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The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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Cato lachte freudlos und schenkte ihm goldene Flüssigkeit in einen Becher ein. „In Halland sind wir nicht so förmlich. Und zwischen uns beiden muss es erst recht nicht so sein.“
    „Wie du wünschst.“ Arel nippte an dem Met. Das Getränk war ihm unbekannt, doch es schmeckte süß nach Honig und war unerwartet stark. Erst jetzt schaute er sich um. Der Einrichtung fehlte es an den zarten Farben und feinen Stoffen, die er von Xanda her gewohnt war. Die Möbel wirkten erschreckend plump, wuchtig und erdrückend. Nichts hatte hier die entfernteste Ähnlichkeit mit der Leichtigkeit des Südens. Am wenigstens dieser zottelhaarige Riese, der mit seiner Präsenz den ganzen Raum ausfüllte. Arel wusste, dass er sich anpassen musste und das möglichst schnell. Aber schon in diesem Moment fehlten ihm das Meer, die Sonne und das Gekreische der Möwen. Er war noch nie zuvor in den Bergen gewesen. Die gewaltigen schneebedeckten Gipfel und die erdrückende Ruhe, die sie ausstrahlten, jagten ihm einen Heidenrespekt ein. Dazu kam die absurde Situation, in der er sich nun dank seines Vaters befand. Ein Albtraum, aus dem es kein Erwachen geben würde.
    In einer Zimmerecke entdeckte er die Truhen und Kisten mit seiner Habe. Viel hatte er nicht mitnehmen können. Die Kleidung des Südens war für die hiesigen Witterungsverhältnisse unpraktisch, an Mobiliar hatte er nicht gehangen und ein Transport auf den Schlitten wäre auch sehr umständlich ausgefallen. An Kunstgegenständen war er nicht interessiert und ohnehin hatte er in Xanda nicht viel besessen. Eine frühe Lektion seines Vaters war gewesen, dass man mit Besitz angreifbar war. Also hatte er lediglich ein paar Bücher, seine Waffen und die notwendigsten Kleidungsstücke eingepackt. Vielleicht war es ohnehin besser, wenn er sich nicht mit zu vielen Dingen umgab, die ihn an Xanda erinnern würden.
    „In was für eine skurrile Situation sind wir da hineingeraten?“, unterbrach Cato seine Gedanken.
    Arel schwieg dazu. Was hätte er denn sagen sollen? Dass er nicht nur diese Ehe skurril fand, sondern auch diesen Nordländer, der roh und unzivilisiert wirkte? Er wollte noch einen Schluck von dem Met trinken und stellte fest, dass er den Becher bereits geleert hatte. War ihm deswegen so seltsam leicht im Kopf?
    „Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte“, fuhr Cato fort.
    „Es war geplant.“ Das rutschte ihm ungewollt heraus. Rasch stellte er den Becher ab und nahm sich vor, lieber die Finger von dem Honigtrank zu lassen.
    „Was willst du damit sagen?“
    Natürlich bohrte Cato nun nach. Beim Feuer!
    „Arel, erkläre dich bitte.“ Cato baute sich vor ihm auf. Der Hallander war von beeindruckender Figur, groß gewachsen, mit breiten Schultern und kräftigen Muskeln. Beinahe wirkte er auf Arel bedrohlich. Auf jeden Fall sollte er ihn mit Vorsicht genießen.
    „Ich glaube nicht, dass es ein Zufall war“, sagte er leise. „Dazu ist mein Vater einfach zu gerissen. Er wird absichtlich verschleiert haben, dass ich kein Mädchen bin. Darauf bin ich gekommen, als der Priester erwähnte, dass diese Vermählung im Namen der fünf Götter stattgefunden hat. Und sicherlich hat Vater auch von dem Präzedenzfall gewusst. Er ist sehr genau, wenn er seine Ränke schmiedet.“
    „Warum, um alles in der Welt, sollte er das tun?“ Entgeistert sah ihn Cato an.
    „Einzig und allein um mich zu erniedrigen und seine Geldgier zu befriedigen. Um meine Mutter zu quälen …“
    „Warum sollte er deine Mutter quälen?“, frage Cato verwundert.
    „Weil sie allein Schuld daran trägt, dass ich kein Mädchen bin“, erklärte Arel. „Als Stolisans Erbe geboren wurde, beschloss Vater unsere Königreiche durch eine Heirat zu verbinden. Ich nehme an, er hatte Pläne bezüglich des Holzhandels. Jedenfalls heiratete er nochmals und seine Wahl fiel dabei auf meine Mutter, da in ihrer Familie viele Mädchen gezeugt wurden. Zu seiner größten Enttäuschung habe ich seine großartigen Pläne durchkreuzt. Es wird erzählt, dass er am Tag meiner Geburt einen schlimmen Tobsuchtsanfall bekommen hat, allein aus dem Grund, dass ich das falsche Geschlecht habe. Statt eine Tochter als zukünftige Königin in Stolisans Palast zu schicken, bekam er einen weiteren Sohn, dem er eigentlich ein Stück Land hätte überlassen müssen. Und daran gibt er Mutter die Schuld. Ein späteres Bündnis mit Stolisan kam später auch nicht mehr in Betracht, da es dann bereits ein Eheversprechen gab. Euer Antrag muss ihm
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