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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut
Autoren: Colin Forbes
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dürfte jetzt langsam aufhören zu wirken«, sagte der dünne Mann in präzisem Englisch. »Du weißt, was du mit ihr zu tun hast, welche Fragen du ihr stellen musst? Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Warum so eilig?«, fragte der Affe mit kehliger Stimme. »Wir sind hier doch gut aufgehoben.«
    »Findest du? Ich habe das Gefühl, dass dieses Haus nicht mehr sicher ist.«
    »Werden Sie jetzt etwa nervös, Dr. Goslar?«, fragte der Affe.
    »Untersteh dich, in diesem Ton mit mir zu reden. Du bekommst schließlich eine Menge Geld für deine Dienste«, zischte der dünne Mann.
    Paula fiel auf, dass er ganz leicht lispelte. Während die beiden Männer miteinander sprachen, versuchte sie, so weit wie möglich ihre Kräfte zu sammeln. Dazu zog sie langsam ihre Knöchel so weit sie konnte aus den Seilen, mit denen sie gefesselt waren, und bewegte vorsichtig die Beine.
    Dann streckte sie mehrmals hintereinander die Finger und ballte gleich darauf die Hände zu Fäusten, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen.
    »Na los, beeil dich«, befahl der dünne Mann. »Wenigstens hast du schon das Fenster geöffnet.«
    Als Paula das hörte, erstarrte sie. Was um alles in der Welt hatten die beiden mit ihr vor? Als der Affe sich umdrehte und auf sie zukam, schloss sie sofort die Augen. Der Affe beugte sich über sie und fing an, sie mit der flachen Hand ins Gesicht zu schlagen. Paula leistete keinen Widerstand und hielt die Augen geschlossen. Erst als die Schläge immer heftiger wurden, ließ sie ein leises Stöhnen hören und blinzelte ein wenig, bevor sie die Augen wieder ganz schloss.
    »Wach auf, du blöde Schlampe«, fauchte der Affe. »Wir haben nicht die ganze Nacht lang Zeit. Oder muss ich dir erst einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf schütten?«
    Du widerliches Schwein, dachte Paula. Gib mir die Gelegenheit dazu, und ich bringe dich um.
    Sie öffnete die Augen und starrte ihren Peiniger böse an. Er hatte buschige Augenbrauen und kleine, kalte Äuglein, in denen kein Funke von Mitgefühl zu erkennen war. Paula kamen sie wie gläserne Murmeln vor. Der Mann riss Paula die Decke weg und hob sie mit einem seiner fleischigen Arme an, um den Nachttopf unter ihr zu entfernen. Nachdem er ihn weggestellt hatte, band er Paulas Füße von der Bahre los und fesselte sie mit einem kurzen Stück Seil eng aneinander. Dasselbe machte er mit Paulas Händen. Zum Schluss zog er ihr die Leggins wieder hoch.
    »Du weißt, in welcher Reihenfolge du die Fragen zu stellen hast, Abel?«, fragte der dünne Mann. »Die richtige Reihenfolge ist entscheidend.«
    Der dünne Mann hatte Paula den Rücken zugewandt. Abermals fiel ihr sein leichtes Lispeln auf.
    »Ich weiß, was ich zu tun habe, Dr. Goslar«, knurrte der Affe gereizt.
    »Dann beeil dich. Wir müssen schnellstens von hier weg. Das Gebäude ist nicht mehr sicher«, wiederholte der dünne Mann seine Worte von vorhin.
    Als der Affe Paula packte und hochriss, konnte sie einen Augenblick lang den ganzen Raum sehen. Bis auf die Rollbahre, auf der sie gelegen hatte, und einem in die Wand eingelassenen Schrank war er völlig leer. Es gab eine Tür, die geschlossen war, und ein großes Fenster, das weit offen stand und wohl auch der Grund für die in dem Raum herrschende Kälte war. Der Affe packte Paula und warf sie sich über die Schulter, sodass sie ihm mit Brust und Kopf über den Rücken hing, während er sie mit beiden Händen an den Beinen gepackt hielt. Mit großen Schritten ging der Affe auf das offene Fenster zu. Paula schlug ihm mit ihren zusammengebundenen Fäusten auf den Rücken. Sie hoffte, seine Nieren zu treffen, aber der Affe reagierte überhaupt nicht.
    Sie hätte ebenso gut auf einen Punchingball einprügeln können.
    Als der Affe vor dem Fenster Halt machte, bekam es Paula mit der Angst zu tun.
    »Ein einziger Schrei, und ich werfe dich hinunter«, sagte er mit drohender Stimme. »Verstanden?«
    »Das wirst du mir bezahlen, du Tier.«
    »Du dumme Ziege, ich wurde schon bezahlt. Und zwar fürstlich. Und jetzt hinaus mit dir…«
    Der Affe drehte sich um, packte Paula an den Unterschenkeln und hängte sie kopfüber aus dem Fenster. Paula zwang sich, nicht laut aufzuschreien. Es war ein Albtraum. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich in einem der oberen Stockwerke eines Hochhauses befinden musste. Tief unter ihr warfen winzige Laternen ihr gespenstisches Licht auf eine menschenleere Straße. Paula drehte den Kopf und sah in einiger Entfernung einen weiteren Wolkenkratzer,
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