Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter
Autoren: Mercedes Lackey
Vom Netzwerk:
überheblich, um ganz auf dich selbst gestellt überleben zu können.«
    »Etwas verstehe ich nicht«, mischte sich Naitachal ein.
    »Ihr seid ganz offensichtlich Weiße Elfen, alle wie ihr da seid, und trotzdem habt Ihr keinen Moment gezögert, einem Feind zu helfen.«
    »Ihr meint, einem Dunklen Elf?« Berak hob fragend eine Braue. »Und, seid Ihr denn ein Feind?«

    »Nein, selbstverständlich nicht. Aber …« Naitachal seufzte verwirrt. »Ich verstehe es wirklich nicht. Zu welchem Clan gehört Ihr? Welcher Clan könnte das sein, der nicht die üblichen Vorurteile gegen meine Art hat?«
    »Gar kein Clan, oder einer nach unserer eigenen Fa-
    çon!«
    »Und was bedeutet das?«
    Berak lächelte. »Einfach nur, daß wir Versprengte aus vielen Clans sind, die Ausgestoßenen, diejenigen, die sich nicht in all die gesetzten und trübsinnigen alten Traditionen einfügen konnten. Wir lachen gern und ziehen umher, um unsere Lieder für andere zu spielen, sei es Elf oder Mensch, und mit ihnen unsere Freude zu teilen. Das amüsiert uns, so wie es uns belustigt, uns als Menschen zu verkleiden.«
    »Mein Meister wußte es, nicht wahr?« wollte Kevin wissen. »Was und wer ihr wirklich seid, meine ich.«
    »Selbstverständlich.« Die grünen Augen verengten sich ein wenig. »Und es ist auch langsam an der Zeit, daß du an deinen Meister denkst. Wir haben so lange versucht, dich aufzuspüren!« Er schüttelte den Kopf. »Wir wachten auf, und du warst weg. Wir kamen zu Graf Volmars Burg, und du warst schon wieder fort. Wir fuhren zurück nach Bracklin, nur um erfahren zu müssen, daß du nicht zurückgekehrt warst. Meister Aidan war beinah wie von Sinnen vor Sorge. Ja, er hat sogar erwogen, dich und den Zauberspruch selbst zu suchen, trotz seines raschen Alterns und seiner Krankheit.«
    Krankheit? Meister Aidan? Es war das erste Mal, daß Kevin davon hörte. Und doch … Plötzlich hatte er ein schlechtes Gewissen, als Kevin sich daran erinnerte, wie oft er den alten Barden für träge oder ängstlich gehalten hatte, es fiel ihm auf, wie oft er die Blässe des Meisters gesehen und sie mit einem Achselzucken als Ergebnis von zuviel Stubenhockerei abgetan hatte. Die Anzeichen einer sorgfältig verheimlichten Krankheit waren die ganze Zeit da gewesen. Er hatte nur einfach in seiner Ungeduld und Überheblichkeit versäumt, sie wahrzunehmen.
    Warte, warte, was hatte Berak noch gesagt? »Rasches Altern?« fragte der Bardling zögernd. »Ich verstehe nicht …«
    »Dann denk nach, Junge!« fuhr Berak ihn an. »Aidan war ein Jüngling, als er den König gerettet hat, nicht viel älter als du jetzt. Und es sind seither erst knapp über dreißig Jahre vergangen. Selbst für euch kurzlebigen Menschen ist das keine so lange Zeitspanne.«
    »Aber … er ist uralt!« meinte Kevin beharrlich. »Er war schon alt, als ich ihn kennengelernt habe!«
    »Ach ja, Kevin! Und wer, glaubst du, hat den Zauberspruch geschaffen, der Carlotta vernichten kann? Bardenmagie ist eine mächtige und gefährliche Angelegenheit: Sie hat den Zauber geschaffen, ja, aber während dieses Prozesses war Aidan gezwungen, Alter und Gesundheit für diesen Zauber zu opfern.«
    »Den Zauberspruch auszusprechen …«
    »Würde Aidan vielleicht wieder gesunden lassen.« Berak zuckte mit echt elfischem Fatalismus die Schultern.
    »Vielleicht aber auch nicht. Wie auch immer, du mußt dafür sorgen, daß sein Opfer nicht umsonst war.«
    »Das werde ich«, sagte Kevin leise. Und ich werde es auch wiedergutmachen, Meister Aidan. »Doch es gibt noch etwas, was ich tun muß, und zwar jetzt auf der Stelle. Nehmt das, bitte.« Er gab Berak alle bis auf eine Abschrift des Zauberspruchs, die er gemacht hatte. »Wenigstens werden sie so nicht mit mir verlorengehen.«
    »Was … ist das?« Berak schielte auf das Pergament herunter. »Elfisch, aber doch nicht ganz Elfensprache …«
    »Es ist, darum wollen wir beten, der Zauberspruch, der Carlotta ein Ende bereitet«, erklärte Naitachal. »Berak, wenn Ihr erlaubt, dann würden wir gern mit Euch reiten.
    Und zusammen könntet Ihr und ich und Kevin uns daransetzen, dieses Ding zu entziffern.«
    »Warum?« fragte der Gaukler mißtrauisch. »Warum Kevin?«
    Der Bardling seufzte. »Weil der Zauberspruch Bardenmagie ist. Aber ich kann kein Elfisch lesen. Und falls Ihr und Naitachal mir nicht zeigen könnt, wie man die Silben richtig ausspricht, werde ich nie in der Lage sein, sie zu singen.«
    »Du!« Berak schaute scharf von Kevin zu Naitachal und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher