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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)
Autoren: Melissa de la Cruz
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Zusammenstöße, und es war nicht schwer zu erkennen, woran das lag: Die Autos fuhren kreuz und quer durcheinander, niemand hielt sich an die Fahrbahnbegrenzungen, und riesige Laster kamen jedes Mal gewaltig ins Schwanken, wenn sie sich für ein paar Meter Vorsprung in die engsten Lücken drängten. Gelegentlich traf ein Wagen auf ein gefährliches Hindernis: ein großes, ungekennzeichnetes Loch im Asphalt oder einen Haufen Schutt, der nicht weggeräumt worden war. Dann kam der Verkehr jedes Mal quietschend und ohne Vorwarnung zum Stehen. Fahrzeuge krachten ineinander.
    Skyler war heilfroh, dass Jack ein guter Autofahrer war. Er schien instinktiv zu wissen, wann er Gas geben konnte oder langsamer werden musste, und sie kämpften sich durch die schlingernden Fahrzeuge, ohne auch nur einen Kratzer davonzutragen.
    Wenigstens mussten sie nicht im Dunkeln fahren, denn die Ägypter schalteten ihre Autoscheinwerfer gar nicht erst ein, aus Angst, sonst zu viel Treibstoff zu verbrauchen. Für Vampire war das zwar kein Problem, doch Skyler dachte besorgt an die armen Menschen, die dann so gut wie blind durch die Dunkelheit irrten.
    Sieben Monate hatten sie und Jack in Alexandria verbracht, waren in malerische Cafés eingekehrt und durch Museen geschlendert. Die Stadt war so errichtet worden, dass sie es mit Rom und Athen aufnehmen konnte. Cleopatra hatte sie zu ihrem Thronsitz gemacht, und obwohl es noch Spuren aus der Vergangenheit zu besichtigen gab – ein paar verstreute Sphinxe, Statuen und Obelisken –, erinnerte in der geschäftigen Metropole nur wenig an die antike Welt.
    Als sie in Alexandria eingetroffen waren, war Skyler voller Hoffnung gewesen. Sie hatte keinen Moment daran gezweifelt, dass sie finden würden, wonach sie suchten. Florenz war nur eine Täuschung gewesen und Alexandria war, wenn sie die Aufzeichnungen ihres Großvaters über Katharina von Sienas Reisen ans Rote Meer richtig deutete, der einzig mögliche Standort für das Tor der Verheißung.
    Skylers Mutter hatte ihr das Vermächtnis ihrer Familie anvertraut: die verbliebenen Tore zur Hölle zu finden und zu sichern, denn sie hielten die Dämonen der Unterwelt von der Erde fern.
    Skyler und Jack waren im Cecil Hotel untergebracht, einem der Lieblingshäuser des Schriftstellers William Somerset Maugham, das während der britischen Kolonialzeit sehr bekannt gewesen war. Skyler war ganz entzückt von dem Käfiglift im Stil der Dreißigerjahre und dem prachtvollen, mit Marmor ausgelegten Foyer, das den Charme des alten Hollywoods verströmte. Sie konnte sich gut vorstellen, wie Marlene Dietrich mit einem Dutzend Koffern und einem Diener, der nur ihre federbesetzten Hüte trug, das Hotel betrat.
    Skyler hatte ihre Suche in der Bibliotheca Alexandrina begonnen, die der bedeutenden historischen Bibliothek von Alexandria nachempfunden war. Die alten Schriften waren vor über zweitausend Jahren verloren gegangen – zumindest glaubten das die Red Bloods. In Wahrheit existierten sie immer noch im Archiv der Geschichte des New Yorker Ältestenrats.
    Genau wie die ursprüngliche Institution erstreckte sich die Bibliotheca über ein großflächiges Gelände, auf dem herrliche Gartenanlagen, ein Planetarium und ein Kulturzentrum untergebracht waren. Eine wohlhabende einheimische Gönnerin war maßgeblich an der Stiftung beteiligt, die die Bibliotheca finanziell unterstützte. Sie wollte anonym bleiben.
    Skyler hatte ihren Namen dennoch herausbekommen und war sich sicher gewesen, dass sie Katharina somit endlich gefunden hatte. Doch als sie die Schirmherrin gemeinsam mit Jack in ihrem eleganten Salon mit Blick auf den gesamten östlichen Hafen aufsuchte, war sofort klar gewesen, dass sie sich geirrt hatte. Diese Frau war keine Unsterbliche, sondern ein Mensch, denn sie lag todkrank und an zahlreiche Schläuche angeschlossen in ihrem Bett.
    Nachdem sie das Zimmer wieder verlassen hatten, befürchtete Skyler zum ersten Mal, dass sie nicht nur ihren Großvater und ihre Mutter, sondern auch den jungen Mann, den sie so innig liebte, enttäuschen könnte. Bisher hatte sich die Suche nach den Torhütern als schwierige, fast unmögliche Aufgabe herausgestellt.
    Jack hatte noch nie gesagt, dass er seine Entscheidung bereute. Auf dem Flughafen in Florenz war er den Venatoren entwischt und hatte Skylers Herausforderung angenommen, ihrem Plan zugestimmt. Sie wollte ihn nicht enttäuschen. Sie hatte versprochen, einen Weg zu finden, um dem Blutgericht zu entgehen. Katharina
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