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Terra Prima

Terra Prima

Titel: Terra Prima
Autoren: Jo Zybell
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Tigern, Dr. Gender DuBonheur und ich kommen mit zwei Sparklancern in Ihr Schiff. Danach kann Rotman Bergen die LAURIN verlassen und an Bord der WYOMING gehen. Sobald er hier eingetroffen ist, werden Bergens Roboter und Yakubar Tellim zu Ihnen an Bord kommen. Außerdem garantieren Sie freien Abzug aus dem Sol-System für die WYOMING …«
     
    *
     
    Alban und Urban schaukelten hinter ihrem Eidherren und seiner Geliebten her. Manchmal schwankte DuBonheur, manchmal raufte er sich das Haar, und manchmal schluchzte er und klammerte sich an Donna Kyrilla, als suche er Halt.
    »Es scheint ihm nicht gutzugehen«, flüsterte Alban seinem jüngeren Zwillingsbruder zu. »Es geht ihm extragalaktisch übel, würde ich sagen«, raunte Urban zurück.
    Die meiste Zeit seit dem Start der WYOMING von Triton hatten sie außerhalb der Kommandozentrale vor deren Schott auf ihren Chef gewartet. Entgegen ihrer früheren Gewohnheit, den Doktor niemals aus den Augen zu lassen, war dieser doch so wesentliche Teil ihres Jobs in letzter Zeit unmerklich in die Hände der Bordärztin übergegangen. So wußten die Zwillinge nur bruchstückhaft, was sich innerhalb der Zentrale abgespielt hatte.
    Auf dem Weg zur Privatsuite des Doktors lauschten sie daher neugierig auf das Getuschel des Paares vor ihnen. Leider sprachen die Ärztin und DuBonheur sehr leise. Aber den einen oder anderen Brocken bekamen die Brüder dennoch mit.
    »Ich weiß wirklich nicht, Zuckerchen«, sagte der Doktor, »ich glaube, ich sollte zurück nach …«
    »Schon gut, Biggy, reg dich nicht auf.« Donna Kyrilla kraulte seinen Nacken, während sie den einen Zentner Schwereren gleichzeitig zu stützen suchte.
    »Nein, ehrlich, das alles hier enttäuscht mich so dermaßen … ich will nur noch nach Hause, weißt du? Ich will nur noch zurück nach Fat Wyoming …«
    »Ich verstehe dich doch, Biggy!« Vor dem Schott zur Suite hielten sie an. »Aber du nimmst das alles viel zu schwer.« Dr. Kyrilla legte ihre Hand auf den Sensor. »Vielleicht gehört das alles ja irgendwie zum Begrüßungszeremoniell, wer weiß das denn so genau?« Die beiden Schottflügel glitten in die Wand. »Vielleicht haben sie selbst hier, im Zentrum der Republik, manchmal organisatorische Schwierigkeiten …« Sie schob ihn ins Foyer der Luxussuite. »Sicher ist: Du hast einen Platz auf Terra Prima, der steht dir zu. Der P.O.L. hat dich mit der Höchsten Ehre ausgezeichnet! Du hast eine bahnbrechende Erfindung gemacht! Vergiß das nicht! Also kehrst du nicht um, sondern fliegst nach Terra Prima. Das ist doch klar.«
    »Meinst du wirklich, mein Zuckerbröckchen …?«
    Nicht wie ein Genie, sondern wie ein Riesenbaby kam den Zwillingen ihr Chef vor. Alban runzelte die Stirn und sah Urban an. Urban runzelte die Stirn und sah Alban an. Sie begriffen nicht wirklich, was vor sich ging, sie ahnten nur diffus, daß die schwierigen Zeiten noch lange nicht ausgestanden waren.
    »Er ist durcheinander.« Donna Kyrilla wandte sich nach den Leibwächtern um. »Er ist schon wieder richtig durcheinander, merkt ihr das?« Beide nickten. Donna Kyrilla schloß das Schott, schob ihren Geliebten durch das Foyer in den Salon und durch den Salon in seinen Schlafraum. »Wartet hier. Und laßt niemanden hinein, hört ihr?« Die Zwillinge nickten. »Sucht schon mal seine Sachen zusammen, aber nur die unentbehrlichen – Entwürfe, Notizen, Dateien, wissenschaftliche Arbeiten und so. Und bringt sie in einen Sparklancer.«
    Wieder nickten die Zwillinge. Die Luke zum Schlafraum schloß sich. »Ich habe kein gutes Gefühl«, sagte Alban.
    »Ich muß gleich kotzen«, sagte Urban.
    Hinter dem Schott aber drängte Donna Kyrilla den Höchstgeehrten zu seinem Bett. Als er endlich flach lag, band sie ihm den Oberarm ab und stach eine Spritze in seine Ellenbeugenvene. »Du wirst auf keinen Fall zurück nach Fat Wyoming fliegen«, sagte sie, während sie ihm eine gelbliche Flüssigkeit in seine Vene drückte.
    »Selbstverständlich nicht, Zuckerchen …« Er schlief schon, als sie ihm das Betäubungsmittel noch nicht einmal zur Hälfte gespritzt hatte. Anschließend suchte sie sämtliche persönliche Aufzeichnungen des Höchstgeehrten aus allen Schränken und Regalen zusammen und packte sie in einen kleinen Koffer. Von DuBonheurs privater Schnittstelle aus stellte sie eine Verbindung zum Bordhirn her. So gründlich hatte sich die Bordärztin in das Leben des Wissenschaftlers eingeschlichen, daß sie sogar seinen Zugangscode kannte.
    Viel Zeit
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