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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes
Autoren: Thea Harrison
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aufzusetzen, hing da noch dieses amorphe, mega-abgefahrene Etwas am Horizont, diese fremde Stimme, die Dragos bei einer Spontanprophezeiung von Grace Andreas, dem Orakel von Louisville, gehört hatte. Das Orakel und seine Familie waren inzwischen nach Miami gezogen, wo Pia und Dragos es für eine weitere Konsultation aufgesucht hatten. Leider hatte Grace der ursprünglichen Vision nicht viel hinzuzufügen gehabt, da sich Prophezeiungen, wie sie sagte, nicht wiederholten.
    Aber Grace hatte ihnen einen Hinweis gegeben: »Die Person oder die magische Energie, die hinter der Stimme aus der Vision steckt, ist entweder bereits ein Teil Ihres Lebens oder wird es bald werden«, hatte sie erklärt. »Lassen Sie sich von diesem Wissen nicht schwächen. Es hat keinen Sinn, es verhindern zu wollen, denn das könnte sogar bewirken, dass es früher mit Ihnen in Kontakt tritt, als es sonst der Fall gewesen wäre. Berufen Sie sich auf Ihre Stärken und leben Sie Ihr Leben in Alarmbereitschaft. Sie haben Glück. Sie wurden gewarnt. Die meisten werden das nicht.«
    An all diese Dinge dachte Pia, als sie aus der Toilettenkabine trat und sich die Hände wusch. Dazu kam der zusätzliche Stressfaktor, dass sie gerade ihren Gefährten verlassen hatte. Eva und ihre Feindseligkeit konnte sie bei all den Herausforderungen, denen sie sich zu stellen hatte, wirklich nicht gebrauchen.
    Die Irren waren eine gut ausgebildete Einheit. Es musste eine klar definierte interne Rangordnung geben, die Pia noch nicht ganz durchschaute, und die durch die Rudelinstinkte der fünf Hunde-Wyr noch verstärkt wurde. Sie alle waren vermutlich äußerst eigensinnig, und jeder bildete sich seine eigene Meinung über Pia, aber keiner würde sich gegen das Alphatier wenden. Einige würden sich zweifellos daran orientieren, wie sich die Beziehung zwischen Eva und Pia entwickelte. Im Moment war Pia nur ein nervtötender, ungeliebter Außenseiter, für den sie die Bodyguards zu spielen hatten. Sie musste das Blatt wenden und eine andere Arbeitsbeziehung zu ihnen aufbauen, bevor sich Evas mangelnder Respekt zu fest verwurzelte.
    Auch die beiden anderen Frauen hatten die Gelegenheit genutzt, auf die Toilette zu gehen, erst Andrea, dann Eva. Eine von beiden blieb jeweils draußen, um die Tür zu sichern.
    Geflissentlich trocknete sich Pia die Hände ab und drehte sich dann zu Andrea um, die an der Tür stand. Pia sah der anderen Frau in die Augen und sagte: »Geh raus.«
    Andreas blonde Augenbrauen hoben sich. Sie sah zu der geschlossenen Toilettenkabine, die sich in diesem Moment öffnete. Eva kam heraus, ihre Bewegungen waren geschmeidig wie schimmerndes schwarzes Öl.
    »Falsche Antwort«, sagte Pia zu Andrea.
    Eva ruckte mit dem Kinn. »Geh schon.«
    Ohne ein Wort zu sagen, öffnete Andrea die Tür und ging rückwärts hinaus.
    Pia verriegelte die Tür von innen. In der stillen Toilette klang das
Klick
überlaut. Natürlich würde es niemanden abhalten, der wirklich entschlossen war, hereinzukommen, aber es war eine große symbolische Hürde – und das Geräusch würde den scharfen, lauschenden Ohren der Wyr mitteilen, dass sie sich aus dem, was als Nächstes passierte, herauszuhalten hatte.
    Pia drehte sich um, lehnte sich mit dem Rücken an die Tür und begegnete Evas sarkastischem Blick. »Ich habe kurz daran gedacht, dir einfach in den Arsch zu treten, aber das hätten wir draußen austragen müssen, und mir ist nicht danach, nass und schmutzig zu werden. Außerdem bist du es nicht wert.«
    Belustigung huschte über Evas kühne Züge, und ihre schwarzen Augen funkelten. »Du täuschst dich erbärmlich, wenn du glaubst, es mit mir aufnehmen zu können, Prinzessin.«
    Pia lächelte nicht, ihr Blick blieb ruhig. »Ich kann es mit den Greifen aufnehmen«, sagte sie.
    Evas Miene gefror.
    »In den letzten sieben Monaten habe ich fast täglich mit Aryal trainiert. Bei der Harpyie ist es eher fifty-fifty, weil sie sich nicht zurückhält. Sie scheißt drauf, dass ich eine Frau und Dragos’ Gefährtin bin. Wenn überhaupt, schlägt sie deshalb noch fester zu, weil sie mich nicht sonderlich mag. Also sag du es mir, Eva. Kann ich es mit dir aufnehmen?«
    Okay, ein Teil davon war Bluff. Die andere Frau war ausgebildete Soldatin und kannte sich auf eine Art mit Schlachten, Kampftaktik und Waffentechnik aus, wie Pia es nie tun würde. Pia war ziemlich sicher, dass Eva bei einem Guerillakampf in freier Wildbahn den Waldboden mit ihr aufwischen würde, wenn sie nicht vor der
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