Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
Vom Netzwerk:
zuckte nur mit der Schulter.
    Unterdessen hatte Galen sich hinter dem Reiter aus dem Buschwerk gelöst, war mit zwei langen Sätzen bei ihm und zog ihn rücklings aus dem Sattel, ehe der Gorilla wußte, wie ihm geschah. Burke sprang hinzu und schlug dem benommen am Boden Liegenden den Gewehrkolben über den Schädel, darauf leerte er das Magazin und warf die Waffe in die Büsche. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß der Polizist bewußtlos war, trat er auf den entsetzten Karrenlenker zu. »Du bist kein Sklave mehr«, sagte er. »Du bist ein freier Mann. Mach dich auf, und du wirst finden, daß es Orte gibt, wo du ein freies Leben führen kannst, unbehelligt von den Affen. Aber hier solltest du nicht bleiben.«
    »Sie werden mich jagen und einfangen«, sagte der Mann voll Angst. »Weißt du nicht, was sie mit entlaufenen Sklaven machen?«
    »Tu, was du willst«, sagte Burke seufzend. »Ich meinte es gut mit dir, aber wenn dir dieses Leben gefällt – desto besser. Nun komm 'runter, denn das Pferd und den Karren brauchen wir.«
    Er und Galen sahen dem Mann schweigend nach, als er wie vom Teufel gejagt die Landstraße davonlief, zurück in die Richtung, aus der er gekommen war. »Vielleicht ist es doch so, wie unsere Schulbücher sagen«, meinte Galen, als der Mann außer Sicht gekommen war. »Daß manche Lebewesen – wie etwa Menschen – die Freiheit nicht verdienen, weil sie nichts damit anzufangen wissen und um ihretwillen nichts riskieren wollen.«
    »Es hat wirklich den Anschein, als hätten die meisten Menschen verlernt, für ihre Freiheit zu kämpfen«, meinte Burke. »Aber das ist vielleicht nicht ihr Fehler. Außerdem hat jeder die Freiheit verdient. Sie ist ein unveräußerliches Recht.«
    »Ein was?« fragte Galen.
    »Ein Recht, das vor langer Zeit verkündet wurde, Galen«, sagte Burke. »Ein Dokument, das im Durcheinander verlorengegangen zu sein scheint.«
    Sie gingen zu den Büschen am Straßenrand, nahmen Virdons Bahre auf und hoben sie auf den Karren, nachdem sie dort Platz gemacht hatten. Sie deckten den Verwundeten mit einer Plane zu, dann kletterten sie auf das Sitzbrett am Vorderende des Karrens, und Burke ergriff die Zügel. Das Pferd zog an, und knarrend setzte sich das ungefüge Fahrzeug in Bewegung.
     
    Weicher Kerzenschein erhellte den Raum. Die Vorhänge waren zurückgezogen, und von der anderen Seite des Hofs leuchteten die hellgelben Punkte anderer Lichter herüber. In seiner Wohnung saßen der Direktor und Kira beim Abendessen. Sie schien bedrückt und geistesabwesend, und er hatte Mühe, das Gespräch in Gang zu halten.
    »Mein Gemüseeintopf scheint Sie nicht zu begeistern«, sagte er. »Habe ich zuviel Gewürz hineingetan?«
    Kira blickte auf, verlegen über ihre so offensichtliche Unaufmerksamkeit. »Er schmeckt köstlich«, sagte sie. »Wirklich. Nur bin ich heute nicht sehr hungrig.«
    Leander begriff, daß sie von ernsten Sorgen bedrückt wurde; von ihrer gewohnten Munterkeit war nichts zu spüren. »Was haben Sie, Kira?« fragte er. »Es kann doch nicht wegen des Patienten sein, der Ihnen heute gestorben ist?«
    »Nein«, sagte Kira, »darüber bin ich hinweg. Ich werde morgen früh den Bericht schreiben, dann haben Sie ihn am Mittag.«
    »Nein, nein«, sagte Leander abwinkend. »Es geht mir überhaupt nicht um den Bericht. Aber wenn es nicht der Todesfall ist, dann muß es irgendwelche anderen Probleme geben, die Ihnen Sorge bereiten.«
    »Ich dachte an diesen Hausdiener, den wir wegen Ungehorsams ins Umerziehungslager geschickt haben. Ich frage mich, ob es wirklich notwendig war, ihn so streng zu behandeln.«
    Leander lächelte, erleichtert über die Entdeckung, daß die Sache so einfach war. Er hatte befürchtet, Kira sei seiner überdrüssig. »Er hatte die Lektion nötig; sein Benehmen war skandalös. Wohin kämen wir, wenn jeder Haussklave sich ungestraft wie ein wildes Tier benehmen könnte?«
    Kira stocherte in ihrem Essen, dann sagte sie zögernd: »Aber sind Menschen nichts als Tiere?«
    »Bestenfalls sind sie nützliche Tiere. Schlimmstenfalls sind sie Träger von Haß und Zerstörung.«
    »In diesem Fall wäre es unsere Pflicht, sie auszulöschen, nicht wahr?«
    Leander nickte. »Selbstverständlich. Solche vom Haß vergifteten Exemplare müssen ausgerottet werden wie eine Seuche.«
    Kira fühlte sich von dem Vergleich unangenehm berührt, denn er erinnerte sie an die einzige Methode zur Seucheneindämmung, die der Affengesellschaft bekannt war: die Abriegelung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher