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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes
Autoren: Thea Harrison
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eine Lebendgeburt.«
    Irgendwie.
    Mit kaum verhohlenem Entsetzen sah Eva sie an. »Wird er keine … Krallen haben? Und ich meine keine winzigen Welpenkrallen.«
    »Das bereitet uns ein wenig Sorge«, sagte Pia grimmig. »Und er hat noch keine Anzeichen seiner menschlichen Gestalt gezeigt.« Manche Wyr-Babys wurden in ihrer Tiergestalt geboren, andere als Menschen. Wieder andere verwandelten sich noch im Mutterleib, wenn sie eine andere Gestalt hatten als ihre Mutter. Das allerdings kam seltener vor. »Die Ärztin will einen Kaiserschnitt veranlassen.«
    »Verstehe.« Eva nahm die Hand weg und trat zurück.
    Sie hatten das Baby aufgeweckt. Pia spürte, wie sich eine unsichtbare Gegenwart um ihren Hals und ihre Schultern legte, strahlende, kämpferische, liebevolle Unschuld. Es war eine Wachversion dessen, was sie in letzter Zeit so oft träumte: wie Peanut seinen anmutigen zarten, weißen Leib um sie schlang, die langen, durchscheinenden Flügel eng an den Körper gelegt. Niemand sonst konnte es spüren, wenn er das tat, nicht einmal Dragos. Mit einem leichten, geheimen Lächeln legte sie die Hand an ihren Halsansatz.
    »Schätze, wir sollten dich jetzt nach Charleston bringen«, sagte Eva. »Du hast einen Job zu erledigen.«
    »Schätze, das sollten wir wohl.«
    »Nur eins will ich noch wissen«, sagte Eva.
    Pia drehte sich um und entriegelte die Toilettentür. »Und was?«
    Eva legte die Hand an die Tür und hielt sie zu, während sie Pia eindringlich in die Augen sah. »Sag mir, dass wir jetzt wieder einen anderen Radiosender hören können.«
    Pia unterdrückte ein Kichern. »Ja, bitte. Steigen wir aus dem Fahrstuhl aus.«
    Eva zog die Tür auf. Die fünf anderen Verrückten hingen mit nachdenklichen Blicken im Flur herum, in ihren Armen stapelten sich Tüten mit Essen und Getränken. Johnny verputzte bereits ein Sandwich.
    Dass sie es geschafft hatte, die Situation mit Eva zu entspannen, bedeutete eine Hürde weniger. Jetzt wollte Pia nur noch in dem angemieteten Haus ankommen und sich ein wenig eingewöhnen. Das Treffen mit den Elfen würde erst am nächsten Tag stattfinden.
    Sie konnte den Einbruch der Nacht kaum erwarten und hoffte, dass sie nicht zu aufgeregt sein würde, um einzuschlafen. Das würde nämlich alles ernsthaft versauen.

2
    Nachdem er Pias Mini-Kavalkade ein Stück begleitet hatte, flog Dragos in die Stadt zurück.
    Er vermisste sie schon jetzt entsetzlich. Die Sehnsucht war so groß, dass sie in seiner Brust schmerzte. Jeder Flügelschlag, der ihn weiter von ihr forttrug, kam ihm so furchtbar falsch vor. Seit sie im vergangenen Mai zusammengekommen waren und sich gepaart hatten, waren sie nicht mehr voneinander getrennt gewesen.
    Wyr konnten Trennungen von ihren Gefährten überleben, manchmal, wenn es sein musste, sogar jahrelang, aber es war immer eine große Entbehrung. Schon ein halbes Dutzend Male hätte er sie fast zurückgerufen. Nur der Gedanke an ihre gemeinsame Mission brachte ihn zum Schweigen, auch wenn er die Zähne so fest zusammenbeißen musste, dass seine gewaltigen Kiefer schmerzten.
    Als er Manhattan erreicht hatte, stürzte er sich durch die kalte Luft in die Tiefe, um auf einem großen, abgesperrten Teil des Parkplatzes am
Four Pennsylvania Plaza
zu landen. Nachdem er die Gestalt gewechselt hatte, legte er den Verhüllungszauber ab und schritt auf den Haupteingang des riesigen, runden
Madison Square Garden
zu.
    Im Laufen richtete er den Blick nach oben. Das Banner war schon vor Wochen aufgehängt worden. WÄCHTERSPIELE stand darauf, darunter das Datum dieser Woche und die schlichte Grafik eines gigantischen, blutroten, tobenden Drachen.
    Das sollte reichen.
    Die sechstausend mal dreitausend Meter große Arena fasste neunzehntausendfünfhundert Sitzplätze und war mit neuester Multimedia-Technologie ausgestattet; auf riesigen Fernsehbildschirmen konnten die Zuschauer in Nahaufnahme sehen, was sich unter ihnen abspielte. In den letzten Monaten hatte die Arena umfangreiche Umbauten erfahren, die stark von Cuelebre Enterprises bezuschusst worden waren. Dazu gehörte auch die separate Chefetage für Cuelebre Enterprises, die wie ein Adlerhorst über dem Rest der Arena thronte.
    Die Eintrittskarten für die Wächterspiele waren längst ausverkauft. Die Karten galten jeweils für ein Zeitfenster von vier Stunden und waren nach der Devise »wer zuerst kommt, mahlt zuerst« an alle Wyr und Einwohner des Staates New York verkauft worden, die einen Antrag gestellt hatten. Zuerst
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