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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen
Autoren: Andreas Franz
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besonders viel Spaß bereiten. Meinem Freund sind die Gedärme rausgequollen, wirklich schrecklich so ein Anblick. Na, wusstest du’s?«
    »Nein«, antwortete er mit einem verdächtigen Vibrato in der Stimme.
    »Also ja, sonst hättest du nicht so mächtig Schiss vor ihm. Kann ich irgendwie auch verstehen. Ich hab aber keinen Schiss vor ihm.« Kullmer hielt inne und sah Nowak an, dem die Angst deutlich ins Gesicht geschrieben stand. »Wie läuft das normalerweise ab? Telefoniert ihr kurz vorher noch mal miteinander, oder habt ihr das vorgestern schon alles geregelt?«
    »Ich ruf ihn immer eine Stunde vor Eintreffen des Transports an. Wollen Sie ihn umbringen?«
    »Vielleicht, aber das soll nicht dein Problem sein. Sag mir doch einfach, wo ich ihn jetzt antreffen könnte? Du hast doch bestimmt auch eine Adresse?«
    »Keine Ahnung, ich schwöre es. Ich war noch nie bei ihm, er kommt immer hierher.«
    »Oh, das ist ja interessant. Wollte er zufällig heute vorbeischauen?«
    »Ziemlich unwahrscheinlich.«
    »Was nun – ja oder nein?«
    »Ich weiß es nicht, ehrlich. Der taucht ab und zu mal hier auf.«
    »Ohne Anmeldung?«
    »Nein, er ruft vorher an.«
    »Seit wann arbeitest du für ihn?«
    »Sechs Jahre.«
    »Und ist er an dich rangetreten, oder hast du diese Schweinereien schon vorher gemacht?«
    »Wieso, Sie wollten doch selber Weiber haben! Als ob Sie besser wären als ich!«
    »Stimmt auch wieder, ich bin nicht besser, zumindest im Augenblick nicht. Das Einzige, was ich hasse, ist Mord. Damit will ich nichts zu tun haben. Und wenn es dann auch noch einen meiner besten Freunde trifft, hört der Spaß endgültig auf. Ich bin nicht so harmlos, wie ich aussehe, ganz im Gegenteil. Übrigens, was mich interessieren würde, wer hat eigentlich deine beiden ehemaligen Mitarbeiter damals umbringen lassen? Du weißt schon, Zlatko und Goran.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Hab ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt? Keine Lügen, Fettbacke! Also, wer?«
    »Woher wissen Sie überhaupt davon?«, fragte Nowak mit zusammengekniffenen Augen.
    »Tja, da wirst du mit einem Mal neugierig«, entgegnete Kullmer gelassen. »Ich werd’s dir vielleicht noch verraten, aber nicht jetzt. Wer hat den Auftrag gegeben?«
    »Mein Gott, Goran, dieses verdammte Arschloch, wollte unbedingt aussteigen. Ich hab’s versucht ihm auszureden, aber der Kerl war stur wie ein Maulesel.«
    »Und da hast du ihn einfach so beseitigen lassen …«
    »Nein, so war das nicht!«, schrie Nowak mit hochrotem Kopf. »Ich hab Hohleitner angerufen und ihm das gesagt. Er hat nur gemeint, er würde jemanden hinschicken, um das zu klären. Das ist die Wahrheit. Später hab ich dann erfahren, dass er die zwei abknallen ließ.«
    »Soll ich dir das wirklich glauben? Ich glaube eher, dass du jemanden hingeschickt hast, um Hohleitner deine Loyalität zu beweisen.« Kullmer zielte auf das rechte Knie von Nowak, den Finger am Abzug, ein Auge geschlossen, als würde er gleich abdrücken. »War’s so?«
    »He, Mann, beruhig dich wieder! Es stimmt, ich hab Hohleitner angerufen, aber er hat mir befohlen, jemanden hinzuschicken. Ich wollte das nicht, ehrlich. Ich hab versucht es ihm auszureden, das ist die Wahrheit. Ich habe nie jemanden umbringen wollen, aber Hohleitner hat mir gedroht. Was hätte ich denn machen sollen?«
    »Ich kann mich nicht erinnern, dir erlaubt zu haben, mich zu duzen. Und wie oft du schon ›ehrlich‹ und ›das ist die Wahrheit‹ gesagt hast …« Kullmer schüttelte den Kopf. »Fassen wir zusammen, dieser Goran wollte aussteigen, und dafür mussten gleich beide dran glauben. Richtig?«
    Nowak nickte, betonte jedoch: »Es war Hohleitners Idee und nicht meine. Scheiße, Mann, es war nicht nur seine Idee, erhat’s mir befohlen. Haben Sie eigentlich eine Vorstellung davon, wie gefährlich der Typ ist? Wer nicht spurt, wird umgelegt. Ja, ich weiß, er ist ein Killer, und er hat Beziehungen, davon können wir nur träumen. Und ja, ich habe verdammt noch mal Angst vor ihm. Können Sie das nicht verstehen?«
    »Doch, kann ich, aber das macht meinen Freund nicht wieder lebendig. Zu was anderem – für wen arbeiten Nadja und Charly, für dich oder für Hohleitner?«
    »Für uns beide.«
    »Und wo sind sie im Augenblick?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hör zu, ich will nie wieder ›keine Ahnung‹ von dir hören, sondern ich erwarte klare Antworten auf meine Fragen. Wo sind sie?«
    »Mann, das haben Sie mich doch vorhin schon gefragt. Vielleicht
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