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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen
Autoren: Andreas Franz
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geboren …«
    »Keiner wird zum Killer geboren, das ist krankhaft und pervers.«
    »Okay, dann eben nicht. Aber du könntest eine Wahnsinnskohle bei uns verdienen, dagegen sind das, was Nowak kriegt, Peanuts. Ich könnte dich mit den einflussreichsten Leuten zusammenbringen, Leonhardt braucht ständig Männer deines Kalibers. Überleg’s dir.«
    »Hast du diesen Vorschlag auch Gerd gemacht?«
    »Vielleicht.«
    »Aber er hätte abgelehnt, das wusstest du genau. Gerd war sauber und wäre es auch immer geblieben. Er war zufrieden mit seinem Leben, du hättest ihm noch so viel bieten können, er hätte nein gesagt. Genau wie ich. Nicht jeder ist käuflich, das scheinst du vergessen zu haben. Du hast ihm niemals diesen Vorschlag gemacht, dazu warst du viel zu wütend auf ihn.« Kullmer hielt inne, betrachtete seine Waffe und fuhr fort: »Willst du noch etwas sagen?«
    »Bring mich um, oder steig ins Geschäft ein. Du kannst zum Mörder oder reich werden. Aber wenn du mich umbringst, wirst du nie verstehen, wie die hohe Politik funktioniert. Ich weiß es und Leonhardt erst recht. Es ist einzig und allein ein Spiel um Macht und Geld.«
    »Das war die falsche Antwort. Hättest du gesagt, dass du dich freiwillig der Polizei stellen wirst, um den Mord an Gerd zu gestehen, hätte ich dich am Leben gelassen. Wie die Scheißpolitik funktioniert, weiß ich längst. Wärst du zu einem Geständnis bereit?«
    Hohleitner überlegte und antwortete schließlich: »Einverstanden. Mach mich los, und gib mir ein Blatt Papier, ich werde hier und jetzt ein schriftliches Geständnis ablegen. Zufrieden?«
    »Beantworte mir erst noch eine Frage. Was fasziniert dich so am Töten?«
    »Das hat nichts mit Faszination zu tun, das musst du rein geschäftsmäßig sehen. Mit Emotionen kommst du bei uns nicht weit. Ich hatte einen phantastischen Ausbilder, ein Mitarbeiter des ehemaligen rumänischen Geheimdienstes Securitate. Er hat mir gezeigt, wie’s geht, und ob du’s glaubst oder nicht, es ist viel einfacher, als man denkt. Man muss nur den inneren Schweinehund überwinden.«
    »Und was macht dieser Mensch jetzt?«
    »Er ist bei einem Einsatz ums Leben gekommen. Was ganz Blödes. Eine Frau war auf der Suche nach dem Mörder ihrer Eltern, die in den Folterkammern der Securitate umgekommen sind. Er hat natürlich nicht damit gerechnet, dass ihn eine Frau nach so langer Zeit in Deutschland finden würde. Jedenfalls ist er mit seinem Auto in die Luft geflogen. Danach hat sie sich das Leben genommen, sonst hätte ich das für sie erledigt.«
    »Hat Leonhardt dir eigentlich nicht ausgerichtet, dass du die Finger von uns lassen sollst?«
    »Leonhardt ist im Moment mit anderen Sachen beschäftigt. Du wirst verstehen, dass er sich erst mal zurückziehen musste. Aber er wird wiederkommen, verlass dich drauf.«
    »Ich hab doch noch eine Frage, und die bitte ich dich ganz ehrlich zu beantworten. Hättest du mich umgebracht?«
    »Du hast mich aufs Kreuz gelegt, das mögen weder ich noch die Organisation. Aber du bist mir leider zuvorgekommen, das Kompliment muss ich dir machen. Jetzt bringst eben du mich um.«
    »Nicht, wenn du ein schriftliches Geständnis ablegst.«
    Hohleitner sah Kullmer zweifelnd an. »Das meinst du nicht im Ernst, oder?«
    »Es ist mein voller Ernst. Mir fehlt nämlich komischerweise dieser Killerinstinkt. Es sei denn, du begehst eine Dummheit.«
    »Einverstanden, mach mich los, und du bekommst, was du brauchst«, sagte Hohleitner mit einem hintergründigen Lächeln, das Kullmer trotz seiner Müdigkeit und Erschöpfung sehr wohl zu deuten wusste.
    »Okay.« Er löste die Fesseln, Hohleitner bewegte sich auf den Schreibtisch zu, blieb mit dem Rücken zu Kullmer davor stehen, nahm ein Blatt Papier und einen Kugelschreiber und schrieb ein paar Wörter, drehte sich aber ansatzlos und blitzschnell um, stieß einen Schrei aus, machte mit dem linken Bein eine ausholende Bewegung und sprang mit dem rechten ab, doch Kullmer stand zu weit weg. Hohleitner ließ sich daraufhin fallen und rollte sich ein paar Mal um die eigene Achse. Kullmer wich zurück, und bevor sein Gegner ihn mit einem gezielten Tritt treffen und womöglich außer Gefecht setzen konnte, drückte er zweimal kurz nacheinander ab. Eine Kugel traf Hohleitner in die rechte Schulter, die andere in denOberschenkel. Er lag mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht da und stieß hervor: »Du bist cleverer, als ich gedacht habe. Bring’s endlich hinter dich.«
    »Was soll ich hinter mich
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