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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen
Autoren: Andreas Franz
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bringen?«, sagte Kullmer und blickte auf Hohleitner. »Hier, eigentlich brauche ich kein schriftliches Geständnis, es ist alles auf Band.« Er holte das kleine Aufnahmegerät aus seiner Hosentasche und hielt es ihm vors Gesicht. »Diese Idee habe ich von meiner Kollegin, die in ein paar Sekunden hier sein wird. Sie wartet schon draußen. Und natürlich wirst du auch ärztlich versorgt, schließlich sollst du fit sein, wenn du vor Gericht erscheinst. Und diesmal wird dir kein Vorgesetzter helfen, diesmal werden sie dich wie eine heiße Kartoffel fallen lassen.«
    Kullmer öffnete die Haustür, Durant, Hellmer und Vukovic kamen herein und sahen den Verletzten auf dem Boden liegen. Durant rief einen Notarztwagen.
    »Gut gemacht«, sagte sie und klopfte Kullmer auf die Schulter. »Ich hatte wirklich die Befürchtung, du könntest eine Dummheit begehen. Wo sind die andern?«
    »Im Keller. Wenn ihr euch bitte drum kümmern würdet. Hier, nimm das Band an dich.«
    Vukovic stellte sich breitbeinig über Hohleitner und sagte: »Hast du meine Freundin umgebracht?«
    »Von wem sprichst du?«
    »Eva Kessler, Mitarbeiterin beim BND. Sie war nur eine kleine Sachbearbeiterin.«
    »Sagt mir nichts. Ich bin auch nicht der Einzige, der unangenehme Aufträge erledigt.«
    »Du lügst …«
    »Lass ihn«, mischte sich Hellmer ein und legte eine Hand beschwichtigend auf Vukovics Schulter. »Warum sollte er jetzt noch lügen? Er weiß, dass er verloren hat.«
    Durant begab sich in den Keller zu Nadja, Charly und Nowak. Sie befreite erst Nadja, dann Charly und Nowak und sagte: »Durant, Mordkommission. Meine Kollegen sind oben. Wenn Sie bitte auch kommen würden.«
    »Sind Sie wahnsinnig?!«, schrie Nowak, als er Hohleitner und den mit Blut getränkten Teppich sah. »Warum mussten Sie das ausgerechnet hier machen?«
    »Überleg mal gut, vielleicht fällt’s dir ein«, antwortete Kullmer.
    »Hi, Nadja«, sagte Hohleitner mit schwerer Stimme. »Du bist eben doch nur eine kleine Hure.«
    Die noch immer nackte Nadja schaute ihm ins Gesicht und spuckte auf ihn, ohne etwas zu erwidern.
    Kullmer sagte, während er ihr die Kleidungsstücke reichte: »Glaubst du mir jetzt, dass er auch dich umgebracht hätte?«
    »Was wird aus uns?«, wollte sie wissen.
    »Nichts, schließlich habt ihr mir geholfen, ihn zu finden. Aber mit Schleusertätigkeiten ist ab sofort Schluss. Es gibt auch anständige Arbeit, mit der man Geld verdienen kann. Meine Kollegen und ich werden jedenfalls ein Auge auf euch haben. Und ich erwarte eine vollständige Liste aller Häuser, in denen Frauen gefangen gehalten werden. Und sollten diese Häuser leer sein, wenn wir sie hochnehmen, wandert ihr ins Gefängnis. So, das war’s von meiner Seite. Ich bin müde und will nur noch nach Hause. Ach ja, Hohleitners Wohnungsschlüssel«, sagte er und reichte ihn Hellmer.
    »Das war verdammt gute Arbeit«, sagte Durant anerkennend. »Ich habe gehofft und gebetet, du würdest ihn nicht umbringen. Du wärst deines Lebens nicht mehr froh geworden.«
    »Inzwischen müsstest du mich doch kennen und wissen, dass ich kein Killer bin. Ich fürchte nur, man wird auch diesen Fall unter den Tisch kehren. Leonhardt oder Binder oder werimmer werden schon dafür sorgen. Tschüs, ich bin für heute fertig.«
    Als er nach Hause kam, fiel ihm Doris Seidel um den Hals. Er sank auf die Knie, legte seinen Kopf an ihren Bauch, schlang seine Arme um sie und weinte.
     
    Noch in derselben Nacht wurde in Hohleitners Wohnung umfangreiches Material sichergestellt, das ihm vor Gericht endgültig das Genick brechen würde. Aber es befand sich auch Material darunter, das einige hochrangige und einflussreiche Persönlichkeiten aus allen Bereichen des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens in große Schwierigkeiten gebracht hätte, wäre es an die Öffentlichkeit gelangt. Durant überreichte es Staatsanwältin Vermeer, die sich daraufhin mit Richter Schultheiss in Verbindung setzte.
    Hohleitner wurde im Krankenhaus ärztlich versorgt, seine Wunden waren nicht lebensbedrohlich. Er blieb noch einige Tage im Krankenhaus, streng bewacht von jeweils vier Polizeibeamten, die sich alle sechs Stunden abwechselten. Vom Krankenhaus wurde er direkt in das Untersuchungsgefängnis nach Weiterstadt verbracht, wo er auf seinen Prozess wartete. Diesmal wartete er vergeblich auf ein Fax vom BND, auch das BKA und Blumenthal hielten sich im Hintergrund, genau wie all jene, mit denen er in der Vergangenheit Geschäfte
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