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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes
Autoren: Thea Harrison
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Sondereinsatztruppe, der begabtesten und explosivsten Einheit der Armee. In jedem Konflikt waren sie die Ersten, sie waren die Vorhut, die Ranger, die an Orte geschickt wurden, die für normale Soldaten zu gefährlich waren. Sie waren diejenigen, die in den dunklen Ecken patrouillierten und hinter die feindlichen Linien schlüpften, um ihre Gegner von hinten anzugreifen. Noch gefährlicher waren unter den Wyr nur Dragos’ Wächter und natürlich Dragos selbst.
    Sie waren nicht gut darin, sich zu fügen. Sie trugen nie Uniform, salutierten nicht und machten sich nicht die Mühe, mit ihrer Meinung zu irgendetwas hinter dem Berg zu halten. Und dass sie von Pia und dem Babysitterauftrag, mit dem sie geschlagen waren, nicht besonders viel hielten, war offensichtlich. Was bedeutete, dass sie alle miteinander eine beschissene Fahrt vor sich hatten, wenn sich nicht etwas änderte.
    Die Arme vor der Brust verschränkt, saß Pia auf der Rückbank hinter dem Fahrersitz und sah die schmutzig-weiße Winterlandschaft vorüberziehen. Sie konnte spüren, dass Dragos über ihnen flog, obwohl sie nicht telepathisch miteinander sprachen. Es war alles schon vor einiger Zeit gesagt, gebrüllt und diskutiert worden. Nachdem er den beiden Wagen etwa vierzig Minuten lang gefolgt war, flog er einen Bogen und machte sich auf den Rückflug nach New York.
    Pia rutschte rastlos in ihrem Sitz hin und her. Ihr Kopf dröhnte. Aus der Stereoanlage rappte 2Pac »Ballad of a Dead Soulja«. Neben ihr lümmelte sich Johnny in Kampfhose und T-Shirt in seinem Sitz. Er trug die hellbraunen Haare zu einem unordentlichen Zopf zusammengebunden und war in ein Videospiel vertieft.
    Eva fuhr, und James gab den Beifahrer, zwischen seinen Stiefeln klemmte ein Gewehr – ein spätes SCAR-Modell (was, wie man Pia gesagt hatte, für Special Operation Forces (SOF) Combat Assault Rifle stand) –, ein Gefechtssturmgewehr für Sondereinsatztruppen. Evas krauses schwarzes Haar war kurzgeschoren, was ihre elegante Schädelform betonte. Als Pia in den Rückspiegel sah, begegnete sie der Spiegelung von Evas herablassendem Blick. Pias bereits stark strapazierte Geduld gab es auf, die Oberhand behalten zu wollen. Sie machte sich davon und nahm Pias bessere Hälfte mit sich.
    Sie sagte: »Ich will jetzt Kenny G hören. Oder vielleicht Michael Bolton.«
    Johnny hob den Kopf. James wandte sich zu ihr um.
    »Du willst mich wohl verarschen«, sagte Eva. Sie wandte sich an James. »Sag mir, dass sie mich verarschen will.«
    Pia kam sich kindisch, kleinlich und rachsüchtig vor. Aus der melodramatischen Tussi war eine Zweijährige geworden, und dieses Kleinkind legte gerade einen Trotzanfall hin. Zu James sagte sie: »Schalt um.«
    »Die Frau will, dass umgeschaltet wird«, sagte James ausdruckslos. Er hieb auf die Tasten ein. Easy-Listening-Musik schallte durch den Wagen.
    »Schöne Scheiße«, murrte Eva. »Wir werden den Rest dieses gottverdammten Tages in einem Fahrstuhl feststecken.«
    Auch Pia hasste Fahrstuhlmusik. Lächelnd lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück. Jetzt fühlten sich die anderen genauso mies wie sie.
    Der Morgen schleppte sich dahin, während sie Meile um Meile hinter sich ließen und die Stadtlandschaft immer dieselbe blieb. Langweilige Fabrikgebäude aus Backstein, schwarze Eisenbahnschienen, die sich durch schmutzigen Schnee zogen, reihenweise Häuser und hin und wieder ein Einkaufszentrum. Niemand sprach ein Wort, jedenfalls nicht laut. Reibungslos fädelten sich die beiden Cadillacs durch den Autobahnverkehr. Um nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, blieben sie nicht die ganze Zeit direkt hintereinander, aber doch immer in Sichtweite.
    Während Pia die vorbeiziehende Landschaft betrachtete, kam sie nicht umhin, an das letzte Mal zurückzudenken, als sie diese Strecke gefahren war. Vor sieben Monaten. Jene erste Fahrt war fast das genaue Gegenteil von dieser hier gewesen.
    Im vergangenen Mai war sie auf der Flucht gewesen, verängstigt, erschöpft und allein, während um sie herum alles in voller Blüte gestanden hatte. Jetzt hatte sie einen Gefährten, war schwanger – schützend legte sie die Hand auf ihren leicht gewölbten Bauch – und von den besten, wenn auch säuerlichen, Wyr-Bodyguards umgeben, während es draußen saukalt war, weil der Winter New York mit scharfen weißen Zähnen am Schlafittchen gepackt hatte.
    Im Gegensatz dazu würde ihr der Januar in Charleston mit Tageshöchsttemperaturen von fünfzehn und Tiefstwerten von drei
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