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Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
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Lauf eines Maschinengewehrs.
    Ich weiß nicht, ob die Besatzung noch einen letzten Rest von Respekt für meinen Arztkittel und das rote Kreuz auf unserem Geländewagen hatte ... Aber sie gab keinen Schuss ab.
    Sie  drehten ein paar Runden über unseren Köpfen und ließen das Heck hin und her pendeln, ehe sie abdrehten.
    Ein Abschiedsgruß.
    Heute weiß ich, was er bedeuten sollte:
    Bis bald!

Vanessa Tyler
    Der alte Ben Paice ist pünktlich.
    Wir treffen uns im Schatten des Turms der Dolores Park Church. Es ist ein sonniger Tag. Viele Menschen sind unterwegs. Das ist gut. Immer in der Herde untertauchen.
    Ich hatte genügend Zeit, um mich zu verändern.
    Schulterlange Haare in der Farbe reifen Weizens, Tönungscreme auf Gesicht und Händen. Lässige Jeans, weißes Sweatshirt, hellblaues Jäckchen. Sonnenbrille.
    Typisch Westküste.
    Ohne die künstlichen Fettpolster könnte ich eine von denen sein, die Blattsalat zu ihrer bevorzugten Speise erkoren haben, aber in Wirklichkeit ist mein Aussehen das Ergebnis permanenten Trainings.
    Und damit meine ich nicht etwas, wie das Abstrampeln von Cellulitis geplagten Hausfrauen auf Laufbändern im Fitnesscenter.
    Ben überreicht mir eine graue Shoppingtasche. Ich öffne den Reißverschluss und werfe einen Blick hinein.
    Drei flache Behälter aus Leichtmetall. Jeder nicht größer als eine Zigarettenschachtel. Beigefarbene Lackierung ohne Beschriftung. Spezialanfertigung. Die notwendigen Extras sind auch vorhanden.
    Ben hat einen Vorschuss für seine Bemühungen erhalten. Ich frage mich, ob er es wagt, nach dem Rest zu fragen.
    Dieser alte Mann vor mir hat nichts mehr mit dem Ben jener Tage gemein, als er sich weltweit darum kümmerte, dass die Geschäfte des Konzerns reibungslos über die Bühne gingen. Es ist nichts mehr von der Autorität vorhanden, die er einst ausstrahlte. Seine Augen flackern, und er kann die Füße einfach nicht still halten.
    Er wippt auf der Stelle.
    Einst verhandelte er mit Militärs und Diktatoren. Heute wird er kaum noch das Wasser halten können.
    Ich weiß, dass er um Geld spielt. Poker, Black Jack und Pferdewetten.
    Und zumeist verliert. Mittlerweile ist er hoch verschuldet.
    Er ist nie in einem normalen Leben angekommen.
    »Äh, Vanessa ...«, setzt er an.
    Er wagt es also doch. Obwohl sich Murphy – der von ihm empfohlene Murphy – als Totalausfall erwiesen hat.
    »Das Geld ... Ich will ja nicht drängen.« Er schluckt vernehmlich.
    Ich lächele. »Hast du es denn verdient?«
    »Du meinst wegen ... Murphy?«
    Ich sehe ihn nur an. Mein Lächeln gefriert.
    »Weißt du«, fährt er fort. »Ich habe die Sache hingebogen.«
    »So?«, mache ich.
    »Ja, ich habe den Boss der TSA, einen gewissen Duane Parker, angerufen.«
    Mein Lächeln verschwindet ganz. »Und was hast du ihm gesagt?«
    »Es ... Es war eine gute Idee.« Er entblößt seine makellosen dritten Zähne, und ich verspüre den Drang, sie ihm einzuschlagen.
    »Was war eine gute Idee, Ben?«
    »Nun ... Ich habe mich als Informant der Drogenmafia ausgegeben und ihm gesagt, dass Murphy aus dem Verkehr gezogen wurde. Weil er auf dem Flughafen gedealt hat. Und wir ... also die Drogenmafia ... das nicht dulden.«
    »Eine wirklich gute Idee«, erwidere ich, und mein Lächeln kehrt zurück.
    Ben freut sich wie ein kleiner Junge. Gleich pinkelt er sich vor Glückseligkeit in den Altherrenschlüpfer. Er kichert sogar. »Damit sind die auf einer völlig falschen Fährte. Amanda fand das auch ziemlich clever.«
    Amanda ist seine Frau.
    Ben ist zur Plaudertasche geworden. Die Senilität hat wohl schon an seine Pforte geklopft. Und er gewährt freizügig Einlass.
    Dummer, alter Ben. Wie schnell hast du doch abgebaut!
    Höchstwahrscheinlich ist er sogar über Murphys Drogenkonsum informiert und hat ihn trotzdem für mich arbeiten lassen.
    »Du solltest nach Hause gehen«, sage ich liebenswürdig. »Ich lasse dir das Geld sehr bald zukommen. Ich bin sicher, dass der Konzern sogar noch eine Extraprämie für dich rausrückt.«
    Ben bedankt sich und geht. Seine Hosenbeine sind ein wenig zu kurz. Ich bemerke erst jetzt, dass er zwei verschiedene Socken trägt. Eine weiße und eine braune.
    Mein Handy vibriert.
    Es ist Joseph Ketou.
    Statusbericht.
    Keine besonderen Vorkommnisse.
    Der Sensenmann benimmt sich.
    Immerhin.
    Es wäre alles viel einfacher, wenn mir Ketou seinen Aufenthaltsort und damit auch den des Sensenmannes verraten würde. Aber er weigert sich. Will sich und seine beiden Begleiter
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