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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)
Autoren: Melissa de la Cruz
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»Die Orpheus-Gesetze verlangen ein Opfer als Gegenleistung für die Freigabe einer Seele.«
    Eine Seele im Austausch für eine andere Seele. Und Oliver machte es ihr sehr leicht. Klar war es bedauernswert, ihn zu verlieren, weil sie gerade anfing, ihn zu mögen. Weil sie so etwas wie Freunde geworden waren und insbesondere, weil er ihr vor nicht allzu langer Zeit das Leben gerettet hatte.
    Er hatte sich als Spion bewährt, indem er Hinweisen nachgegangen war, die am Ende zu dem verborgenen Nephilim geführt hatten. Er war ein guter Kerl. Es musste dennoch getan werden. Wenn sie Kingsley zurückhaben wollte, würde sie die wachsende Zuneigung zu Oliver ignorieren müssen.
    Es war praktisch gewesen, dass er sich angeboten hatte, sie auf dieser Reise zu begleiten. Und einem geschenkten Gaul schaute man nicht ins Maul, daran hielt sich Mimi. War es mal davon abgesehen nicht auch die Aufgabe eines menschlichen Conduits, seinem Vampirherrn zu dienen?

3
Das Kunstwerk
    A llegra van Alen hatte San Francisco während ihrer vergangenen Leben häufig besucht. Doch in ihrem gegenwärtigen Zyklus mied sie die Stadt, als wäre sie allergisch dagegen. Wenn sie in Rats-Angelegenheiten in den Westen gerufen wurde, hatte sie stets eine Ausrede parat. Entweder fand sie eine Vertretung für sich oder sie berief eine Telefonkonferenz ein.
    Jetzt war sie einundzwanzig Jahre alt und seit Herbst 1989 im Besitz all ihrer Erinnerungen und Kräfte – und dennoch sah sie das Unglück nicht kommen. Im Frühling hatte sie das College abgeschlossen, stolz und aufrecht neben ihrem Bruder auf dem Podium gestanden und ihre Absolventennadel umklammert.
    Erstaunlich, wie gut sie abgeschnitten hatte, wenn man bedachte, dass sie die letzten Jahre an verschiedenen Schulen mit unterschiedlichem Niveau verbracht hatte. Nachdem sie die Endicott-Akademie ganz plötzlich verlassen hatte, wollte sie auf keinen Fall an die Duchesne zurückkehren. Stattdessen war sie ziellos von einer Privatschule zur nächsten übergewechselt, manchmal nur so zum Spaß mitten im Schuljahr.
    Cordelia war sich sicher gewesen, dass ihre Tochter Allegra niemals von der renommierten Universität aufgenommen werden würde, die für Charles gerade den roten Teppich ausgerollt hatte. Doch sie hatte wahrscheinlich den Einfluss ihres bedeutenden Namens oder der glanzvollen Geschichte ihrer Familie unterschätzt – zusammen mit den großzügigen Spenden, die sie über die Jahre hinweg getätigt hatten, denn es flatterte doch eine Zusage ins Haus.
    Allegras Studienzeit war von Spaß geprägt. Sie hatte sich in das wilde Partyleben auf dem Campus gestürzt und eine Energie und Motivation an den Tag gelegt, die sie während ihrer rastlosen Schulzeit hatte vermissen lassen. Es schien fast so, als wäre sie über den schrecklichen Fehler, den sie an der Endicott gemacht hatte, hinweggekommen – dass sie sich in ihren menschlichen Vertrauten verliebt und den Bund mit ihrem Zwillingsbruder aufs Spiel gesetzt hatte. Allegra hatte ihr Schicksal und ihre Rolle in der Gemeinschaft der Blue Bloods inzwischen akzeptiert und Charles war zufrieden.
    Es würde nicht mehr lange dauern, dann wäre sie mit ihrem Zwillingsbruder verheiratet und würde ihr rechtmäßiges Erbe antreten. Zusammen mit Charles würde sie der Gemeinschaft der Vampire den Weg weisen, dem Rest ihrer Art als gutes Beispiel vorangehen, wie sie es seit Anbeginn der Zeit getan hatte. In all den Jahren hatten sie viele Namen getragen – Junia und Cassius, Rose und Myles –, doch sie waren immer Michael und Gabrielle gewesen, die Reinen und Unbestechlichen, die Erzengel des Lichts.
    Allegra war wegen Charles in San Francisco. In letzter Zeit trennten sie sich nur selten, und als er sie darum gebeten hatte, ihn zu begleiten, hatte sie zugesagt.
    An diesem Morgen war er schon früh gegangen, um sich mit ein paar ortsansässigen Ältesten zu treffen. Sie hatten ihn wegen eines Notfalls gerufen. Es ging um die jungen Vampire, die gerade erst in ihre Reihen aufgenommen worden waren.
    Allegra war besorgt gewesen, doch Charles hatte ihr versichert, dass es sich wahrscheinlich um nichts weiter als die üblichen Probleme bei der Verwandlung handelte. Einige der Jungvampire erlangten ihre Erinnerungen zu früh zurück, was zu großer Verwirrung führen konnte. Andere hatten Schwierigkeiten, ihr Verlangen nach Blut unter Kontrolle zu halten. Die Ältesten waren wohl einfach nur nervös.
    Allegra und Charles wohnten im Stadtteil Nob Hill, in
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