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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)
Autoren: Melissa de la Cruz
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blieb allein zurück.
    Skyler faltete das Brautkleid sorgfältig zusammen und legte es vorsichtig in den Koffer. Sie war bereit, nach vorn zu sehen, doch als sie ihre Sachen zusammensuchte, wurde ihr etwas bewusst, was Jack sich nicht hatte eingestehen wollen. Er hatte keine Angst, sich seinem Schicksal zu stellen, er würde sich ihm einfach beugen.
    Jack wird nicht gegen Mimi kämpfen, dachte sie. Er wird sich eher von ihr töten lassen, als gegen sie anzutreten. Wenn er seiner Zwillingsschwester gegenübertrat, bedeutete das seinen Untergang.
    Nichts würde gut werden. Es würde niemals gut werden. Mit seinen tapferen Worten hatte er versucht, diese Tatsache zu verschleiern, doch Skyler wusste tief in ihrem Inneren, dass er direkt in sein Verderben lief. Diese Nacht war ihre letzte gemeinsame Nacht gewesen. Jack kehrte nach Hause zurück, um zu sterben.
    Einen Moment lang wollte Skyler vor Kummer und Schmerz einfach nur schreien, ihre Kleider in Stücke reißen und sich die Haare raufen. Doch nach ein paar Schluchzern hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Sie wischte die Tränen weg und riss sich zusammen. Sie konnte und würde es nicht einfach hinnehmen. Sie musste verhindern, dass er sich das antat.
    Oliver hatte versprochen, Mimi abzulenken, und Skyler war dankbar dafür, dass er sich so sehr um ihr Glück bemühte. Doch diesmal musste sie selbst etwas für sich und ihre Liebe tun: Sie musste Jack retten. Sie musste ihn vor sich selbst retten. Sein Flug ging in wenigen Minuten.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, hetzte sie zum Flughafen. Irgendwie würde sie ihn schon aufhalten. Noch war er am Leben und sie würde dafür sorgen, dass es so blieb.
    Jack ging über die Rollbahn zur Flugzeugtreppe, die in den Privatjet führte. Die Maschine würde ihn zuerst nach Rom und dann nach New York bringen. Zwei in schwarz gekleidete Venatoren warteten im Eingang des Flugzeugs auf ihn. Neugierig betrachteten sie Skyler, die plötzlich aufgetaucht war, nur Jack schien nicht sonderlich überrascht.
    »Skyler …« Er lächelte sie an, doch dieses Mal war es ein trauriges Lächeln. Er fragte nicht, was sie hier wollte. Er wusste es bereits.
    »Geh nicht!«, flehte sie. Ich kann nicht zulassen, dass du deinem Schicksal allein gegenübertrittst. Wir sind jetzt für immer aneinander gebunden. Dein Schicksal ist auch meines, wir müssen alles gemeinsam durchstehen. Entweder wir leben zusammen oder wir sterben zusammen. Es gibt keinen anderen Weg, sandte sie ihm in Gedanken.
    Jack schüttelte langsam den Kopf, doch Skyler fuhr unbeirrt fort. »Hör mir zu. Wir werden eine Möglichkeit finden, wie du dem Blutgericht entgehen kannst. Komm mit mir nach Alexandria. Wenn wir scheitern und du nach New York zurückkehren musst, werde ich dein Schicksal teilen. Wenn du ausgelöscht werden sollst, gilt das auch für mich. Das Vermächtnis meiner Mutter ist dann bedeutungslos. Ich werde dich nicht verlassen. Hab keine Angst vor der Zukunft, zusammen werden wir es schaffen.«
    Sie sah, wie er über ihre Worte nachdachte, und hielt den Atem an.
    Ihr Schicksal – und vielleicht das Schicksal aller Vampire – lag in seinen Händen.
    Sie hatte ihre Entscheidung getroffen, sie hatte für ihn gekämpft, jetzt war es an ihm, für sie zu kämpfen.
    Jack Force stand ein dunkles Schicksal bevor, aber Skyler van Alen hoffte, betete, glaubte fest daran, dass sie es gemeinsam ändern konnten.



1
Paradiso
    A ls sie Alexandria verließen, strömten unzählige Fahrzeuge in die Stadt. Sie waren voller Menschen, die vor Kairos Hitze flohen.
    »Irgendwie scheinen wir immer die falsche Richtung zu wählen«, meinte Skyler, während sich auf der entgegenkommenden Fahrspur dichter Verkehr drängte.
    Es war Mitte Juli und die Sonne stand hoch am Himmel. Die Klimaanlage in ihrer gemieteten Limousine arbeitete nur schwach und Skyler musste die Handflächen direkt vor die Lüftungsschlitze an der Beifahrerseite halten, um sich etwas abzukühlen.
    »Vielleicht trifft auch das Gegenteil zu. Vielleicht sind wir diesmal tatsächlich auf dem richtigen Weg.« Jack lächelte und gab etwas mehr Gas.
    Im Vergleich zu der Blechlawine, die über die Hafenstadt hereinbrach, war der Verkehr in Richtung Kairo kaum erwähnenswert. Für ägyptische Verhältnisse kamen sie problemlos voran, wenn bei den chaotischen Zuständen auf der Straße davon überhaupt die Rede sein konnte. Die Alexandria-Wüstenstraße war berüchtigt wegen ihrer schweren Busunfälle und der tödlichen
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