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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)
Autoren: Melissa de la Cruz
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war, fragte der Blödmann auch noch, warum sie nicht den Hotelfahrservice genutzt hatte.
    Mimi war kurz davor, den Mann anzuschnauzen und mit Gegenständen um sich zu werfen, doch sie erinnerte sich daran, dass sie die Vorsitzende des Ältestenrats war und es nicht angemessen wäre, sich wie ein verwöhnter Teenager aufzuführen.
    Von der Reise erschöpft war sie sofort ins Bett gefallen, nur um kurz darauf von einem Zimmermädchen wieder geweckt zu werden, das die Bettwäsche wechseln und die Kissen aufschütteln wollte. Die Kleine konnte von Glück sagen, dass sie Pralinen mitgebracht hatte.
    Nun aber war ein neuer, strahlend schöner Tag angebrochen, und mit Blick auf die Pyramiden, die in der Sonne leuchteten, bereitete sich Mimi auf das wichtigste Treffen ihres Lebens vor.
    Die Hexe würde mich nie anlügen, dachte sie, während sie ihr Haar bürstete, bis es golden glänzte. Mimi erinnerte sich noch an jedes einzelne ihrer Worte: »Helda hat einmal eine Ausnahme gemacht. Seitdem gibt es die Orpheus-Gesetze, die noch immer ihre Gültigkeit haben.«
    Die Hexe Ingrid Beauchamp, eine unscheinbare Bibliothekarin aus North Hampton, New York, hatte Mimi widerwillig verraten, dass es tatsächlich eine Möglichkeit gab, eine Seele aus dem siebten Kreis der Unterwelt zu befreien. Mimi hatte sich nur in den unschönen Teil der Hamptons schleppen lassen, um vor ihrer Abreise mit Ingrid zu sprechen.
    Die Hexe konnte sie zwar nicht leiden und hatte sie als arroganten, jungen Vampir abgestempelt, der nichts weiter war als ein lästiger Besucher, doch sie durfte Mimi nicht anlügen, denn die Hexen befolgten eine Reihe von Gesetzen, die noch älter waren als der Kodex der Vampire.
    Die letzten sieben Monate waren nicht einfach gewesen und Mimi hatte Mühe gehabt, alle Fäden zusammenzuhalten. Der Tod des Nephilim hatte wenig dazu beigetragen, die wachsende Angst und die Unsicherheit unter den Vampiren zu mildern. Die Ältesten standen kurz vor einer Revolte und das Gerede über die Auflösung der Gemeinschaft und die Rückkehr in den Untergrund gewann mit jedem Tag an Gewicht.
    Noch mehr nagte jedoch der Verrat der Lennox-Brüder an ihr. Anstatt den treulosen Jack in Gewahrsam zu nehmen, wie sie es ihnen aufgetragen hatte, hatten sie sich mit einer faulen Ausrede davongemacht. Angeblich wollten sie mit den Venatoren aus Schanghai weitere der von Dämonen abstammenden Nephilim jagen, die sich auf der ganzen Welt versteckten – natürlich ein sehr edler Grund.
    Doch Befehl war Befehl und die Verweigerung hatte einen Haftbefehl zur Folge. Mimi standen nur keine weiteren Venatoren zur Verfügung, die sie den Lennox-Zwillingen hinterherschicken konnte. Die wenigen, die noch übrig waren, waren zu sehr damit beschäftigt, die verbliebenen Vampire zu beschützen. Die Neuigkeiten der Außenposten sahen düster aus: Überall auf der Welt wurden Vampire ermordet. In London hatte während einer Versammlung des Komitees ein Feuer gewütet, in Buenos Aires waren weitere junge Vampire völlig leer gesaugt aufgefunden worden. Die Bedrohung durch die Silver Bloods war nicht beseitigt worden, im Gegenteil: Sie hatte zugenommen.
    Der Dunkle Prinz blieb zwar hinter den Toren zur Hölle gefangen, doch das schien kaum einen Unterschied zu machen. Der Ältestenrat war so sehr in Angst erstarrt und in interne Machtkämpfe verstrickt, dass er Gefahr lief, sich selbst zu zerstören. Luzifer hatte das Herz der Blue Bloods vernichtend getroffen, als er seinen Erzfeind, den Erzengel Michael, in die Weiße Finsternis verbannte. Außerdem war Allegra, oder besser gesagt Gabrielle, angeblich erwacht und hatte das Krankenhaus verlassen.
    Völlig überfordert und gestresst hatte Mimi entschieden, die Vampire nicht länger allein anzuführen. Sie wollte Kingsley zurück. Es gab nichts, wofür es sich sonst zu leben lohnte. Nur Kingsley Martin – mit seinem dreisten Lächeln und der unglaublichen Ausstrahlung – konnte ihr dabei helfen, den Rat wieder aufzubauen und einen echten Zufluchtsort für die Vampire zu finden. Ihr feiger Zwillingsbruder Jack hatte sich dieser Pflicht ja entzogen, um mit dieser halb menschlichen Schlampe zusammen zu sein. Wenn Mimi den Gerüchten glauben schenkte, hatte Jack diese Abscheulichkeit sogar geheiratet, war den Bund mit ihr eingegangen und hatte sie zu seiner verdammten Gefährtin gemacht.
    Mimi liebte Jack zwar nicht mehr, doch sie fühlte sich immer noch gedemütigt, weil er ihren Bund gebrochen hatte. Gabrielle war die
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