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Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
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den großen Dingen haben.«
    »Dieser Murphy war aber selbst drauf und hatte nur sehr geringe Mengen Heroin dabei.«
    »Vielleicht hat er den Rest irgendwo versteckt.« Parker winkt ungeduldig ab. »Gehen Sie jetzt, Mann. Ich muss mit dem Police Department reden. Das ist jetzt deren Sache.«
    »Wer hat denn da gerade angerufen?«, frage ich, während ich mich aus dem Sessel vor Parkers Schreibtisch erhebe. »Ein waschechter Mafiaboss? Etwa Tony Soprano?«
    »Unsinn! Versuchen Sie nicht mich zu verarschen, Fanlay! Die schicken immer einen Handlanger vor. Klang nach einem alten Knacker.«
    Er wählt die Nummer des San Francisco Police Departments. »Jedenfalls haben wir jetzt Klarheit bezüglich des Motivs.«
    Rachel sitzt rauchend im Überwachungsraum. Paul Medeski lehnt mit einer Tasse Kaffee und einem üppigen Sandwich an der Wand.
    »Das war ja ein dicker Hund!«, begrüßt er mich. »Die Polizei war hier und hat Kopien unserer Aufnahmen mitgenommen. Ist aber nicht viel drauf.«
    Das wundert mich nicht. Marc hat nicht manuell reagieren können, weil er mit mir am Ort des Geschehens war. Verfluchter Personalmangel!
    Auf einem der Bildschirme sehe ich die Spurensicherung der Polizei bei ihrer Arbeit. Ein Teil der Mall ist abgesperrt. Gestalten in weißer Schutzkleidung kriechen auf dem Boden herum.
    Rachel zerquetscht ihre Zigarettenkippe im Aschenbecher, betrachtet sie eine Weile, als handele es sich um ein besonders ekeliges Insekt, um dann umgehend eine neue Filterlose aus der Packung zu fingern.
    »Ich habe Marc nach seiner Zeugenaussage nach Hause geschickt«, bemerkt sie trocken. »Er sah aus, als hätte er ein Schwein mit bloßen Händen geschlachtet.«
    »Parker hat einen Anruf von der Drogenmafia erhalten.«
    Rachel und Paul starren mich neugierig an.
    »Sie sollen den Typen erschossen haben, weil er auf dem Flughafen gedealt hat. Die Mafia duldet keine Konkurrenz. Außerdem gäbe es Absprachen, dass hier nicht mit Drogen gehandelt wird.«
    Rachel nimmt einen so tiefen Zug von ihrer Zigarette, dass die Spitze hellorange aufglüht. »Mit wem sollen solche Absprachen getroffen worden sein?«, fragt sie. »Mit Parker, der Polizei oder wem?«
    »Keine Ahnung.« Ich zucke mit den Schultern. »Wohl kaum mit Parker.«
    »Mit dem Drogendezernat«, gibt Paul Medeski kund. »So was kann ich mir schon vorstellen.«
    »Dreh mal ’ne Runde«, fordere ich Medeski auf. »Wir müssen zeigen, dass es uns noch gibt. Vergiss Dienstwaffe und Funkgerät nicht.«
    Er macht sich auf den Weg.
    »Willst du nicht auch nach Hause, Boss?«, fragt Rachel. »Ich glaube kaum, dass heute noch einer bei uns erschossen wird.«
    »Okay, ich verschwinde für ein paar Stunden«, sage ich und überlege, dass wir es ohnehin kaum verhindern könnten.
    Wir sind die Zivilen vor den Monitoren. Die Stofftieraufsammler. Irgendwann wird man uns wegrationalisieren.

Hazel Oldham
    Joseph Ketou ruft an.
    Er spricht leise. Das bedeutet, dass er sich in der Nähe des Sensenmannes oder seiner Kollegen befindet und nur sehr wenig Zeit hat.
    »Wie geht es ihm?«, frage ich.
    »Er hat gelacht und behauptet, niemand würde es wagen, über ihn zu richten. Unsere Arbeit sei umsonst.« Josephs Stimme verändert sich kaum. Doch ich bemerke den Hass, den mühsam unterdrückten Zorn in seiner Stimme. In den letzten Monaten haben wir häufig miteinander telefoniert.
    Dabei hat er geweint und manchmal vor ohnmächtiger Wut geschrien.
    Die letzten Jahre hat er mit Lernen verbracht.
    Für die Zukunft seines Landes, wie er betonte. Aber auch für seine Rache.
    Jetzt muss er sich nur noch ein wenig beherrschen, denn wir sind beinahe am Ziel.
    Joseph Ketou ist nur wenige Meilen von mir entfernt. Er hält sich einem ruhig gelegenen Haus außerhalb San Franciscos auf. Es wurde von einem Strohmann für ein Jahr gemietet und war in den letzten Tagen die Basis für Joseph und seine zwei Kollegen.
    Jetzt ist der Sensenmann bei ihnen.
    Und der hat gelacht und sie verhöhnt!
    »Kannst du dich noch beherrschen?«, frage ich mit sanfter Stimme.
    »Ich halte mein Versprechen«, erwidert Joseph.
    »Danke, mein Freund.«
    Er unterbricht die Verbindung.
    Ich blicke durch das Fenster auf den Swimmingpool des Hotels.
    Zwei kleine Mädchen planschen dort übermütig. Ihre Mutter liegt mit einer Zeitschrift unter einem Sonnenschirm. Immer wieder sieht sie von ihrer Lektüre auf und versichert sich, dass mit den Kindern alles in Ordnung ist.
    Ich habe versucht, Gloria zu beschützen. Oh ja,
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