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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition)
Autoren: Faye Kellerman
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ersten Mal seit über einem Jahr konnte er ohne psychischen und physischen Schmerz atmen. »Ich liebe dich, Yasmine.«
    »Ich liebe dich soooooo sehr«, sagte sie sanft.
    Er gab ihr einen Kuss, und sie erwiderte ihn feucht und innig. Die Reaktion darauf erfolgte prompt. Halleluja , dachte er im Stillen. Ja, ich lebe noch.
    Sie kicherte, als sie spürte, wie er sich gegen sie presste.
    »Du siehst, es hat sich gar nicht verändert.«
    Yasmine kicherte noch mal los. »Meinen Glückwunsch zu deinen tollen Kritiken im letzten Sommer.« Gabe war sprachlos. Sie küsste ihn auf die Wange und sagte: »Ich hab dich immer in der Bibliothek gegoogelt.«
    »Aha.« Er erwiderte ihren Kuss. »Das waren keine tollen Kritiken –«
    »Die Journalistin aus der Zeitung in Oklahoma nannte dich einen aufregenden, dynamischen Pianisten.«
    »Das war die Ausnahme. Einmal hieß es, ich wär sehr vielversprechend, einmal hieß es aussichtsreich und einmal zufriedenstellend. Okay, aber nicht gerade herausragend. Es dauert eben. Viel wichtiger ist, dass du dich für mich interessiert hast. Das zählt mehr als tausend tolle Kritiken.«
    »Ich werd niemals aufhören, an dich zu glauben, Gabriel«, sagte Yasmine. »Nie und nimmer.«
    »Gott, ich hab dich so vermisst. Und es tut mir so leid, dass deine Mom dir die Uhr weggenommen hat. Da muss ich wohl wieder ganz von vorne anfangen.« Er öffnete das Handschuhfach und holte eine verpackte Schachtel hervor. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag nachträglich. Ich hatte dir geschrieben, aber offensichtlich hast du nichts bekommen.«
    Sie sah ihn an, grinste breit und riss das Geschenkpapier auf. Im Inneren der Schachtel befand sich ein weißgoldener Armreifen, besetzt mit Diamanten. Sie drückte ihn an ihr Herz. »Wie wunderschön!«
    »Gefällt er dir wirklich?«
    »Ja, er ist das vollkommenste Geschenk der Welt. Er ist hinreißend!« Sie schmiegte ihren Kopf an seine Brust. »Aber ehrlich gesagt, wär ich schon glücklich über die Schachtel … irgendwas von dir, an dem ich mich nachts festhalten kann.«
    »Prima, dann gib mir den Armreifen zurück und nimm die Schachtel«, neckte er sie.
    Yasmines Handy vibrierte. »Das ist meine Fahrgemeinschaft –«
    »Du hast ein Handy ?«
    »Meine Mutter hat’s mir zu Chanukka geschenkt, aber sie traut mir immer noch nicht. Jeden Tag checkt sie meine SMS und meine Anrufliste. Sie kennt deine Nummer, deshalb kannst du mich nicht anrufen.«
    »Na ja, aber gib mir mal trotzdem deine Nummer.« Als sie sie ihm gesagt hatte, meinte er: »Auch wenn ich dich nicht anrufen kann, fühlt es sich gut an, dich wieder in meinen Kontakten zu haben.« Ein gerissenes Grinsen. »Ich kann auch meine Nummer ändern. Ich kann sogar eine 310er-Vorwahl nehmen, und dann tun wir so, als wär ich eine deiner Schulfreundinnen.«
    Sie sagte weder Ja noch Nein. »Ich geh mal besser, bevor sie den Suchtrupp losschicken.«
    »Es ist schon dunkel.«
    »Dann bring mich bis an die Ecke.«
    Sie stiegen Arm in Arm aus. »Du hast noch gar nichts zu meinem schicken Auto gesagt«, meinte Gabe.
    »Silbergraues VW -Cabrio, schwarzes Leder, karbonschwarzes Armaturenbrett, mit Speichenfelgen. Sehr, sehr hübsch. Ich bin ganz und gar einverstanden.«
    Gabe lächelte. »Dir entgeht nichts.«
    »Hauptsache, du entgehst mir nicht.« Sie umarmte ihn fest. »Und du hast nichts dazu gesagt, was ich bekommen hab.«
    Gabe war perplex. »Was hast du bekommen?«
    Sie legte seine Hand auf ihr Sweatshirt und auf ihre Brust. »Ich hab Busen gekriegt.«
    Er lachte so sehr, dass er in die Knie ging. »Das müssen wir unbedingt eines Tages genauer erforschen.« Sie gingen weiter, bis sie gegenüber ihrer Schule standen. Als die Ampel auf Grün umsprang, rührte sie sich nicht vom Fleck. Er küsste sie auf die Wange. »Geh schon. Ich rechne nicht damit, regelmäßig was von dir zu hören. Aber wenn du ab und zu eine E-Mail oder SMS schreibst, kann ich es wieder lange aushalten.«
    »Ich versprech dir, ich werd’s versuchen. Ich liebe dich, Gabriel. Mein Herz gehört dir.«
    »Ich liebe dich auch, Yasmine, für immer und ewig.« Er küsste sie noch einmal. » Geh jetzt!«
    Mitten auf dem Zebrastreifen drehte sie sich um und rief ihm zu: »Fahr nach Hause und iss ein Steak!«
    Auf der anderen Straßenseite angekommen, winkte sie ihm zu, wirbelte im Kreis, sprang in die Luft, und dann verschwand sie lachend und tanzend aus seinem Blick.
    Ihr ganz persönlicher Wiener Walzer.

40
    Die asphaltierte Straße war
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