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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)
Autoren: Melissa de la Cruz
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von Siena, die Torhüterin, würde ihnen bestimmt helfen, wenn Skyler sie doch nur finden könnte.
    Sie hatten sich an das Leben in Ägypten gewöhnt. Als sie es sattgehabt hatten, im Hotel zu wohnen, hatten sie sich ein kleines Haus in Strandnähe gemietet und sich so gut es ging an die Nachbarschaft angepasst. Die meisten Nachbarn ließen die jungen, gut aussehenden Ausländer in Ruhe. Vielleicht spürten sie die Vampirkräfte hinter ihrem freundlichen Lächeln.
    Jeden Morgen hatte Skyler die Bibliothek durchkämmt, Bücher über die Römerzeit gelesen, als Katharina zum ersten Mal mit dem Amt der Torhüterin betraut worden war, und mit den Aufzeichnungen aus Lawrences Tagebuch verglichen.
    Jack hatte währenddessen seine Fähigkeiten als Venator genutzt, um irgendetwas über Katharinas Aufenthaltsort in Erfahrung zu bringen, war durch die Stadt gelaufen und hatte mit Einheimischen gesprochen. Die Unsterblichen waren charismatische Wesen – Lawrence van Alen war während seines Exils in Venedig sehr bekannt gewesen, und Skyler wettete, dass es sich mit Katharina, oder wie auch immer sie sich heutzutage nannte, ebenso verhielt: eine anziehende Persönlichkeit, die niemand so schnell vergaß.
    An den Nachmittagen war Jack immer zur Bibliothek gekommen und sie waren zu einem späten Mittagessen in ein Café gegangen, wo sie sich Mulukhiya , eine grüne, leicht bitter schmeckende Suppe und Reis, oder Koshary , ein scharfes Linsengericht mit Nudeln teilten, bevor sie wieder an die Arbeit gingen.
    Sie lebten wie die Einheimischen, nahmen ihr Abendessen um Mitternacht ein und schlürften duftenden Anistee bis in die frühen Morgenstunden.
    Alex, wie jeder die Stadt nannte, war ein beliebter Urlaubsort. Und als der Frühling kam und eine Brise vom Mittelmeer herüberwehte, erreichten Busse und Boote voller Touristen die Stadt, die im Nu Hotels und Strände bevölkerten.
    Erst später erkannte Skyler, dass die sieben Monate, die sie hier verbracht hatten, wie Flitterwochen gewesen waren. Ein Stück vom Paradies, ein kurzer und glücklicher Aufschub vor den dunklen Tagen, die auf sie warteten. Ihre Hochzeit lag noch nicht lange zurück und sie feierten diesen besonderen Tag jeden Monat mit kleinen Geschenken: ein Armband aus Muscheln für sie, eine Erstausgabe von Hemingway für ihn. Skyler glaubte, dass Jack bei ihr in Sicherheit war, dass ihre Liebe zu ihm wie ein Schutzschild wirkte.
    Auch als ihre Beziehung stärker und tiefer geworden war und sie sich an die Vorzüge des täglichen Lebens als verheiratetes Paar gewöhnt hatten, pochte Skylers Herz noch immer heftig, wenn sie ihn neben sich liegen sah. Sie bewunderte seinen starken Rücken und die wohlgeformten Schulterblätter.
    Im Nachhinein, wenn sie an ihre Zeit in Alexandria zurückdachte, fragte sie sich, ob sie nicht insgeheim gewusst hatte, dass ihr Glück nicht von Dauer sein konnte und sie sich nur etwas vorgemacht hatten.
    Sie prägte sich die Erinnerungen tief ins Gedächtnis ein, wo sie sie stets verwahren wollte: die Art, wie er sie ansah, wenn er sie auszog, wenn er langsam den Träger ihrer seidenen Unterwäsche zur Seite schob. Sein Blick war gierig und sie brannte vor Verlangen, sie wollte ihn so sehr. Das lodernde Feuer, das sie in sich verspürte, passte zu seinen intensiven Blicken. Es war genau wie damals, als er vor dem Nachtclub in New York zum ersten Mal mit ihr geflirtet hatte. Es fühlte sich an wie der schwindelerregende Rausch der Verliebtheit, der sie ergriffen hatte, als sie zum ersten Mal miteinander getanzt, sich das erste Mal geküsst oder als sie sich zu einem heimlichen Rendezvous in seinem Apartment in der Perry Street getroffen hatten. Oder die starke und dennoch sanfte Art, wie er sie hielt, wenn er die Caeremonia Osculor vollzog.
    In den folgenden Tagen würde sie diese Momente immer wieder in Gedanken abspielen, wie Fotos, die sie aus ihrem Portmonee nehmen und immer wieder betrachten konnte. Doch während ihrer Zeit in Alexandria, als sie nachts beieinandergelegen hatten, sein warmer Körper neben ihrem, wenn sie ihre Lippen auf seine Haut gedrückt hatte, hatte es sich angefühlt, als ob sie niemals getrennt werden könnten. Als ob das, was sie befürchteten, niemals eintreten würde.
    Vielleicht war sie verrückt zu glauben, dass ihre gemeinsame Zeit von Dauer sein könnte, dass ihre Liebe halten würde, angesichts der Dunkelheit, die von Anfang an Teil ihrer Beziehung gewesen war.
    Später würde sie sich wünschen, sie
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