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The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)

The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)

Titel: The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)
Autoren: Morgan Rice
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zu klingen, aber das wirkte nicht sehr überzeugend. Sie hoffte nur, dass er nicht hörte, wie nervös sie war.
    Doch er grinste nur breit und enthüllte dabei seine perfekten Zähne.
    »Gleich hier drüben«, antwortete er und ging zu der breiten Fensterbank, die nur ein paar Schritte entfernt war.
    Sie sah ihn an, und er hielt ihren Blick fest. Eigentlich wollte sie wegsehen, aber irgendwie gelang ihr das nicht.
    »Danke«, sagte sie und war sofort sauer auf sich selbst.
    Danke? Mehr nicht? Danke!?
    »Gut so, Barack!«, schrie eine Stimme. »Gib diesem netten weißen Mädchen deinen Sitzplatz!«
    Gelächter folgte, und der Lärmpegel im Raum stieg wieder an. Die anderen ignorierten sie wieder.
    Caitlin sah, wie er verlegen den Kopf senkte.
    »Barack?«, fragte sie. »Heißt du so?«
    »Nein«, antwortete er und wurde rot. »Sie nennen mich bloß so. Wie Barack Obama. Sie finden, ich sehe ihm ähnlich.«
    Sie betrachtete ihn genauer und stellte fest, dass da tatsächlich etwas dran war.
    »Es liegt daran, dass ich halb schwarz, teilweise weiß und teilweise puerto-ricanisch bin.«
    »Nun, ich finde, es ist ein Kompliment«, erwiderte sie.
    »Nicht so, wie sie es sagen«, widersprach er.
    Als sie ihn dabei beobachtete, wie er sich auf die Fensterbank setzte, merkte sie, dass sein Selbstvertrauen angekratzt war. Und sie erkannte, dass er sensibel war. Sogar verletzlich. Er passte nicht zu diesen Kids. Es war verrückt, aber auf einmal hatte sie das Bedürfnis, ihn zu beschützen.
    »Ich bin Caitlin«, stellte sie sich vor, streckte die Hand aus und sah ihm in die Augen.
    Überrascht blickte er auf, und sein Lächeln kehrte zurück.
    »Jonah«, entgegnete er.
    Mit festem Griff nahm er ihre Hand und schüttelte sie. Als sie seine glatte Haut spürte, begann ihr Arm zu prickeln. Sie hatte das Gefühl, dass sie miteinander verschmolzen. Er hielt ihre Hand eine Sekunde zu lange fest, und unwillkürlich erwiderte sie sein Lächeln.
    * * *
    Der Rest des Vormittags lag irgendwie im Nebel, und als Caitlin schließlich die Cafeteria erreichte, war sie hungrig. Sie öffnete die große Tür und wurde völlig erschlagen von dem riesigen Raum und dem unglaublichen Lärmpegel der gefühlt tausend Kids, die alle durcheinanderschrien. Es war, als würde man eine Sporthalle betreten – wenn man einmal davon absah, dass alle fünf Meter Sicherheitsleute in den Gängen standen und das Geschehen aufmerksam beobachteten.
    Wie üblich wusste sie nicht, wohin sie gehen sollte. Suchend sah sie sich in dem großen Raum um und entdeckte schließlich einen Stapel Tabletts. Sie nahm sich eins davon und stellte sich an das Ende der Warteschlange – oder an das, was sie dafür hielt.
    »Nicht vordrängeln, du Schlampe!«
    Caitlin drehte sich um und sah sich einem übergewichtigen Mädchen gegenüber, das sie um fünfzehn Zentimeter überragte. Finster blickte es auf Caitlin herunter.
    »Es tut mir leid, ich wusste nicht …«
    »Das Ende der Warteschlange ist dahinten!«, fauchte ein anderes Mädchen und deutete mit dem Daumen hinter sich.
    Caitlin sah, dass die Schlange noch mindestens hundert Schüler weit zurückreichte. Es sah aus, als müsse man bestimmt zwanzig Minuten warten.
    Gerade machte sie sich auf den Weg zum Ende der Reihe, als ein Schüler in der Schlange einen anderen so heftig schubste, dass er vor ihr auf den Boden knallte.
    Dann sprang der erste Junge auf den am Boden Liegenden und boxte ihn ins Gesicht.
    Die ganze Cafeteria brach in begeistertes Grölen aus, und Dutzende von Kids umringten die Kämpfer.
    » KÄMPFEN ! KÄMPFEN !«
    Caitlin trat einige Schritte zurück und beobachtete entsetzt die gewalttätige Szene zu ihren Füßen.
    Schließlich kamen vier Wachleute herüber und beendeten das Ganze. Sie trennten die beiden blutenden Jungs voneinander und brachten sie weg. Dabei schienen sie es jedoch nicht besonders eilig zu haben.
    Nachdem Caitlin endlich ihr Essen bekommen hatte, sah sie sich suchend um. Sie hoffte, irgendwo Jonah zu entdecken, aber er war nicht zu sehen.
    Also ging sie die Gänge entlang, aber fast alle Tische waren komplett besetzt. Zwar gab es noch ein paar wenige freie Plätze, aber die wirkten nicht gerade einladend, weil man dort neben großen Cliquen hätte sitzen müssen.
    Zu guter Letzt fand sie einen freien Tisch ganz hinten. An seinem Ende saß nur ein kleiner, zierlicher Chinese mit Zahnspange, der ziemlich ärmlich gekleidet war. Doch er hielt den Kopf gesenkt und konzentrierte sich
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