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The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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Mann schon lange der Trunksucht verfallen, denn auf der Nase in dem aufgeschwemmten Gesicht zeigten sich deutlich die roten Äderchen eines Säufers. Selbst wenn die Xandaner sie tausend Mal als Barbaren bezeichneten, war es eine Frechheit, ihnen als stellvertretende Braut einen Mann zu schicken, dessen Kleidung Weinflecken aufwies und der kaum mitbekam, wo er sich gerade befand.
    Der Herold rülpste, starrte ihn aus trüben Augen an und lallte:
    „ … Schtell…ffffertreter?“
    Cato bemühte sich um Beherrschung. „Ganz recht. Ihr seid der Stellvertreter meiner Braut.“
    Als der Herold albern zu kichern begann, gab Tomke dem Priester einen Wink, mit der Zeremonie zu beginnen. Salbungsvoll begann der ehrwürdige Mann:
    „Im Namen der fünf Götter und der fünf heiligen Elemente sprechen wir das Ehegelöbnis zwischen …“
    Es fiel Cato sogleich auf, dass der Priester die Trauung nicht mit den traditionellen Worten Gesegnet durch die Götter begann. Warum seine Ehe mit einer anderen Wortwahl als üblich begann, entzog sich jedoch seiner Kenntnis. Aber er hielt diese Änderung auch nicht für bedeutsam.
    Ob so oder so, verheiratet ist verheiratet , dachte er bei sich.
    Dem großen Reichsbund gehörten fünf Königreiche an. Diese Reiche – Stolisan, Pali, Xanda, Halland und Ogonda – verehrten wiederum fünf Götter, symbolisiert durch die verschiedenen heiligen Elemente. Natürlich rief jedes Reich bevorzugt die von ihm vertretene Gottheit an.
    Stolisan verfügte über endlose Wälder und stand damit für die Gottheit Stomar und das Element Holz.
    Das Königreich Plyor wurde von etlichen Flüssen, Seen und Bächen durchzogen. Die Bewohner lebten zumeist auf Hausbooten oder selbst erbauten schwimmenden Inseln. Plyor verehrte daher das Wasserelement mit seinem Gott Tytin.
    In Xanda war die Feuergöttin Xeliri zu Hause. König Gads Reich hatte mehrere aktive Vulkane. Cato wusste, dass der letzte verheerende Ausbruch eines dieser Feuer speienden Berge inzwischen drei Regierungszeiten zurücklag und es damals viele Todesopfer gegeben hatte. Dennoch hatte sich Xanda schnell von dieser Katastrophe erholt.
    Oganda besaß fruchtbares Ackerland, daher wurde dort die Erdgöttin Undani verehrt und in Halland war es der Gott des Metalls, Onrad.
    Eine Ehe im Namen all dieser Götter hatte daher ein höheres Gewicht, als wenn sie lediglich im Namen Xeliris und Onrads geschlossen wurde. Allerdings war er ein Prinz und es war seine erste Vermählung. Sicherlich waren die Worte des Priesters in diesem Fall so üblich.
    Die weitere langatmige Rede des Priesters begann Cato nach einer Weile zu langweilen, deswegen schweiften seine Gedanken schon wieder ab. Er stellte sich ein hübsches, lachendes Mädchen an seiner Seite vor. Aus strahlenden Augen himmelte sie ihn an, Blumenkinder streuten Rosenblüten, Musiker spielten auf und zahllose weiße Tauben flatterten ins wolkenlose Blau. Und nach einer angemessenen Zeit empfahlen sie sich unter den freundlichen Neckereien der Anwesenden von der reichlich bestückten Tafel.
    „Mein Prinz?“
    Cato wurde aus seinen angenehmen Tagträumereien gerissen. Verwirrt schaute er den Priester an, der offenbar auf eine Antwort wartete.
    „Bitte?“, fragte Cato.
    „Wollt Ihr Arel von Xanda zu Eurem Weibe nehmen, ihr treu sein, sie achten …“
    „Ja, ich will“, unterbrach er die Wiederholung des Priesters. Der Herold neben ihm schien bereits im Stehen zu schlafen. Was für eine Unverschämtheit! Cato war versucht, diese Missachtung seiner Person und der Zeremonie mit einem Faustschlag zu erwidern. Auf ein Zeichen des Priesters hin trat er vor und unterzeichnete den Ehevertrag, der bereits das Siegel und die Signatur König Gads trug. Damit war er verheiratet. Und noch immer ohne Braut.
    Mit einer Verbeugung verabschiedete sich der Priester mit den wenigen Anwesenden, damit diese an einem ruhigen Ort die Ehe schriftlich bezeugen konnten. Den besoffenen Herold zerrten sie mit sich. Er würde solange als Gast in der Hallwacht-Feste bleiben, bis die xandanische Königsfamilie eintraf und ihm offiziell sein Weib übergab.
    „Tja, mein Sohn, nun bist du verheiratet.“ Sein Vater rückte sich den pelzgefütterten Umhang zurecht. Angesichts dieser trostlosen Zeremonie gratulierte er seinem Sohn nicht und Cato war froh darüber. Wären sie nicht so verzweifelt gewesen, dann wäre dieses Bündnis mit Xanda niemals zustande gekommen. Außerdem brauchte er persönlich eine aus Not arrangierte
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