisch flüsternd, ehe er mit der Stahlkappe an seinem linken Arbeitsstiefel heftig auf den bereits zerstörten Schädel des Leichnams tritt.
    Die beiden anderen Männer bewegen sich, als ob sie synchron miteinander tanzen würden: Bobby lässt rasch sein Leichenbündel fallen und eilt zum Gartentor, während Nick sich aufrappelt, um dann vor Entsetzen rückwärtszustolpern. Bobby schiebt den Riegel ins Schloss. Das metallene Geräusch hallt über die düster daliegenden Rasenflächen der angrenzenden Gärten.
    In der Zwischenzeit schafft es Philip, den Pickel aus dem störrischen Schädel des Zombies zu ziehen. Es hört sich wie ein schmatzender Kuss an. Einen Moment lang steigt Panik in ihm auf. Dennoch wendet er sich wieder der toten Familie in den Planen und Säcken zu, um sie endlich zu entsorgen, als ihm ein merkwürdiges Geräusch an seine Ohren dringt. Es kommt vom Haus.
    Ruckartig blickt er auf. Licht dringt aus den Fenstern des Hauses.
    Brians Silhouette zeigt sich hinter der gläsernen Schiebetür. Er klopft an die Scheibe und winkt Philip und die beiden anderen hektisch zu sich. Die Angst steht ihm im Gesicht geschrieben. Das hat nichts mit dem toten Golfer zu tun – so viel ist Philip klar. Im Haus stimmt etwas nicht.
    Gütiger Himmel, bitte lass Penny unversehrt sein!
    Philip lässt den Pickel fallen und überquert mit großen Schritten den Rasen.
    »Und was ist mit den Leichen?«, ruft Bobby Marsh.
    »Lass sie liegen«, erwidert Philip, während er die Stufen zur Veranda hinaufrennt.
    Brian schaut ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Ich muss dir was zeigen, Mann.«
    »Was ist los? Wie geht es Penny? Ist sie okay?« Atemlos stürzt Philip ins Haus. Bobby und Nick eilen
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