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The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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diese Verbindung an.“
    „Wir scheinen uns wirklich mit dieser Situation arrangieren zu müssen.“ Tomke seufzte, und auch Cato nickte langsam.
    „Sie werden wie Frau und Mann zusammenleben“, forderte Gad unerbittlich und fuhr sich mit der Hand über seinen langen, dünnen Kinnbart. „Wie es vertraglich festgelegt wurde.“
    Cato unterdrückte ein Stöhnen. Also sollte er auch seine Gemächer mit Arel teilen. Gut, sie würden sicher einen Kompromiss finden.
    „Und ich verlange den Vollzug der Ehe unter Zeugen. Ich will nicht, dass vielleicht doch von irgendjemandem Bedenken an der Gültigkeit dieser Vermählung geäußert wird.“
    „Vater!“ Dieses Mal konnte Arel einen aufgebrachten Aufschrei nicht unterdrücken.
    Cato bemerkte, dass seinem eigenen Vater angesichts dieser Forderung die Worte fehlten. Er selbst glaubte sich verhört zu haben.
    „Wie stellt Ihr Euch das vor?“, fragte er ärgerlich. „Euer Sohn ist nun einmal ein Mann.“
    „Du wirst garantiert eine Öffnung finden, mit der du dich vergnügen kannst.“ Die herablassende Art seines Schwiegervaters machte Cato weitaus wütender als seine Worte. Neben ihm hatte Arel jegliche Gesichtsfarbe verloren.
    Soldaten, ermahnte sich Cato. Wir brauchen die Soldaten. Sonst gibt es bald das Halland nicht mehr und wir sind alle die Knechte der Orks. Oder tot. Also nickte er knapp.
    „Wird Euer Sohn seinen Mann stehen können?“, fragte Gad seinen Vater. Der rieb heftig an seinen Armstumpf, was Cato zeigte, wie aufgewühlt er war.
    „Was ist mit Eurem Sohn?“, fragte Tomke zurück.
    „Arel wird tun, was ich ihm befehle. Und ich will Eurem Sohn angesichts seiner enttäuschenden Braut ein Zugeständnis machen: Er wird in dieser Ehe das Sagen haben und Arel wird gehorchen. Ich überlasse Eurem Sohn damit den höheren Rang, Tomke.“
    „Wie großzügig“, murmelte sein Vater.
    Cato dagegen sah seinen Angetrauten zweifelnd an. Arel zitterte vor unterdrückter Wut. König Gad schien das nicht zu entgehen.
    „Arel, du hast meine Worte gehört, nicht wahr? Denk an deine schwache Mutter …“
    Nun zuckte Arel doch zurück.
    „Wie Ihr befehlt, Vater“, flüsterte er mit matter Stimme.
    „Wie schön, dass wir uns alle einig sind.“ Auch Gad setzte sich endlich und ließ sich von einem jungen Diener Met reichen.
    „Cato, warum gehst du nicht mit Arel und zeigst ihm eure Räumlichkeiten. Sicherlich möchte sich dein … Gatte nach dieser anstrengenden Reise etwas frisch machen.“
    Cato hätte seinen Vater umarmen können. Er wollte nichts lieber als aus dem Staatszimmer fliehen, fort von diesem grauenhaften Despoten aus Xanda, ehe er in Versuchung geriet, diesen kaltherzigen Menschen zu erwürgen. Und Arel erhielt damit die Gelegenheit, sich um sein zerschundenes Gesicht zu kümmern. Sollte er seinem Ehegespons den Arm bieten? Lieber nicht. Arel wirkte nicht, als würde er im Moment einen Spaß verstehen.
    „Mit Verlaub gehe ich voran“, sagte er, die entsetzliche xandanische Höflichkeit nachahmend.
    „Ich bitte darum“, entgegnete Arel genauso steif. Das konnte ja noch heiter werden!
     
     
    Arel hatte lediglich einen raschen Blick für die Räumlichkeiten übrig, die er fortan mit Cato teilen sollte. Der Waschtisch zog ihn an, und er stürzte sich förmlich auf den Wasserkrug. Seine Wange brannte, aber noch mehr schmerzte die erlittene Demütigung. Das Antlitz in den nassen Händen seufzte er still. Eigentlich sollte er sich an die Gehässigkeiten seines Vaters gewöhnt haben. Doch selbst hier, in den Grenzlanden, schien er sich kein neues friedliches Leben aufbauen zu dürfen. Es kam vielmehr schlimmer: Er sollte die Rolle eines Mädchens übernehmen. Was für eine Schmach!
    „Arel?“ Seine bärtige Überraschung klang besorgt. Hoffentlich kam Cato nicht noch auf die Idee, ihn mit Samthandschuhen anfassen zu wollen. Hastig wusch sich Arel das restliche Blut aus dem Gesicht und griff nach einem Tuch, um sich abzutrocknen. Dann wandte er sich um.
    „Mein Prinz?“ Er mied Catos Augen und senkte den Blick, wie er es schon in frühester Kindheit gelernt hatte. Sein Gemahl – wie lächerlich das klang – trat näher und legte ihm einen Finger unter das Kinn, um es anzuheben. Widerstrebend sah Arel auf. Zum Glück ließ Cato sein misshandeltes Gesicht unkommentiert, auch wenn er es sich genau betrachtete.
    „Möchtest du einen Schluck Met?“, fragte er, als er ihn nach der Musterung losließ.
    „Gerne, mein Prinz.“
    „Lass das, Arel.“
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