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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht
Autoren: Chiara Strazzulla
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sind. Ihnen gebührt wesentlich mehr Anerkennung als mir.«
    »Ich habe keine Zweifel, dass die Völker ihnen die zuteilwerden lassen«, schloss der Magus und lächelte durch seinen dichten Bart. »Sie sind weniger verblendet, als es den Anschein haben mag. Ich grüße dich, Allan Sirio. Asith narak andun thíva .«
    Er drehte sich zu den acht Gefährten um, die schweigend im Hintergrund geblieben waren. Sie brauchten keine weiteren Worte des Abschieds. Ein Funkeln aus seinen Augen genügte, das alle mit einem leichten Kopfnicken erwiderten. Dann wickelte sich der Magus wieder in sein Druidengewand, packte seine verzierte Lanze, und einen Moment später standen die acht Schurken, die ausgezogen waren, um die acht Völker zu retten, allein vor Allan Sirio, dem kräuterkundigen Druiden mit dem rätselhaften Lächeln.
    » Kài sith alkari thín, Magus«, flüsterte Sirio kaum vernehmlich.
    An diesem sonnigen, kalten Wintermorgen wehten keine bunten Fahnen von der Großen Mauer in der Ebene. Der Rat der acht Völker hatte einstimmig darauf verzichtet. Sie wollten nicht, dass dies ein Tag der Freude über den wiedereroberten Frieden war, sondern ein letzter gemeinsamer Tag der Trauer, an dem all derer gedacht werden sollte, die für diesen Frieden ihr Leben hingegeben hatten.
    Die Toten würden an der Großen Mauer begraben werden, dort, wo sie gekämpft hatten. Alle Toten, auch diejenigen, die nach ihrem Ableben gezwungen worden waren, gegen ihre Väter und Brüder zu kämpfen. General Asduvarlun würde die Ewigkeit mit Adilean Eletilla teilen, die zwar nie offiziell seine Frau geworden war, aber zu Recht so genannt werden durfte. Gavrilus Sulpicius’ Grabkammer in der langen Reihe der Elbenkönige
würde leer bleiben, und auch der erste General der Goblins und der Große Wächter der Dämonen würden fern der Heimat ihre ewige Ruhe finden.
    Alle fanden dies für diesen Tag angemessen, genauso wie jeder zustimmte, dass auf Festgewänder oder Dienstuniformen verzichtet wurde und alle einheitlich Schwarz tragen wollten. Auch wenn bei näherem Hinsehen das prachtvolle Samtgewand von Viyyan Lise außer der Farbe wenig gemein hatte mit den bescheidenen Wämsern der Soldaten oder den düsteren Gewändern der Schwarzen Hexer …
    Alle Herrscher der Völker trugen ihre Insignien der Macht, alle außer Herg Fudrigus: Nachdem er den Thron angenommen hatte, auf den Elirion verzichtete, hatte er erklärt, er habe den ganzen Krieg als einfacher Soldat gekämpft, und hielt es daher nur für richtig, ihn mit demselben Rang zu beschließen. Der Stuhl für den König der Menschen blieb daher leer, denn Elirion stand bei den Shardari, neben Naime und Brennus, der es immer noch nicht fassen konnte, dass seine Schwester den Mann heiraten würde, dem er das Leben gerettet hatte.
    Doch diesmal waren es nicht die vereinten Oberhäupter der Völker, auf die sich die neugierigen Blicke der Menge richteten, als der Wind die schlichten schwarzen Fahnen blähte, die anstelle der sonst üblichen bunten Paradebanner gehisst waren. Alle Aufmerksamkeit war auf den Ehrenplatz gerichtet, wo die acht meistgesuchten Verbrecher standen, die zur allgemeinen Überraschung die Welt gerettet hatten.
    Bei ihrem Erscheinen ging ein erstauntes Raunen durch die Menge, man kommentierte die seltsamen schwarzen Zeichen auf ihrer Haut, erklärte, nur Schwarze Hexer würden solche Zeichen haben, oder man diskutierte darüber, dass alte Legenden sich doch als wahr herausgestellt hatten: dass die acht auf Wunsch der Prophetin ausgesucht worden waren und zusammen mit dem Magus gereist sein sollten, dass sie Waffen trugen, die angeblich von Götterhand geschmiedet waren, und dass sie so etwas Undenkbares
wie die Zerstörung des Weißen Steins vollbracht hatten.
    Als der Rat den Rahmen für die Feier anlässlich des neuen Friedens festgelegt hatte, hatte er auch beschlossen, dass es keinen Grund mehr gab, warum man die Wahrheit über sein Zustandekommen verbergen sollte, zumindest einen großen Teil der Wahrheit. Die Herrscher waren sich einig, dass man das Volk ruhig weiter in dem Glauben lassen sollte, Tharkarún wäre nur ein gewöhnlicher Nekromant gewesen. Es war ein unwichtiges Detail, das nichts an den Tatsachen änderte und sonst zu umfangreichen Erklärungen geführt hätte. Und wenn man dies vermied, würde man niemandem schaden, lautete der Beschluss des Rates.
    Tharkarún war also ein Nekromant, der einen Weg gefunden hatte, die Gremlins zu beherrschen. Die
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