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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
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der unter Quarantäne gestellten Seuchengebiete, das Niederbrennen ganzer Dörfer und die rücksichtslose Tötung aller Affen und Menschen, die aus dem Sperrgebiet herauszukommen versuchten. Kira wußte, daß diese Maßnahmen notwendig waren, wenn sie auch ihr Mitgefühl für die Betroffenen herausforderten. Sie nickte und wollte etwas über die Notwendigkeit sagen, das Problem der Seuchenbekämpfung zu überdenken und neue Ansätze zu entwickeln, doch ehe sie damit anfangen konnte, wurde an die Tür geklopft.
    »Herein!« sagte Leander.
    Die Tür ging auf, und ein junger Arzt erschien in der Öffnung, Dr. Stole, der zu Leanders persönlichem Stab gehörte. Das war eine Praxis, die Kira insgeheim mißbilligte. Ständig zog Leander die besten der neuen Ärzte an sich und ließ sie seine Verwaltungsarbeit tun, während der Krankenhausdienst und die Operationen den weniger qualifizierten Kräften blieben.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Direktor«, sagte Dr. Stole. »Da ist ein Neuankömmling, ein Doktor Adrian. Er sagt, Doktor Kira erwarte ihn bereits.«
    »Sehr gut, danke, Stole«, sagte Leander. Er wußte nichts von der Sache, wollte sich aber für den Fall, daß die Ankunft dieses Dr. Adrian angekündigt worden war, keine Blöße geben. So begnügte er sich mit einem forschenden Blick in Kiras Gesicht.
    »Das ist ein Kollege aus der Provinz, der hier in der Chirurgie hospitieren möchte, um seine Kenntnisse zu erweitern«, sagte sie. »Nun, dann sollte ich gehen und ihm sein Quartier zeigen. Es tut mir leid, daß ich gehen muß, Direktor. Ich danke Ihnen für den schönen Abend.«
    Kira stand auf, schenkte ihm ein Lächeln und folgte Dr. Stole hinaus. Leander blieb stirnrunzelnd und nachdenklich zurück.
    Am Eingangstor wartete der Karren mit Burke und Galen. Noch ein zweiter Mensch stand dort, ein zum Krankenhauspersonal zählender Sklave namens Travin, ein Mann mittleren Alters. Kira erwiderte seinen Gruß mit einem Kopfnicken und trat an den Karren heran. Jetzt erst wurde Galen auf sie aufmerksam. »Ah, Doktor Kira!« rief er. »Ich bedaure, daß es so spät geworden ist. Wir hatten einen Unfall. Einer meiner Diener wurde verletzt.«
    Galen hob die Plane ein wenig, so daß Kira den Verletzten sehen konnte. Sie warf nur einen flüchtigen Blick unter die Zeltbahn und verwünschte sich im stillen, daß sie eingewilligt hatte, Galen zu helfen. Nun, da es soweit war, kehrte die Angst vor Entdeckung verstärkt zurück. »Gut, Doktor Adrian«, sagte sie so ruhig und geschäftsmäßig sie konnte, »dann wollen wir sehen, was wir für Sie tun können. Travin, du faßt mit an und bringst die beiden in der Menschenbaracke unter.« Darauf wandte sie sich lächelnd Galen zu und nickte, befriedigt. »Nun kommen Sie, Doktor Adrian, ich werde Ihnen Ihr Zimmer zeigen.«
    Während Travin und Burke die Bahre mit dem Verletzten zur Menschenbaracke des Krankenhauses trugen, die am Rand des Komplexes stand, ging Galen mit Kira zum Hauptgebäude hinüber.
    Keiner von ihnen sah Leander am Fenster stehen und mit steinerner Miene auf die Vorgänge im Hof hinabblicken. Zum erstenmal seit langem waren seine Gedanken gründlich verwirrt, und sein sonst so unerschütterliches Selbstvertrauen zeigte Risse. Hätte Kira nicht Dr. Stole beauftragen können, den hospitierenden Arzt zu seinem Quartier zu bringen? Warum hatte Kira die Gelegenheit wahrgenommen, ihn zu verlassen? Leander stieß den Atem mit einem lauten Seufzer aus. Er wußte nicht, was sie zu ihrer Handlungsweise bewogen hatte, war aber entschlossen, die Antwort darauf zu finden. Der Vorsatz deckte seine Sorge mit erneutem Selbstbewußtsein zu, und erleichtert wandte er sich vom Fenster ab.
    Unterdessen hatte Travin die Menschenbaracke erreicht und stellte die Bahre vor dem Eingang ab. Die zwei Neuankömmlinge, der Gesunde und der Kranke, waren ihm nicht geheuer. Er mißtraute jedem, den er nicht kannte und der seine Autorität unter den übrigen Menschen bedrohen könnte. Bevor er die Tür öffnete, sagte er unfreundlich: »Ich will lieber gar nicht erst fragen, wie dein Freund hier zu einer Kugel gekommen ist. Dein Affenfreund sagte, er hätte auf der Landstraße einen Unfall gehabt. Muß ein komischer Unfall gewesen sein.«
    Burke blickte ihm ruhig in die Augen. »Ich bin froh, daß du nicht nach der Kugel fragen willst«, sagte er. »Tragen wir ihn also hinein.«
    Travin machte ein Gesicht, als wollte er etwas erwidern, doch dann verzichtete er darauf und bückte sich, um die
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