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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
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eingebildete, verwöhnte Diener eines ranghohen Affen, der ein bequemes, gutes Leben gewohnt war, während Travin und die anderen als elende Sklaven dahinvegetierten. Da sie weitgehend seiner wahren Natur entsprach, spielte er die Rolle gut, doch nun begann er zu ahnen, daß er mit seinen herausfordernden Reden weiter ging, als für seine Gesundheit gut sein mochte. »Aber lassen wir das«, sagte er einlenkend. »Attilas Hunnen ging es wahrscheinlich auch nicht besser. All dieser Paprika mußte ja irgendwas zudecken.«
    Das Mädchen kam an den Tisch und verteilte Brot. Keiner schenkte ihr Beachtung, aber als sie Burke ein Stück Brot hinlegte, lächelte er zu ihr auf und sagte: »Danke. Wie heißt du?«
    Sie ging rasch weiter, als ob sie nichts gehört hätte. Burke blickte umher und fühlte plötzlich die feindselige Atmosphäre. Im nächsten Augenblick hieb Travins Faust krachend auf den Tisch, daß die Teller hüpften. »Sprich nicht zu ihr!« brüllte er mit zornrotem Gesicht.
    »Beinahe hättest du mein Essen verschüttet«, sagte Burke. »Das wäre eine Schande gewesen. Dann wären alle die Schaben und Käfer am Boden zugrunde gegangen.«
    Travins Hand schoß über den Tisch, packte Burke vor der Brust und riß ihn mit unglaublicher Kraft von der Bank. »Hast du mich gehört, Dummkopf?« brüllte Travin, der den Astronauten so weit über den Tisch gezogen hatte, daß ihre Gesichter kaum zehn Zentimeter auseinander waren.
    »Ich habe dich gehört«, sagte Burke leise. »Ich fragte sie nur nach ihrem Namen.«
    Travin hielt ihn noch einen Augenblick fest, das Gesicht dunkel vor Wut. Dann entließ er ihn mit einem Stoß vor die Brust, der Burke beinahe rücklings über die Sitzbank geworfen hätte, atmete langsam aus und setzte sich wieder. »Sie hat keinen Namen«, sagte er durch zusammengebissene Zähne.
    Burke brachte seine Kleider in Ordnung und blickte ruhig in Travins Gesicht. Nachdem er kurz überlegt hatte, sagte er in freundlichem, versöhnlichem Ton: »Aber das gibt es doch nicht. Jeder hat einen Namen. Das ist eine Tradition unter uns und hat den Zweck, Verwechslungen zu vermeiden.«
    Travin sah aus, als wolle er sich auf ihn stürzen, aber Burkes unerschütterliche Ruhe oder der Gedanke an Dr. Adrian hinderten ihn daran. »Der Name wurde ihr genommen«, sagte er verdrießlich. »Sie ist niemand.«
    Burke blickte zur Decke auf und schüttelte seufzend den Kopf. »Der Name wurde ihr genommen? Was hat sie getan?«
    Travin warf Burke einen düster drohenden Blick zu, sagte aber nichts mehr. Sekunden später schob er den Teller fort, stand auf und verließ grußlos den Tisch. Sobald er draußen war, räusperte sich einer der anderen Männer und sagte:
    »Das Mädchen ist seine Tochter.«
    »Was? Nicht möglich!« sagte Burke verblüfft, aber niemand ging darauf ein. Es gab kein weiteres Gespräch. Der Mann, der ihm die Auskunft gegeben hatte, saß wieder über seinen Teller gebeugt, und auch von den anderen schien keiner geneigt, mit dem Fremden zu reden.
    Ein paar Stunden später, als die Bediensteten Tische und Bänke im Gemeinschaftsraum zusammengeschoben hatten, um in ihre Decken gerollt darauf zu schlafen, kam auf leisen Sohlen eine Gestalt herein, nicht viel mehr als ein undeutlicher Schatten in der Dunkelheit, die von einer flackernden Laterne im benachbarten Küchenbereich nur notdürftig aufgehellt wurde. Travin, denn er war es, der sich verstohlen zwischen den Schlafenden bewegte, vergewisserte sich, daß Burke unter ihnen war und fest schlief. Dann verließ er den Raum und ging durch den engen Korridor zu seiner eigenen Kammer, in der Virdon schlief.
    Travin trat ein, schloß die Tür hinter sich und zündete eine Kerze an, die er in einen Wandhalter steckte. Dann setzte er sich auf den einzigen Stuhl und starrte lange in Gedanken versunken auf den unruhig schlummernden Kranken. Endlich erhob er sich und trat ans Bett. Nachdem er abermals längere Zeit auf Virdon herabgestarrt hatte, begann er mit geschickten und schnellen Fingern die Kleidung des Kranken zu durchsuchen.
    Virdon erwachte aus unruhigem, fieberndem Schlummer, fühlte einen fremden Arm an seiner Seite und hielt ihn fest. »Was ist?« murmelte er, durch halbgeschlossene Lider ins Kerzenlicht blinzelnd. »Wer bist du? Was machst du hier?«
    Travin überwand die aufkommende Panik, indem er sich sagte, daß Virdon ihn nicht kenne und wahrscheinlich vom Fieberdelirium verwirrt sei. Er zwang sich zur Ruhe und sagte mit fester Stimme: »Man
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