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The Black Club, London - 3

The Black Club, London - 3

Titel: The Black Club, London - 3
Autoren: Emilia Jones
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können. Von nun an war er in einem Körper gefangen, den er verabscheute. Er war ein Werwolf, der sich in jeder Vollmondnacht – und vielleicht sogar öfter – verwandeln würde.
    „Es war dir egal“, wiederholte er nach einer ganzen Weile. Sein funkelnder Blick galt Damian, der nach wie vor triumphierend dastand, als könne ihm nichts und niemand etwas anhaben.
    „Du hättest mich verrecken lassen“, brüllte Luc. Ohne nachzudenken, stürzte er sich auf Damian. Er schlug mit seinen Klauen nach ihm, schnappte mit den Zähnen zu und erwischte ihn ein- oder zweimal. Ob er ihm eine tiefe Wunde zufügte, konnte er nicht erkennen, doch er schmeckte das Blut auf seiner Zunge. Das allein war ihm eine Genugtuung. Es machte ihm nichts, dass Damian es schaffte, ihn auf den Rücken zu werfen und mit einem einzigen Gedanken zur Bewegungslosigkeit verdammte. Innerlich lachte Luc. Nun gab es nur noch Damian und Cedric. Sie standen sich gegenüber, beide mit leicht gebeugten Knien. Bereit für den Angriff.
    Cedric spürte das Silberschwert an seiner Seite. Das Gewicht zog an ihm, rief danach, benutzt zu werden.
    „Nimm mich“, flüsterte es seinem Träger zu. „Nimm mich in die Hand und führe mich zum Sieg.“
    Die Versuchung war groß. Cedric musste sich zwingen, ihr nicht nachzugeben. Er wollte sich das Schwert bis zum allerletzten Moment aufheben. Damian musste überrascht sein, wenn es zum Vorschein kam und er seinen letzten Atemzug tun sollte.
    „Was ist los? Hat der große, böse Vampir jetzt etwa Angst bekommen?“
    „Ich habe keine Angst.“
    „Nein? Nicht mal ein bisschen?“ Damian wiegte abschätzend den Kopf.
    „Ah!“ Ein raues Lachen kam über seine Lippen. „Ich weiß, wovor du Angst hast.“ Er stellte sich kerzengerade, mit einem Mal vollkommen entspannt, und drehte sich halb zu Libba. Seine Miene verhieß nichts Gutes.
    „Deine Menschenfreundin könnte sterben. Das würde dich sehr treffen, wo du doch gerade erst wieder angefangen hast, in deiner Existenz einen Sinn zu sehen. Habe ich recht?“
    „Du weißt gar nichts.“ Cedric würde niemals zugeben, dass Damian mit seiner Vermutung gar nicht so falsch lag.
    Auf der Stelle wollte er es zu Ende bringen. Er war bereit, nach dem Schwert zu greifen, und bemerkte im nächsten Moment, wie sich seine Hand selbstständig machte. Sie wanderte zu der Seite hin, wo die Waffe verborgen lag, befühlte den Griff.
    Damian wirbelte herum, schneller als Cedric die Klinge aus der Scheide ziehen konnte. Er sprang durch den Raum und landete neben der bewusstlosen Libba am Boden. Seine gierigen Pranken legten sich um ihren Körper. Sie war keine zierliche Frau. Dennoch wirkte sie in diesem Moment in seinen Fängen unsagbar zerbrechlich.
    Die langen Krallen des Werwolfs fuhren über Libbas Wange. Ganz leicht ritzte er ihre Haut an, sodass sie sich rötete, aber kein Blut hervortrat. Dann senkte er sich auf ihre Halsbeuge nieder, nahm ihren Geruch auf.
    „Ahhh …“, gab er laut und gedehnt von sich. „Jetzt verstehe ich, was es ist, das dich so verrückt macht. Ihr Blut riecht köstlich, und sicher schmeckt es auch genauso.“
    Cedric zog das Schwert nicht. Rasend vor Zorn stürzte er vorwärts. Er bekam Damian am Arm zu packen und zerrte ihn von Libba fort. Die wurde zuerst ein Stück mitgerissen und krachte unsanft mit dem Kopf gegen die Wand. Die Schmerzen machten sie wahnsinnig. Libba versuchte, ihre geschwächten Glieder zu ordnen und herauszufinden, in welcher Situation sie sich befand. Ihre Augenlider fühlten sich schwer an. Sie waren wie verklebt. Oder waren sie verweint? Hatte sie denn geweint? Libba wusste es nicht.
    Mit beiden Händen befühlte sie ihr Gesicht. Ihre linke Wange brannte höllisch, als sie mit den Fingerspitzen dagegenstieß.
    Sie rieb sich die Augen. Nach einem Moment konnte sie wieder etwas sehen. Dicht vor ihr rangen zwei dunkle Gestalten miteinander. Sie wurden zu Schatten, die sich drehten und wendeten. Ein ums andere Mal hoben sie vom Boden ab, stießen gegen die Decke und fielen ineinander verkeilt herab, um das Spiel von vorne zu beginnen.
    Plötzlich sah Libba in dem Strudel etwas Silbernes aufblitzen. Es war lang und schmal und sauste mit einem schallenden Geräusch auf einen der Schatten zu.
    Eine dunkle Gestalt stolperte rückwärts aus dem Strudel. Sie überschlug sich – zweimal, dreimal. Libba verfolgte den Sturz mit aufgerissenen Augen. Dann erkannte sie Damian Black. Sein Aufheulen traf sie unvorbereitet und drohte,
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