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Terra Prima

Terra Prima

Titel: Terra Prima
Autoren: Jo Zybell
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Sol-Systems, auf dem verbotenen Planeten Terra Prima, dort schlug das Herz der Republik.
    Mit acht Prozent Lichtgeschwindigkeit raste die LAURIN diesem Herz der Republik entgegen. Zu den siebenunddreißig Ortungsreflexen im Sichtfeld hatten sich schon wieder drei neue gesellt.
    Yaku Tellim beugte den Arm zur linken Schulter hinauf und streichelte den Kopf seines Raben. »Dann sind die Fronten ja klar«, brach er endlich das Schweigen. »Allerdings habe ich ein Problem damit, meine eigene Entscheidung den fast zweihundert Kolonisten an Bord aufs Auge zu drücken. Diese Leute wollen leben, sie wollen weg hier, und sie haben allen Grund dazu.«
    »Diese Leute gehen mir am Arsch vorbei«, sagte Plutejo leise. »Nur …« Aus zu Schlitzen verengten Augen belauerte er die Ortungsreflexe im Sichtfeld. »… vielleicht verrecken wir in diesem verfluchten System. Und wer erzählt der Republik dann, was aus uns geworden ist? Wer erzählt der Republik, welches Schicksal ihre sogenannten Höchstgeehrten erwartet?«
    Yaku musterte den Neunzehnjährigen von der Seite. Eine Kindheit und eine Jugend unter dem Eis von Genna hatten ihn hart gemacht. Wie sollte er so etwas wie Erbarmen oder Mitleid empfinden können? Lebensumstände wie die in den Biosphären auf dem Neptunmond mußten einem wie Plutejo Tigern als Luxus erscheinen.
    »Sie wollen mich .« Überrascht blickten alle zu Heinrich. »Ich kann es nicht begründen«, sagte der blaue Kunstmensch. »Es ist nur – der Ausdruck mag Ihnen aus meinem Munde seltsam vorkommen – es ist nur ein unbestimmtes Gefühl: Sie wollen in erster Linie mich.«
    »Ich weiß gar nicht, warum Sie sich so viele Gedanken machen, meine Herren.« Die fast zwei Meter große und dreieinhalb Zentner schwere Donna Kyrilla versuchte zu lächeln, brachte aber nicht mehr als ein Zähnefletschen zustande. »Sie glauben doch nicht im Ernst, daß es sich bei dem Gesindel von Triton wirklich um Nachkommen von Höchstgeehrten handelt?« Sie beugte sich zu dem nägelkauenden DuBonheur hinunter. »Ausgeschlossen! Hörst du, Biggy? Wir haben es hier wohl mit irgendwelchen speziellen Sicherheitsmaßnahmen zu tun. Begib dich in die Obhut der LAURIN, Biggy. Das Schiff wird dich wohlbehalten in dein Quartier auf Terra Prima bringen, glaube mir!«
    »Ich weiß nicht, ich weiß wirklich nicht …« Der hünenhafte Wissenschaftler hielt sich den Schädel. »Ich glaube, ich will nach Hause, ich glaube, ich will zurück nach Fat Wyoming …«
    »Zuerst einmal brauchst du ein Beruhigungsmittel.« Sie warf besorgte Blicke nach allen Richtungen, während sie DuBonheur aus dem Sessel zog. »Komm, Biggy. Ich bringe dich in deine Suite.«
    Die Männer sahen dem voluminösen Paar hinterher, bis das Schott sich hinter ihm schloß. Plutejo zischte einen Fluch. Nigeryan schüttelte den Kopf. »Hat der Mann nicht einen Quantenkernprozessor gegen Roboter-Eigensinn ausgebrütet? Gegen eigensinnige Frauen scheint er kein Programm drauf zu haben.«
    »Dagegen ist auch kein Kraut gewachsen«, sagte Yaku.
    Sonst hatte keiner Lust, den Auftritt der Bordärztin zu kommentieren. Wichtigeres brannte ihnen unter den Nägeln. »Hören Sie zu«, sagte Yaku. »Ich schlage Ihnen folgendes vor …«
    Wie immer, wenn es ernst wurde, verzichtete Yaku auf viele Worte. Knapp und präzise formulierte der alte Reeder von Doxa IV seinen Vorschlag. Alle Anwesenden erklärten sich einverstanden.
    Sibyrian Cludwich stieg schließlich auf den Kommandostand zu Tartagnant und Heinrich, nachdem der Kommunikator auf Ebene II die Verbindung zur LAURIN hergestellt hatte. Die Gesichtszüge der Generalin gewannen Konturen im Sichtfeld. »Zwei Minuten vor Ablauf des Ultimatums«, sagte sie kühl. »Sie lieben es spannend, wie mir scheint, Primoberst Cludwich.«
    Im Sichtfeld wechselte der Fokus. Man sah auf einmal drei Gestalten mit gesenkten Köpfen am Boden knien – Bergen, der Junge und Venus Tigern. Drei Männer drückten ihnen Fauststrahlerläufe in die Nacken. »Ihre Komplizen haben die Spannung sehr genossen.« Die Ferròn lächelte kalt.
    »Verfluchtes …« An Yaku vorbei wollte Plutejo zum Kommandostand stürmen. Der Weißhaarige fuhr herum, hielt ihn fest und blitzte ihn aus seinem rechten Auge an. Plutejo hielt still. »Beim Dreckseis von Genna, dafür wird sie bezahlen«, zischte er leise, und niemand außer Yaku hörte es.
    »Wir akzeptieren Ihre Forderung, General Ferròn«, sagte Cludwich hölzern. »Allerdings nur zu folgenden Bedingungen: Plutejo
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