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The Black Club, London - 3

The Black Club, London - 3

Titel: The Black Club, London - 3
Autoren: Emilia Jones
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nicht, dass du Gefühle für sie hast.“ Cedric blieb stumm. Er kam neben Libba auf die Knie, griff nach ihren Händen und presste sie gegen seine Lippen. In Gedanken flehte er sie an, nicht zu gehen. Sie sollte dem hellen Pfad nicht folgen, wenn er sich vor ihr auftat.
    „Wenn du sie wirklich halten willst“, hörte er William sagen, „dann gibt es nur einen Weg. Du weißt, was ich meine.“ Er war wirklich ein äußerst einfühlsamer Vertreter unter den Vampiren. Seine Haltung machte einen strengen und wohlwollenden Eindruck zugleich. Das braune, lockige Haar fiel ihm in die hohe Denkerstirn, und seine ebenso braunen Augen strahlten Trost aus.
    „Ich bringe sie in ein Krankenhaus“, sagte Cedric. „Dort wird man sich um sie kümmern. Sie wird überleben. Als Mensch.“
    William schüttelte den Kopf. „Du weißt, dass das nicht stimmt. Sie wird sterben, wenn du sie nicht zu einer von uns machst.“
    „Gibt es wirklich keinen anderen Weg?“
    „Dann lass sie gehen.“
    „Wie kannst du so etwas von mir verlangen.“
    „Hört auf“, brüllte Pete. Mit Leichtigkeit fing er den Schlag ab, den Cedric William hatte verpassen wollen. „Glaubst du, dein Zorn hilft dir bei einer Entscheidung? Was willst du nun? Soll sie leben oder sterben?“ Cedric betrachtete Libba. Sie war voll Blut und Dreck und zitterte am ganzen Leib. Ihr biederes Kleid hing in Fetzen an ihr. Es offenbarte ihre ausgeprägten Rundungen mehr als jemals zuvor. Das Atmen wurde ihr anscheinend schwer. Ihr Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig.
    Lange würde sie nicht mehr durchhalten. Cedric spürte bereits die Aussetzer ihres Herzschlags.
    Er malte sich ihr Erwachen als Vampirin aus. Wie würde sie reagieren? Wäre sie ihm dankbar, dass er sie gerettet und zu einer seinesgleichen gemacht hatte? Würde sie ihn lieben oder hassen?
    Verdammt, er konnte nicht in die Zukunft sehen, und es war ihm auch egal. Sein geschundenes Herz drängte, diese Frau in seine Arme zu nehmen und sie zu halten – bis in alle Ewigkeit.
    Langsam beugte er sich zu ihr nieder. Sein Mund berührte beinahe die Wunde in ihrer Halsbeuge. Der Duft ihres Blutes strömte ihm entgegen. Wie ein Nebel, der ihn blind für alles andere machte, lullte es ihn ein, schmeichelte seinen Geschmacksnerven und lockte sie so lange, bis es Cedric vor Verlangen peinigte.
    Ja, gestand er sich ein, er hatte schon lange von ihrem Lebenssaft kosten wollen. Es drängte ihn, die süßen Perlen ihres Blutes über seine Zungen rollen zu lassen und seine Kehle hinab, bis es sein Inneres erwärmte.
    Es war Leidenschaft, die ihn zu seinem nächsten Schritt veranlasste, nicht aber Vernunft. Sein Mund tat sich auf. Die Reißzähne schoben sich über die Lippen und blitzten auf. Gierig. Nach Blut lechzend.
    Sein Biss würde ihr nicht wehtun. Sie würde nicht einmal etwas bemerken, sondern lediglich mit einem neuen Bewusstsein erwachen.
    Er trank in großen Schlucken, jedoch nicht mehr, als unbedingt notwendig. Anschließend kümmerte er sich um ihre Verletzungen. Er benetzte sie mit seinem Speichel, sodass sie sich verschlossen und zu heilen begannen. Zum Schluss öffnete er eine Stelle an seinem Handgelenk und ließ sein Blut in Libbas Mund tröpfeln.
    Sie hustete und spuckte. Sie wehrte sich gegen das Trinken, doch nach den ersten unfreiwilligen Schlucken, entwickelte ihr Körper ein Eigenleben. Ihre Hände fassten nach Cedrics Arm. Sie hielt sich fest, zog sich mit dem Oberkörper an ihm hinauf. Nun pressten sich ihre Lippen auf seine Haut. Gierig trank sie von seinem Blut, bis er ihr mit einem Gedanken befahl, aufzuhören.
    Es war genug.
    Sie würde ein oder zwei Tage schlafen, ehe die Verwandlung vollzogen war und sie zu neuem Leben erwachte.

Geliebte Vampirin
    Dunkelheit.
    Immer nur Dunkelheit.
    Ein Paar rot glühende Augen leuchteten ihr entgegen. Sie kamen schnell näher. Gewaltige Pranken legten sich um ihren Hals. Die Krallen drückten sich in ihr Fleisch. Sie fühlte den Schmerz. Die Hilflosigkeit.
    Schweißgebadet und schreiend fuhr Libba auf. Sie hechelte mehr, als dass sie atmete. Ihr Brustkorb fühlte sich eng und zerquetscht an. Ein imaginäres Gewicht lastete auf ihr. Sie legte eine Hand auf ihr Dekolleté, versuchte, sich zu einer ruhigen Atmung zu zwingen.
    Dann flog ihr Blick wie irr durch den Raum, in dessen Mittelpunkt sie auf einem Bett lag. Ihr Unterleib steckte unter einer hübschen roséfarbene Decke mit Blumenmuster. Der einzige Farbklecks in dem ansonsten tristen
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