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Terror der Tongs

Terror der Tongs

Titel: Terror der Tongs
Autoren: Jason Dark
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Erfahrung zu haben«, meinte Dennings locker. »Und jetzt ihr beide.«
    Die Dealer grinsten breit. »Da kommst du nicht raus«, sagte einer von ihnen.
    »Wetten doch.«
    »Nein, Dennings, diesmal nicht. Du bist in der Branche zu bekannt. Es gibt jemand, der ein Kopfgeld auf dich ausgesetzt hat. Viele wollen es sich verdienen.«
    »Ihr aber nicht. Im Knast könnt ihr darüber nachdenken.«
    Sie lachten, als sie aufstanden.
    Dennings war klar, daß seine Chancen nicht zum besten standen. Um hier herauszukommen, mußte er Nerven wie Stahlseile haben. Er durfte keine Fehler machen. Wenn es dem Kapitän gelang, die Mannschaft zu alarmieren, jagten sie ihn wie einen räudigen Hund. Das hatte er schon einmal erlebt. Da war er nur mit Ach und Krach entwischt. Die Narbe des Messerstichs zog sich noch jetzt wie ein breiter Streifen über die Haut an seinem Rücken.
    »Ihr stellt euch neben ihn, Freunde. Und legt mal eure Zahnstocher ab. Ich weiß, daß ihr gut mit dem Messer seid. Das hat sich sogar bis zu uns herumgesprochen.«
    Sie griffen unter ihre Jeansjacken. Da sie mit den Klingen artistisch gut umgehen konnten, war Malcolm Dennings sehr vorsichtig und ließ sie nicht aus den Augen.
    Die Dealer schleuderten die Messer zu Boden. »Gut«, lobte Dennings, »und jetzt an die Wand. Ihr kennt das ja. Macht es wie der Schnauzbart.«
    »Klar, Bulle, klar.« Einer der beiden spitzte die Lippen zu einem Küßchen. In seinen Augen aber stand Mord.
    »An die Wand mit euch!«
    Sie gehorchten, drehten sich tänzelnd und stellten sich brav auf. Zu brav, wie der Polizist fand, das sagte er ihnen natürlich nicht. Aber er behielt sie im Auge.
    Bevor er die Tüte an sich nehmen konnte, mußte er die drei ausschalten. Dennings hatte da seine eigene Methode. Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhten bei manchen das Denkvermögen, wie alte Lehrer des öfteren zu sagen pflegten.
    Er griff zu härteren Attacken. Der Kapitän sackte zusammen, als ihn der Waffenlauf im Nacken traf. Mit den Handflächen rutschte er noch an der Wand entlang, als wollte er sich daran festhalten. Das schaffte er nicht. Vor Dennings Füßen rollte er sich ein.
    Einer der Dealer drehte den Kopf. »Schlag nur nicht so fest, Bulle. Wir werden noch gebraucht.«
    »Ja, im Knast!« Dennings holte aus.
    Der Mulatte verkrampfte und faltete sich zusammen. Sein Kumpan hatte Schweißperlen auf der Stirn. Die Haltung hatte er nicht verändert, noch immer stand er auf dem Fleck und starrte auf seinen Freund.
    »Na, Benny, jetzt bist du dran.«
    »Dennings, du bist eine Drecksau.«
    Der Agent kannte diesen Ton. »Weiß ich. Und manchmal muß man das auch sein. Wenn ich mir das Heroin ansehe und bedenke, wie viele Leute ihr damit zu Krüppeln macht, bin ich gern eine Drecksau, weißt du…«
    Er hatte zuschlagen wollen, aber etwas warnte ihn. Es war nicht sein Instinkt, und auch Benny rührte sich nicht. Dafür spürte er den Luftzug, der über seinen Nacken strich.
    Von der Tür kam er.
    Plötzlich war die kalte Flaut da. Dennings mußte sich innerhalb einer Sekunde entscheiden.
    Es war eine zu lange Zeitspanne.
    Der Schatten hatte ihn genau in dem Augenblick erreicht, als sich Dennings umdrehte. Auch der Revolver in seiner Faust machte die Bewegung mit, aber der Mann kam nicht dazu, abzudrücken, denn im Raum stand der Tod.
    Eine unheimliche Gestalt, gekleidet in ein dunkles Blau, mit einem ebenfalls dunklen Gesicht und zwei Totenschädeln als Augen. Der andere war bewaffnet.
    Ein langer messerartiger Gegenstand, schon ein kleines Schwert, und es steckte zwischen seinen Lippen. Als der Kerl den Mund öffnete, fiel es hervor und mit dem Griff in seine auffangbereite Hand, die sich bereits in einer Drehbewegung befand.
    Malcolm Dennings spürte noch das Reißen an seiner Kehle, den kurzen mörderischen Schmerz, dann kam die Dunkelheit wie ein finsterer Blitzschlag über ihn, und einen Augenblick später war alles vorbei. Kali würde das erste Glied ihrer neuen Kette bekommen…
    ***
    Benny stand an der Wand.
    Dabei hatte er das Gefühl, ein Eiskeller zu sein. Er traute sich zwar nicht, sich herumzudrehen, aber er schielte zwischen seine Achsel hindurch und sah das Schreckliche.
    Der Mulatte kam aus der Szene. Er war abgebrüht, hart, rücksichtslos, aber was man ihm da zu sehen gab, ließ seinen Magen revoltieren. Zudem ging alles blitzschnell, so daß er schon glaubte, einen Traum zu erleben. Er hörte noch Schritte, das Zuklappen der Tür, dann war der Killer wie ein Spuk
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