Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
Vom Netzwerk:
Hochzeit nicht zu feiern, zumal die Braut ohnehin abwesend war. Tomke legte ihm den Arm um die Schultern.
    „Ich bin sehr stolz auf dich“, sagte er mit feuchten Augen.
    „Ich weiß, Vater.“ Cato raffte sich zu einem Lächeln auf. „Es wird schon nicht so schlimm werden. Schließlich habe ich nicht den alten Ziegenbock, sondern seine Tochter geheiratet.“

2
     
    Hälse wurden gereckt, das Getuschel unter dem versammelten Gesinde wurde lauter, jemand drängelte und ein anderer geriet ins Stolpern, als der prunkvolle Reiseschlitten im Hof der Feste hielt. Wie herbeigezaubert tummelten sich plötzlich Soldaten, Knechte, Lastschlitten und Pferde zum Hundegebell vor der Freitreppe. Mit steifen Gliedern stieg ein protzig gekleideter alter Mann von einem sichtlich müden Pferd und schritt feierlich auf Catos Vater zu. Der lange dünne Kinnbart und der Goldreif in seinem weißen Haar ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass König Gad von Xanda sich die Ehre gab. Kühl wechselten die beiden Herrscher die üblichen Höflichkeitsfloskeln, während sich Cato mit wild klopfendem Herzen dem Reiseschlitten näherte, dessen Verschlag nun geöffnet wurde. Ein junger Mann stieg aus und verzog kurz das Gesicht, als sein Fuß in einer Pfütze Eiswasser versank. Er war nach höfischer Mode vornehm gekleidet, aber selbst der pelzverbrämte Mantel konnte nicht verbergen, dass er von schmaler Gestalt war. Von der Größe her reichte er nicht an einen Hallander heran, die von den anderen Königreichen auch gerne als Riesen des Nordens betitelt wurden.
    Kurz sah sich der junge Edelmann auf dem Hof der Feste um, als wollte er alle Einzelheiten in sich aufsaugen. Dann reichte er mit einer eleganten Geste seine Hand der zierlichen Person, die sich ebenfalls in dem Schlitten befand. Behutsam half er einer blassen graziösen Frau aus dem Gefährt, in deren braunem Haar sich die ersten grauen Strähnen zeigten. Das musste Königin Idaline sein. Im nächsten Moment ruckte der Schlitten an und fuhr davon, um Platz für die Lastschlitten zu schaffen, die sogleich von den Knechten entladen wurden. Irritiert sah sich Cato nach einer weiteren weiblichen Reisenden um. Hatte er etwa einen anderen Schlitten übersehen?
    „Arel, komm her und lass dir deine Braut zeigen!“, tönte König Gads Stimme über den Hof.
    Cato zog die Brauen zusammen. Hatte er gerade richtig gehört? Er beobachtete, wie der junge Adlige Königin Idaline an die Seite ihres Gemahls führte und sich höflich vor Tomke verbeugte. Gleich darauf suchte sein Vater über die Menge hinweg hilflos seinen Blick. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Grob bahnte sich Cato einen Weg durch die Umstehenden und gesellte sich an die Seite seines Vaters. Wo, bei allen Yakkie, war seine Braut?
    „Darf ich vorstellen?“, sagte sein Vater mit grimmigem Gesicht. „Mein Sohn Cato.“
    Gads Miene blieb unbewegt und kühl wie eine Maske aus Eis. Er winkte den jungen Edelmann nach vorn und erklärte mit einer theatralischen Geste: „Mein fünfter Sohn Arel.“
    Auf dem Hof wurde es mucksmäuschenstill. Cato starrte in die dunklen Augen seines Gegenübers, in denen der Ausdruck eines gequälten Kaninchens lag.
    „Vater“, sagte er langsam in die unangenehme Stille hinein, „meine Braut ist ein Kerl.“
     
     
    „Was für eine prekäre Überraschung“, sagte Gad mit einer Kälte in der Stimme, die den Wintern in Halland in nichts nachstand. Trotz der typisch weichen Aussprache eines Xandaners klangen König Gads Worte scharf wie Messer. Arel musste diese Tonart bereits zu Genüge kennen, denn er zuckte nicht einmal zusammen. Beharrlich hielt er den Blick auf die Spitzen seiner leichten Stiefel gerichtet, die dem Schnee außerhalb der Feste keine zehn Meter weit standhalten würden.
    Königin Idaline hatte sich wohlweislich in die für sie bereitstehenden Gemächer zurückgezogen.
    „Wie könnt Ihr mir eine Färse versprechen und mir dann einen Bullen präsentieren?“, erkundigte sich Gad leise. In seinen Worten schwang deutlich eine unterschwellige Drohung mit.
    Wenigstens hat er nicht Ochse gesagt, dachte Cato verärgert, der neben seiner sehr schweigsamen Braut stand. Arels Wangen glühten während der Tirade seines Vaters, aber er hielt den Kopf gesenkt.
    „Ich habe Euch kein Vieh versprochen, Gad. Vielmehr suchte ich eine Braut und man berichtete mir, Ihr hättet zwei Töchter.“
    „Da wurdet Ihr korrekt informiert. Diese beiden sind jedoch längst verheiratet. Alle meine Kinder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher